10.
2023
Nico Mutter: „So kann es weitergehen“
Nach sechs absolvierten Quali-Runden ist der Ostschweizer Nico Mutter der beste Torschütze mit Schweizer Pass. Der 25-jährige HCR-Stürmer ist nach zwei Jahren in Schweden zurück in der Liga.
Zehn Tore in sechs Partien - bereits mehr als die jeweils sieben Treffer pro Saison, die du in drei Jahren bei Wiler-Ersigen erzielt hast, bevor du nach Schweden gezogen bist.
Nico Mutter: In der Saison vor dem Wechsel zu Wiler waren es bei WaSa 20 - ja, ich kann mich über den Saisonstart nicht beklagen. Das liegt aber auch an meinem ganzen Block mit den Conrads, Noah Püntener und Johan Larsson. Sie bereiten meine Tore vor, was in der Statistik oder in Matchberichten dann nicht immer zu sehen ist.
Warum bist du nach zwei Saisons bei Warberg in die Schweiz zurückgekehrt?
Wegen der Weiterbildung (BMS) und weil ich die Familie vermisste. Rein bezüglich Unihockey hätte es keinen Grund gegeben, Schweden zu verlassen. Zudem hatten wir bei Warberg auch in der Allsvenskan im Schnitt 800 Zuschauer.
Viele Schweizer, die in Schweden waren, schwärmten von der besseren Infrastruktur im Norden. Das dürfte beim HCR und seiner Arena anders sein?
Es gibt hier tatsächlich luxuriöse Verhältnisse, auch mit der Medizinabteilung gleich neben der Halle. Der einzige Unterschied: Wir können nicht jederzeit in der Halle trainieren - bei Warberg sind an die Arena noch drei Trainingshallen angebaut. Aber das ist schon jammern auf hohem Niveau.
Bist du in Winterthur gelandet, damit dein Bruder Claudio - wie schon bei Wiler - wieder dein Teamkollege wird?
Das spielte eine grosse Rolle, aber auch die Nähe zur ganzen Familie in St. Gallen.
In der letzten Runde schlug der HCR deinen ex-Verein WaSa - hast du nach fünf Saisons in der Fremde auf der anderen Seite noch viele bekannte Gesichter angetroffen?
Mit Stefan Schiess spielte ich noch bei den Junioren, die Chilunkars oder David Gross kenne ich noch. Es ist mager geworden (lacht).
Im Mitteldrittel kam es zum berüchtigten HCR-Ketchup-Effekt - vom 0:2 zum 5:2 innerhalb von acht Minuten. Hast du dich schon daran gewöhnt, dass die Dinge hier oft so laufen?
Ist das nicht normal? Wenn es „anhängt", hängt es an - das eigene Momentum willst du nutzen, das des Gegners willst du durchbrechen. WaSa machte uns im ersten Drittel das Leben mit aggressivem Spiel schwer, wir begannen mit den Schiris zu hadern und waren nicht im Spiel. Nach unserem ersten Treffer... okay, nennen wir es Ketchup-Effekt (lacht).
Fünf Siege aus den ersten sechs Partien - ein gelungener Start.
Die Niederlage setzte es gegen Zug ab, weil wir die Defensive vernachlässigten - das sollte man gegen einen solchen Gegner nicht tun. Sonst bin ich tatsächlich zufrieden. Gegen Köniz kassierten wir in Liga und Cup zweimal kein Gegentor bei 5-gegen-5, die Blockarbeit funktioniert, wir haben zwei starke Goalies - so kann es weitergehen.