05.
11.
2005
NLA Männer | Autor: Floorball Köniz Bern

Männer NLA: Köniz und das letzte Drittel

Köniz verliert gegen die Grasshoppers mit 5:6 nach Verlängerung, obschon das Heimteam das insgesamt Bessere war. Ausgangspunkt der Niederlage war erneut ein Drei-Tore-Vorsprung, der in den letzten Minuten aus den Händen gegeben wurde.
Männer NLA: Köniz und das letzte Drittel

Balmer
Die Partie begann nach dem Gusto von Floorball Köniz: In einer zu Beginn flauen Begegnung erzielte bereits nach drei Minuten Reto Balmer den Führungstreffer für seine Mannschaft nachdem ihn Pergelius freigespielt hat. Das Könizer Spiel war von Beginn weg dann am gefährlichsten, wenn die erste Linie um die Schweden Lindberg und Pergelius, sowie dem Torschützen Balmer auf dem Feld stand. Dem ideenreichen und flüssigen Spiel dieser Formation hatten die Grasshoppers nichts entgegen zu setzen. In der siebten Minute glich der Zürcher Osman zum Ausgleich aus – Jihde-Nachfolger Runnestig lenkte den Schuss vermutlich unhaltbar für Goalie Steck ins Netz ab. Nur eine Minute später entschieden die Unparteiischen auf Penalty für das Heimteam. Philipp Wanner scheiterte zwar an Mark Wolf, doch das anschliessende Überzahlspiel wurde nach einer sehenswerten Kombination über die herausragenden Lindberg und Pergelius zum 2:1 verwertet. Dass nach der erneuten Führung der Platzherren das Team von Düggeli und Pons die Begegnung nach einem Fehler Biglers erneut auszugleichen vermochte, entsprach dem Gezeigten des ersten Drittels, in dem von beiden Equipen insgesamt wenig Zusammenhängendes offenbart wurde.

Die Steigerung mit Pergelius

Die erste Formation der Könizer war zunächst im Mitteldrittel hauptverantwortlich für die spielerische Steigerung der zuletzt erfolglosen Mannschaft. Wiederum war der spielfreudige Pergelius am Tor beteiligt: Beim 3:2 bediente er den Kollegen Lindberg, der Nationaltorhüter Wolf zur Führung für sein Team bezwang. Die Grasshoppers, Playoff-Finalisten im Frühjahr, enttäuschten in dieser Phase des Spiels in sämtlichen Belangen. Das Ensemble von René Berliat wiederum nutzte die zahlreichen durch Fehler der Gäste verursachten Tormöglichkeiten nicht mit der notwendigen letzten Konsequenz aus. Noch und noch scheiterten die Akteure des Heimspiels vor dem Gehäuse Wolfs. Der Ein-Tore-Vorsprung entsprach nun nicht mehr dem Spielverlauf. Vielmehr hätte Köniz das Schlussdrittel mit mehreren Toren Vorsprung in Angriff nehmen müssen. Die längst fälligen Tore der Platzherren fielen im Schlussdrittel doch noch. Wieder trumpfte die Paradelinie auf: In der 46. Minute bezwang Balmer mit einem trockenen Schuss GC-Torhüter Wolf und krönte seinen persönlichen Aufwärtstrend mit seinem zweiten Tor. Und zwei Minuten später schien der entfesselte Pergelius mit einem überraschenden Drehschuss für die Vorentscheidung, dem 5:2, zu sorgen.

Die letzten Minuten

Jakubek
Die Dramaturgie erreichte in den letzten Minuten ihren Höhepunkt und stellte sich als Abbild des Spiels gegen die Unihockey Tigers heraus. Obschon Floorball Köniz noch zehn Minuten vor dem Ende einen scheinbar soliden Eindruck hinterliess, begann sich die gefürchtete Spirale der Selbstzerstörung wieder zu drehen. Der Zürcher Topskorer Walser erzielte mittels seinem bekannten Schusstrick in der 56. Minute den wichtigen Anschlusstreffer für die Hoppers. Wenige Augenblicke später scheiterte Pergelius im zweiten Penalty-Versuch des Abends am starken Mark Wolf. Im anschliessenden Powerplay beging Wanner als letzter Mann einen fatalen Fehler, der durch denselben Walser kaltblütig zum 5:4 ausgenutzt wurde. Ein Tor in Unterzahl, das im falschen Zeitpunkt fiel, denn damit kehrte in den Könizer Reihen wieder Nervosität und Hektik ein. Mit den zwei Abschlussversuchen auf das leere Tor durch Bigler und Burger (GC-Schlussmann Wolf machte in den letzten Sekunden einem sechsten Feldspieler platz), hätten die Könizer der Negativspirale ein Ende setzen müssen. Doch das Tor fiel 27 Sekunden vor der Sirene auf der anderen Seite. Der Tscheche Jakubek fand in einer unübersichtlichen Situation die Lücke im Tor des bedauernswerten Steck. Wieder gab Köniz einen sicher geglaubten Sieg innerhalb kürzester Zeit aus der Hand. Die Verlängerung nahm das Heimteam zudem mit einem Feldspieler weniger in Angriff: Ausgerechnet Christofer Pergelius, der Mann, der zuvor an jedem Könizer Tor beteiligt war, musste von der Strafbank mit ansehen, wie Patrick Bachmann nach einem schweren Fauxpas in der Defensive den schnellen Tod der Könizer Mannschaft herbeiführte.

Floorball Köniz verlor als die insgesamt klar bessere Mannschaft ein Spiel, das aufgrund der letzten Minuten an Dramatik kaum zu überbieten war und die Beteiligten vor ein Rätsel stellen dürfte: Warum kann die Mannschaft einen Vorsprung nicht verwalten? Die Grasshoppers enttäuschten in weiten Teilen des Spiels und kamen zum Schluss vor allem dank der Grosszügigkeit des Heimteams in Fahrt. Der gewonnene Punkt nach 60 Minuten ist für Köniz ein schwacher Trost. Es ist zu hoffen, dass in den anstehenden Partien gegen die Kloten-Bülach Jets und Uster die Köpfe der Könizer Akteure geleert werden, damit das Trauma des letzten Drittels endgültig vertrieben werden kann.


Floorball Köniz - Grasshopper-Club Zürich 5:6 n.V. (2:2, 1:0, 2:3, 0:1)
Lerbermatt, Köniz
SR: Dönz / Kretz
Tore: 3. Balmer (Pergelius) 1:0, 7. Osman (Schneeberger) 1:1, 9. Pergelius (Lindberg/Ausschluss Osman) 2:1, 18. Runnestig (Osman) 2:2, 24. Lindberg (Pergelius) 3:2, 46. Balmer (Pergelius) 4:2, 48. Pergelius (Balmer) 5:2, 56. Walser (Scalvinoni) 5:3, 57. Walser 5:4, 60. (59:33) Jakubek (Runnestig) 5:5, 61. (60:49) Bachmann 5:6
Strafen: Köniz 2x2'; GC 4x2'
Floorball Köniz: Steck; Jungo Wermuth; Köstinger, Von Gunten; Koch, Schweizer; Balmer, Lindberg, Pergelius; Gerber, Bigler, Schneiter; Wanner, Albrecht, Kissling; Burger, Hunziker
Bemerkungen: 51:09 Time-out Köniz, 58:14 Time-out GC

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