09.
2016
Man kennt sich
Die zweite Austragung des Indoorsports Supercup verspricht Spannung. Sowohl bei den Frauen, als auch bei den Männern kommt es zu einer Neuauflage des Superfinals. Viel voreinander zu verbergen haben die Mannschaften dadurch nicht.
Piranha Chur gegen den UHC Dietlikon und GC gegen Köniz sind brisante, aber auch altbekannte Affichen. Wenn Frauen-Meister Chur morgen anlässlich des Supercups in der Saalsporthalle auf Dietlikon trifft (Anpfiff: 15.30 Uhr), tun sie dies in einem entscheidenden Finalspiel bereits zum vierten Mal in den letzten 16 Monaten. Einzig vor einem Jahr behielt Dietlikon nach Penaltyschiessen im Supercup die Oberhand. Zu einem Penaltyschiessen kam es auch im Superfinal, welches jedoch Chur für sich entschied.
Berners Premiere
Durch die Abgänge der beiden Topskorerinnen Michelle Wiki und Petra Weiss (KAIS Mora, SWE) wurde die Teamhierarchie in Dietlikon gehörig durcheinandergewirbelt. Die Zürcherinnen verloren auf einen Schlag weit über 100 Skorerpunkte und können sich künftig nicht mehr auf die Tore des überragenden ersten Sturms verlassen. Die Linien-Hierarchie wurde flacher und Spielerinnen die bisher im Schatten des Duos Weiss/Wiki standen, müssen mehr Verantwortung übernehmen. Zumal mit Sarah Altwegg, Christine Zimmermann und Rebecca Herrmann weitere Routiniers das Team verliessen.
Mit solchen Problemen haben die Piranhas aus Chur nicht zu kämpfen. Einzig die Ausländerinnen Katrin Luomaniemi (Classic) und Hanka Lackova (Hot Chilis) gingen, wurden jedoch mit der Finnin Silja Eskelinen und Nathalie Spichiger (Skorps) gut ersetzt. Weltmeisterin Natalie Stadelmann ist an die Bande zurückgekehrt und wird Headcoach Mirco Torri als Assistentin unterstützen. Ebenfalls auf eine Weltmeisterin hinter der Bande kann Dietlikon zählen. Rekord-Nationalspielerin Simone Berner (127 Spiele, 30 Tore) hat von Sascha Rhyner das Trainer-Amt übernommen und bestreitet am Samstag ihren ersten Ernstkampf als Klub-Cheftrainerin.
Enge Spiele und viele Tore
Bei den Männern könnte man die Vorschauen der letzten Duelle eins zu eins übernehmen. Stets wurde Offensivspektakel mit vielen Toren prognostiziert, wenn der Grasshopper Club und Floorball Köniz aufeinandertrafen. Und so kam es dann meistens auch: 10:8, 7:6 n.V., 6:5 n.P., 9:8 n.P. und schliesslich ein 10:8 im Superfinal lauteten die Resultate in den letzten zwei Jahren. Einzig im Cupfinal lieferte Köniz mit dem 7:3-Sieg ein «klares» Resultat. Beim Jubiläumsspiel des UHC Biel-Seeland vor zwei Wochen belegten die beiden Teams beim 9:8, dass es auch beim Supercup eine enge Kiste geben könnte.
Auch nach den Abgängen von Kim Nilsson und Nico Scalvinoni verfügen die Hoppers immer noch über genug Offensivpower. 26 erzielte Tore in drei Spielen am Champy Cup bestätigen dies. Trifft also der Abgang von Nilsson die Zürcher tatsächlich so schwer, wie alle meinen? Zweifellos bewies der Schwede im Superfinal, dass er - einmal auf Hochtouren - kaum zu stoppen ist und ein Spiel fast im Alleingang entscheiden kann. In der Qualifikation sah es aber zum Teil auch anders aus. Ein Abgang eines Superstars, der im Team so viel Präsenz einnimmt und irgendwie doch nie so ganz integriert zu sein scheint, kann bei anderen Spielern auch Kräfte freisetzen und das Team näher zusammenrücken lassen. Die Verantwortung wird wieder auf mehreren Schultern verteilt sein. Dazu verfügt GC über sehr gute und talentierte junge Spieler wie Cyrill Zolliker, Fabrice Göldi oder Yannik Wagnierès, die eine Reihe nach vorne rücken können.
Bei Köniz hat sich dagegen nichts Grundlegendes verändert. Die Berner werden alles versuchen, sich für den verlorenen Superfinal vor vier Monaten zu revanchieren und noch vor dem Saisonstart den ersten Titel einzuheimsen. Die Resultate in der Vorbereitungsphase stimmten: in den zwölf Spielen hat das Team von Rene Berliat einzig gegen EräViikingit, Tatran Stresovice und die Unihockey Tigers verloren. Weiter unsicher ist, ob die beiden Leistungsträger Manuel Maurer und Christian Kjlemman - beide spielten an der Czech Open und am Tigers Cup nicht - am Samstag ihr Comeback geben können.
Die Supercupspiele der Frauen und Männer gibt's ab 15:30 Uhr hier im Livestream.
Besserwisser 92.104.83.156
03. 09. 2016
Klugscheisser 178.197.237.76
03. 09. 2016