12.
2007
Männer NLA: "Den Frust von der Seele gespielt"
Schnell, schneller, Wiler-Ersigen. Zwischen der 18. und 19. Minute erzielte die Equipe von Thomas Berger gegen Köniz drei Tore innert 89 Sekunden. Wie in einem Rausch, mit einem gewaltigen Tempo überfuhren die Gastgeber Köniz. Die Stadtberner wussten nicht wie ihnen geschah. Der berüchtigte Meister-Express rollte, ja überrollte den in dieser Phase hilflosen Gegner.
Wiler konnte den Schwung der beeindruckenden 89 Sekunden aber nicht mitnehmen. Wie so oft in dieser Saison liessen die Berger-Schützlinge den Kontrahenten wieder aufkommen. So vermochte Köniz den 2:5-Rückstand nach dem ersten Drittel im zweiten Abschnitt auf 4:5 zu verkürzen. Dafür setzten die Emmentaler im Schlussdrittel wieder zu einer Gala an.
«Wir spielten am Ende des ersten Drittels wie in einem Rausch. Es war einfach schade, dass uns dann die Pause in die Quere kam», erklärte Wiler-Stürmer Patrick Mendelin und fügte an: «Wir hatten auch im zweiten Drittel gute Chancen. Allerdings agierten wir zu unkonzentriert im Abschluss.» Damit meinter er vor allem sich selber, der es mehrmals auf dem Stock hatte, die Partie früh zu entscheiden. «Heute konnte ich machen was ich wollte. Der Ball ging einfach nicht rein».»
«Ein super Gefühl»
Weshalb man nach klaren Führungen in dieser Saison desöftern noch ins Zittern kommt, ist für Mendelin schwer zu erklären: «Wir sind vielleicht ein bisschen zu unkonzentriert, haben ein wenig Pech.» Regisseur Roger Gerber glaubt, dass einige «zu stark zögern, wenn wir klar führen». Die Angst die Führung zu verspielen sei etwas, das wohl im Unterbewusstsein passiere, erläuterte Gerber weiter. «Heute haben wir aber nicht viele Fehler gemacht. Da gab es in dieser Saison schon andere Spiele.»
Der 25-jährige Roger Gerber brauchte sich auch nicht auf kritische Ursachenforschung zu begeben. Denn der Mann mit dem Touch für das Geniale erzielte zwei Tore und steuerte drei Vorlagen bei. Der Aarwangener war die dominierende Figur auf dem Feld. «Das hat mir unglaublich gut getan. Ich habe mir in diesem Spiel etwas den Frust von der Seele gespielt. Wenn man soviel Aufwand betreibt, gibt einem ein so guter Auftritt wirklich ein super Gefühl», freute sich der Matchwinner.
Nach 15 Partien grüsst Wiler-Ersigen erstmals in dieser Saison vom Leaderthron. «Das ist super, dass wir jetzt die Tabelle anführen. Das ist gut für den Kopf», sagte Roger Gerber abschliessend.
SV Wiler-Ersigen - Floorball Köniz 8:5 (5:2; 0:2; 3:1)
Sportzentrum, Zuchwil. - 753 Zuschauer. - SR Erhard/Renz
Tore: 5. (4.37) Krähenbühl (Gerber/Ausschluss Schild!) 1:0. 5. (5.00) Blomberg (Calebsson/Ausschluss Schild) 1:1. 9. (8.23) Punkari (Gerber/Ausschluss D. Zimmermann) 2:1. 14. (13.07) Dunkel (Wanner) 2:2. 18. (17.38) A. Zimmermann (Punkari) 3:2. 19. (18.53) Fankhauser (Sladky) 4:2. 20. (19.07) Zingg (A. Zimmermann) 5:2. 32. (31.57) Blomberg (Antener) 5:3. 38. Calebsson (Antener) 5:4. 43. Gerber (Krähenbühl) 6:4. 46. Gerber (Mendelin) 7:4. 50. Thorsell (Gerber) 8:4. 53. Wanner (Calebsson/Ausschluss Krähenbühl) 8:5.
Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Wiler, 1-mal 2 Minuten gegen Köniz.
Wiler-Ersigen: Streit; Punkari, Schild; Thorsell, Bichsel; Bieber, Flury; A. Zimmermann, Balmer, Zingg; Krähenbühl, Gerber, Mendelin; Fankhauser, Sladky, Wittwer; Riitesuo, Zurflüh.
Floorball Köniz: Thut; Ott, Schweizer; Schmocker, Kuchen; D. Zimmermann, Albrecht; Blomberg, Calebsson, Antener; Wanner, Bill, Dunkel; Bigler, Trüssel, Kissling; Schneiter.
Bemerkungen: Wiler-Ersigen ohne Jungo (verletzt). Keller und Mutti (nicht im Aufgebot). Pulver und Berger (Ersatz). Köniz ohne Hitz (verletzt). Pauli und Neyer (Ersatz). 25. Pfostenschuss Bill. 36. Lattenschuss Schneiter. 55. Lattenschuss Punkari.