28.
10.
2006
NLA Männer | Autor: Floorball Köniz Bern

Männer NLA: Kein Happy-End im Duell

Die Langnauer Tigers sind nicht zu stoppen. Vor 1300 Zuschauern besiegen die Emmentaler Floorball Köniz in einem stimmungsvollen Derby knapp mit 4:3 und bleiben im siebten Saisonspiel ohne Punktverlust.

In den Schlussminuten balancierten die Gäste auf einem schmalen Grat. Wenig fehlte und die Könizer hätten als erste Mannschaft der Saison Schönbecks Team zwei Punkte abknöpfen können. Ein Unentschieden wäre insgesamt das gerechtere Resultat gewesen, weil Floorball Köniz in den letzten acht Minuten für gehörigen Druck sorgte und mit letzter Konsequenz den Punktgewinn suchte. Trüssels Anschlusstreffer zum 3:4 in der 53. Minute funktionierte als Weckruf, der Köniz zum ersten Mal in der Partie zum besseren und überlegenen Team machte und die bisher ungeschlagenen Tigers an den Rand eines Punktverlusts drängte. Die Langnauer behielten als Auswärtsteam das bessere Ende für sich, was der allgemeinen Tendenz in diesem Derby entspricht: In 18 Begegnungen hat 11 Mal die Auswärtsmannschaft gewonnen.

Langnau mit dem Selbstvertrauen des Leaders

Köniz war in dieser dieser leidenschaftlichen Partie, die sich in ausserordentlich stimmungsvollem Ambiente abspielte, insgesamt die weniger gefährliche Mannschaft, was der wesentliche Grund für die minime Differenz von einem Tor ist. Die Tigers, insbesondere die erste Formation um Kronholm, Stucki und Gerber, traten zwar weniger dominant als erwartet auf, erzeugten über die ganze Spielzeit hinweg aber mehr Gefahr. Im Könizer Spiel beschränkten sich die Gefahrenmomente mehrheitlich auf David Blomberg, während die Emmentaler mit dem Selbstbewusstsein des Leaders aus fast allen Lagen auf Boschungs Gehäuse feuerten. Der Könizer Topskorer Blomberg war es denn auch, der die ersten beiden Könizer Tore realisierte. Das erste in der vierten Minute im Stile eines Hornussers zum 1:0, das zweite über 40 Minuten später zum 2:2 Ausgleich. Gerade das zweite Blomberg Tor versetzte die Kulisse in der Wankdorfhalle in Entzücken: Verteidiger Ahl brach aus seiner Rolle als Verteidiger aus, preschte wie eine Lawine auf des Gegners Tor vor um im letzten Moment seinen Landsmann zu bedienen, der mit einem platzierten Abschluss für ein ausgeglichenes Resultat sorgte.

„Effizienz“ als Zünglein an der Waage
Als symptomatisch für das ganze Spiel entpuppten sich zwei Könizer Überzahlspiele im zweiten Drittel. Innerhalb weniger Minuten durfte Berliats Team zweimal mit einem Mann mehr agieren. Nach einem ersten harmlosen Powerplay unternahmen die Könizer im Zweiten immerhin einige konkrete Versuche Torhüter Gerber zu überlisten. Ein Tor gelang nicht. Stattdessen kamen die Gäste im Mitteldrittel zu zwei Toren. Bürki mit einem geschickten Flachschuss und Kronholm nach einer sehenswerten Kombination trafen zur Führung der Langnauer. Der Könizer Topskorer Blomberg ortete nach dem Spiel diese Phase als entscheidend: „Aus den zwei Überzahlspielen hätten wir zumindest ein Tor erzielen müssen.“ Gut möglich, dass am Ende die fehlende Ausbeute in den beiden Powerplays das Zünglein an der Waage spielte. Denn in defensiver Hinsicht leistete Köniz über weite Strecken konzentrierte Arbeit und verdankte es in einigen brenzligen Situationen der geistigen Präsenz seiner Verteidiger (Ahl und Schweizer) nicht noch mehr Tore kassiert zu haben.

