08.
2008
Kampf und Krampf statt Klasse
Schön versteckt im malerischen Dorfkern Oberwils, zwischen Einfamilienhäusern und renovierten Landhäusern, liegt die Halle Thomasgarten. Dort hatte Lok Reinach seinen ersten Ernsteinsatz der Saison zu bestreiten. So idyllisch die Lage des Spielortes, der Match selber wurde nicht zum Sonntagsspaziergang.
Lange Zeit tat sich die NLB-Truppe aus dem Oberwynental schwer mit dem Erstligisten. Unihockey Leimental, der mit einigen Routiniers wie dem ehemaligen Basel Magic-Kämpen Kaspar Mosimann angetreten war, zeigte über weite Strecken eine ebenbürtige Leistung. Nachdem bereits früh eine Überzahlsituation für die Reinacher bestand, aber nicht in Tore umgemünzt werden konnte, kamen die Gastgeber immer besser in Fahrt. Während Lok in der gegnerischen Platzhälfte kaum zwingende Aktionen kreieren konnte und viele unnötige Ballverluste produzierte, tauchte Leimental immer wieder nach schnellen Tempoangriffen vor Goalie Wiederkehr auf. So kam es, wie es kommen musste: Zuber und Mosimann in der 16. beziehungsweise 18. Minute nutzten nach wenigen Augenblicken im Powerplay ihre Chancen und brachten die Baselbieter mit 2:0 in Führung.
Reaktion zu Beginn des 2. Drittels
Die Reaktion Loks nach Wiederanpfiff liess aber nicht lange auf sich warten. Der schwedische Center Mikael Jakobsson und André Huser glichen innerhalb von drei Minuten zum 2:2 aus. Der sich bereits in guter Frühform befindliche Andrea De Icco realisierte in der 32.Minute mit dem 3:2 die erstmalige Führung. Ohne eine spielerische Glanzleistung zu vollbringen erkämpfte man sich so die Wende. Die ruppige und ziemlich zerfahrene Partie gewann zwar im zweiten Drittel etwas an spielerischem Gehalt. Doch das Niveau war über weite Strecken ziemlich bescheiden. Seinen Beitrag leistete dabei auch das Schiedsrichterpaar, das zu Beginn verpasste, dem Spiel eine klare Linie zu geben und auch die verbalen Einwürfe einzudämmen.
Am Dominierendsten trat die Mannschaft von Trainer Magnus Svensson im ersten Teil des letzten Drittels auf. Byland und Philipp „Fige" Merki erhöhten in jener Phase, wo der Ball in den Aargauer Reihen ansehnlich zirkulierte, vorentscheidend auf 2:5. Wie schon so oft in Spielen mit Lok Reinach wurde es aber dennoch in der Schlussphase noch einmal spannend. Dem Doppelschlag durch Bulogh und Zuber zum 4:5 folgte eine starke Druckphase Leimentals, dem man indes erfolgreich widerstand und damit die Qualifikation für das Sechszehntelfinale erreichte.
Jakobsson: Ein mannschaftsdienlicher Center
Der stämmige Center Mikael Jakobsson, der nominell stärkste Zuzug Lok Reinachs auf diese Saison, erwies sich als sehr mannschaftsdienlicher Spieler. Vielleicht spielte er in Oberwil gar zu mannschaftsdienlich, hätte sich der eine oder andere Abschluss auf eigene Faust angezeigt. Zudem sind seine Laufwege zeitweilig zu berechenbar. Der 28-jährige darf aber schon jetzt als Verstärkung betrachtet werden.
Hühler wechselt zu Lok
Lok Reinach hat nun definitiv den deutschen Nationalspieler Philipp Hühler verpflichtet. Der 20-jährige Blondschopf gilt bei der Landesauswahl des nördlichen Nachbarn offenbar als „Wackelkandidat" und soll sich mit guten Leistungenbei Lok für die Nomination zur B-Weltmeisterschaft aufdrängen. Hühler spielte letzte Saison als Angreifer bei Basel Magic.