04.
01.
2002
NLA Männer | Autor: Keller Damian

Interview mit Martin Olofsson - Weltmeister und Starstürmer

Unihockey.ch sprach mit dem vielleicht besten Unihockeyspieler, der im Moment in Schweizer Hallen, wenn nicht weltweit, zu sehen ist – Martin Olofsson von Alligator Malans.

OlofssonMartin, Alligator hat eben Rychenberg geschlagen und du hast mit drei Skorerpunkten erneut den Unterschied ausgemacht. Zufrieden?
Wir haben heute nicht so gut gespielt, ein paar Jungs waren gedanklich wohl schon am Weihnachten feiern. Aber immerhin war die zweite Linie mit Adi Capatt gut heute. Wir haben gewonnen und drei Punkte geholt, also muss ich zufrieden sein.

Das Spiel wogte hin und her, von der Ruhe eines Spieles zwischen zwei schwedischen Mannschaften war nichts zu sehen. Magst du diesen Hauruck-Stil?
Natürlich wird in Schweden anders gespielt, viel defensiver. Aber ich bin Stürmer... Mir gefällt dieses hin und her sehr, das ist super gut...
(lächelt)

Fühlst du dich denn nicht manchmal unterfordert? 9 Skorerpunkte gegen die Lakers zum Beispiel sind zwar schön, aber reizt dich so etwas?
Das Spiel gegen die Lakers machte sogar sehr viel Spass... Aber es geht ja nicht immer so, auch ich habe meine schwachen Tage. Im Auswärtsspiel gegen Wiler zum Beispiel war ich sehr schlecht, wie auch das ganze Team.

Was ist für dich persönlich der grösste Unterschied zum gewohnten Spiel in deiner Heimat?
Vieles ist neu hier, auch sportlich. Zu Hause habe ich jahrelang die gleichen Verteidiger hinter mir gehabt, die gleichen Sturmpartner. Mit meinem Bruder zum Beispiel habe ich etwa 10 Jahre gespielt... Wir kannten einander sehr gut, wussten immer, wohin der andere laufen würde. Jetzt muss ich mich an neue Mitspieler gewöhnen, das ist sehr interessant.

Fühlst du dich im Kreis der Jungalligatoren nicht schon fast als Grossvater?
(lächelt) Es stimmt, mit meinen 25 Jahren bin ich wirklich schon fast der Aelteste im Team. Auch das ist im Vergleich zu Schweden anders, wo die Spieler viel länger aktiv bleiben. Aber die Jungen hier sind wirklich gut!

Wie gross ist denn dein Einfluss auf die jungen Spieler? Magst du deine Leaderrolle?
Also, als erstes bin ich Spieler, das ist mein Job. Wir haben einen guten Trainer, der die Mannschaft führt. In meiner Linie versuche ich aber schon Einfluss zu nehmen. Anfangs war das mit der Sprache noch etwas schwierig, wird jetzt aber immer besser.
(Anmerkung der Red.: Das Interview wird auf Wunsch von Martin in deutsch geführt, und er schlägt sich tapfer...)

Immer wieder kehren Ausländer aus den verschiedensten Gründen frühzeitig in ihre Heimat zurück. In dieser Saison zum Beispiel schon Muntila von Zäziwil oder Strandberg von den Jets. Wir hoffen, dass bei dir alles in Ordnung ist...
Ja, es gefällt mir hier seht gut - in Chur sowieso. Ich bin seit August mit meiner Freundin hier, und die Bündner Berge sind herrlich - vor allem jetzt, wo es viel Schnee hat und man auch Skifahren gehen kann.

OlofssonUnd wie steht es bezüglich Job und dem sonstigen Umfeld?
Ich arbeite bei Cedes, einer Elektronik-Firma. Ich kann dort mehr oder weniger kommen und gehen wie ich will, zum Beispiel wenn ich Training oder Spiele habe. Das ist natürlich super gut.
(Der neben uns sitzende Louis Liesch, Chef Leistungssport bei Malans, ergänzt: "Die Situation mit Cedes ist wirklich optimal. Es arbeiten ja gleich mehrere Alligatoren dort".)

Wie lange bleibst du denn der Schweizer Liga erhalten?
(Liesch drängt sich vor: "Schreib, dass er einen Zweijahresvertrag hat. Ich kann die Angebote für ihn schon nicht mehr sehen...")
Stimmt, ich habe einen Zweijahresvertrag unterschrieben - mit einer Ausstiegsklausel, falls die Situation hier unbefriedigend sein sollte. Ich bin ja auch nicht alleine hier...

Also bleibst du nun zwei Jahre oder gar länger?
(Martin schielt verschmitzt zu Liesch und lächelt)
Ich bleibe bestimmt zwei Jahre - vielleicht...

Wie beurteilst du die Chancen von Rot-Weiss am Europacup?
Rot-Weiss ist defensiv sehr stark. Es braucht aber schon sehr viel Glück für eine Medaille. Gegen Haninge zum Beispiel ist wohl nichts zu holen - Haninge ist super gut, die beste Mannschaft der Welt. Die Finnen kenne ich zu wenig, die sind aber sicher auch stark. Grundsätzlich können die besten Schweizer Teams in der schwedischen Elite-Serie mithalten, aber ganz nach oben reicht es ihnen nicht.

Was vermisst du an Schweden am meisten?
Natürlich meine Familie, meine Freunde. Ich freue mich, dass ich sie über Weihnachten und Neujahr wieder sehen kann. Aber sonst fehlt es mir hier an nichts, die Mentalität der Churer ist ähnlich wie die unsere und ich mag die Menschen hier.

Martin, besten Dank für das Gespräch und viel Glück für den weiteren Verlauf der Saison.

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1.UHC Thun+4018.000
2.UHC Grünenmatt+1717.000
3.Kloten-Dietlikon Jets+1717.000
4.Pfannenstiel Egg-311.000
5.Floorball Fribourg-111.000
6.Unihockey Langenthal Aarwangen-1310.000
7.Ad Astra Obwalden-79.000
8.Unihockey Limmattal-119.000
9.Regazzi Verbano UH Gordola-97.000
10.Ticino Unihockey+16.000
11.UHC Lok Reinach-165.000
12.I. M. Davos-Klosters-153.000
1.Floorball Uri+2119.000
2.Aergera Giffers+214.000
3.Chilis Rümlang-Regensdorf+1013.000
4.Nesslau Sharks+212.000
5.UH Appenzell+311.000
6.UHC Bremgarten-1211.000
7.UH Lejon Zäziwil+88.000
8.Unihockey Basel Regio-97.000
9.Red Lions Frauenfeld-136.000
10.Visper Lions-124.000

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