Köniz mit zahlreichen Umstellungen

Markus Gerber sichert vor Emanuel Antener
Das Spiel des Heimteams war auch von mehreren Umstellungen geprägt. Nach zehn Minuten schickte Berliat die neue dritte Linie um Bill, Bigler und Dunkel aufs Feld, nachdem Captain Bill zuvor in der ersten Linie als Verteidiger agierte. Zu Beginn des spannenden Schlussdrittels bündelte Berliat die Kräfte und agierte fortan noch mit zwei Formationen. Dunkel rückte auf seine angestammte Position neben Blomberg und Wanner, während er den gut funktionierenden Block um Trüssel, Albrecht und Kissling unverändert liess. Mit den zwei Formationen kombinierte sich Köniz zunächst schwungvoller ins gegnerische Drittel und kam durch Blomberg zum erwähnten sehenswerten Ausgleich. Dennoch musste das Team zwischen der 49. Und 53. Minute zwei empfindliche Gegentreffer in Kauf nehmen. Zuerst war es der Finne Palomäki, der aus zentraler Position traf und vier Minuten später Christofer Pergelius, der im Nachschuss Torhüter Boschung bezwang.

Der Gruss von Pergelius
Pergelius verbrachte die ersten zwei Spielabschnitte aufgrund einer eben erst auskurierten Krankheit noch auf der Bank, fügte sich nach seiner Einwechslung aber schnörkellos ins Langnauer Spiel ein. Ausgerechnet er, der in den letzten vier Saisons in der Lerbermatt engagiert war, sorgte mit seinem Treffer für eine kleine Vorentscheidung. Nach dem postwendenden Anschlusstor Trüssels folgte die achtminütige Könizer Druckwelle, in der die sonst sattelfesten Langnauer erstmals Unsicherheiten in der Defensive offenbarten. Dennoch blieb dem Heimteam in diesem Duell „reloaded“ den Ausgleich verwehrt. Mit einem 4:4 hätte Köniz das Resultat von der ersten Duell-Auflage wieder hergestellt (4. Dezember 2005, 4:4 gegen Wiler). Der zweifache Torschütze Blomberg trauerte nach Spielende dem möglichen Punktgewinn nach: „Am Ende war es ein sehr enges Spiel, der Ausgleich wäre gerecht gewesen.“ Und er wies darauf hin, dass Langnau zuvor noch gegen kein anderes Team nur vier Tore erzielt hatte: „Unser Defensive war eindeutig besser als in den vorherigen Spielen.“ Diese Erkenntnis dürfte den Könizer Tross zuversichtlich stimmen für das schwere und wegweisende Spiel vom Sonntag in Reinach.


Floorball Köniz – Tigers Langnau 3:4 (1:0, 0:2, 2:2)
Wankdorfhalle. – 1295 Zuschauer.
SR: Erhard/Renz.
Tore: 4. Blomberg (Ahl) 1:0, 27. Bürki (Kiener) 1:1, 28. Kronholm (Luginbühl) 1:2, 46. Blomberg (Ahl) 2:2, 49. Palomäki (Wyss) 2:3, 53. (52:06) Pergelius (Gerber) 2:4, 53. (52:25) Trüssel 3:4.
Strafen: Köniz 1 x 2’ Langnau 2 x 2’
Floorball Köniz: Boschung; Ahl, Kuchen; Neyer, Schweizer; Schmocker, Von Gunten; Wanner, Hunziker, Blomberg; Trüssel, Kissling, Albrecht; Bill, Bigler, Dunkel; Antener.
Tigers Langnau: Ph. Gerber; M. Gerber, Held; Wyss, Palomäki; Ritter, Kiener; Luginbühl, Stucki, Kronholm; Canerstam, Aeschbacher, Liechti (40. Pergelius); Rindlisbacher, Bürki, Lüthi.
Bemerkungen: Köniz ohne Schneiter und Thut (Ersatz). 48:30 Time Out Köniz. (53:10) Time Out Langnau.
Best Players:Trüssel / Kronholm.

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