12.
2015
Mendelin zieht Basel Wiler vor
Der zehnfache Meister Wiler-Ersigen wird die entscheidende Meisterschaftsphase ohne Nati-Stürmer Patrick Mendelin bestreiten müssen. Vermeldet wird auch die Einbindung von Ex-Grünenmatt-Trainer Hanspeter Hiltbrunner in der Sportkommission.
Lange wurde gerätselt, nun ist es entschieden: Patrick Mendelin hat sich entschlossen, mit Basel Regio (1. Liga) den Aufstieg in die NLB anzupeilen und kann deshalb für die Playoffs nicht mehr für den SV Wiler-Ersigen antreten. «Leider lässt das Reglement im Moment beides nicht zu», zeigt sich Mendelin enttäuscht, dass es keine andere Lösung gab, als einen Verein «im Stich zu lassen».
Der Baselbieter stellt damit seine persönlichen Ambitionen hinter jene seiner sportlichen Heimat. Bei Basel Magic gross geworden, erlebte er den Niedergang des Unihockeys in der Nordwestschweiz aus der Ferne. Seit einigen Jahren amtet Mendelin parallel zur Spielerkarriere beim SVWE auch als Sportchef beim Projekt Basel Regio daran, die Nordwestschweiz wieder auf die Unihockey-Landkarte zu bringen. «Quasi eine Herzensangelegenheit», so Mendelin, der weiss, was er allenfalls für ein Opfer bringt, gehört er doch auch dem Kreis der Nationalmannschaft an, welche im WM-Jahr 2016 kaum auf einen Spieler aus einer unteren Liga setzen dürfte. «Es ist ja auch ein Thema, dass ich allenfalls kommende Saison wieder voll bei Wiler-Ersigen spiele».
Für SVWE-Sportchef Marcel Siegenthaler ist Mendelins Entscheid zwar in der aktuellen Situation schwer nachvollziehbar «Basel liegt ja nicht einmal auf den Playoff-Rängen», aber Mendelin habe von Anfang an diese Möglichkeit erwähnt «und ich habe sie ihm zugebilligt». Mendelin weiss, dass er damit Gefahr läuft, Ende Januar sein Vorhaben bereits beerdigt zu haben. „Leider muss ich mich jetzt schon entscheiden, logisch wäre Ende Qualifikation", hofft er auf eine baldige Anpassung der Doppel-Lizenz-Regelung.
Team soll Abgang kompensieren
Natürlich wiegt das Fehlen des besten Torschützen (20 Tore) für die entscheidende Meisterschaftsphase beim Serienmeister schwer. Anstrengungen, die Lücke kurzfristig mit einem Transfers zu schliessen, wurden gemacht, zerschlugen sich am Ende aber alle. «Alle sind nun gefordert, Mendelins Fehlen nach der Qualifikation als Team aufzufangen», nimmt Siegenthaler die nach wie vor ausgezeichnet besetzte Equipe in die Pflicht. Und setzt seine Hoffnungen vor allem darauf, dass die Verletzten im neuen Jahr zurück sein werden. Die Anzeichen dafür sind gut. Europacup-Held und Goalie Nicolas Wolf ist ebenso in den Trainingsbetrieb zurückgekehrt wie Verteidiger Dave Wittwer. Und auch Olivier Hirschi sowie Daniel Sebek, die vor Weihnachten fehlten, trainierten voll mit.
Weitere Personalien beim Meister: Matthias Althaus wird die Saison bei ULA beenden und Samuel Nussbächer verzichtet nun doch auf eine Operation und will die Knieverletzung konservativ behandeln. Hanspeter Hiltbrunner, im November als Trainer bei Ligakonkurrent Grünenmatt zurückgetreten, verstärkt die Sportkommission beim SVWE, welcher bislang Sportchef Marcel Siegenthaler, Matthias Hofbauer und Nachwuchschef Lukas Schüepp angehören.
insidewestside 92.107.70.48
01. 01. 2016