05.
2004
Interview mit Urban Karlsson
Ist die Nervosität nun vorbei, ist der
Knoten endgültig geplatzt?
Ich weiss nicht, ob man dem so sagen kann. Lettland war wirklich sehr gut, vor
allem in der Defensive. Heute haben wir aber einiges besser gemacht, vor allem
im Abschluss. Noch nie hat die Schweiz so hoch gegen Dänemark gewonnen, bisher
war ein 11:1 der Rekord. Natürlich ist uns aber die Fünfminutenstrafe am
Schluss noch entgegen gekommen.
Hat es diesen hohen Sieg gebraucht, um das
richtige WM-Fieber zu entfachen? Vom knappen 4:3 über Lettland war man ja schon
etwas enttäuscht.
Wir wollten unbedingt klar und deutlich gewinnen, nicht erst in den
Schlussminuten das Spiel entscheiden. In erster Linie für uns selber, sicher
aber auch fürs Publikum.
War es für dich ein spezielles
Länderspiel gegen deine ehemaligen Schützlinge?
Ich kenne noch viele Spieler sehr gut, die Dänen
sind wirklich super Typen. Aber jetzt bin ich Nationaltrainer der Schweiz, somit
war es ein Spiel wie jedes andere auch.
Auch das Betreuerteam steht unter Druck!
Im ersten Spiel hat Roger Tönz gespielt,
im zweiten nun Reto Ryffel. Wie geht es in der Torhüterfrage weiter?
Ich kann heute wirklich noch nicht sagen, wer morgen spielen wird. Die
Konkurrenz unter den Goalies ist sehr gross, man muss abwarten.
Wie geht es dir persönlich an dieser WM?
Spürst du den grossen Druck, kannst du überhaupt ruhig schlafen?
Einschlafen ist kein Problem. Ich träume aber mehr als sonst, das ist
mir aufgefallen. Sicher von Unihockey, aber auch von anderen Dingen, die nicht
hierher gehören... Und am morgen erwache ich schon einige Minuten bevor der
Wecker los geht - das passiert mir sonst nie. Ich geniesse aber die ganze
Atmosphäre und versuche auch meinen Spielern zu vermitteln, dass sie in dieser
Woche Spass haben sollen.