11.
2014
«Nie Pokal im November vergeben»
Sportchef Marcel Siegenthaler äussert sich im Interview mit der «Mittellandzeitung» zum durchzogenen Saisonstart von Wiler-Ersigen.
«Mittellandzeitung»: Marcel Siegenthaler, würden Sie 1000 Franken darauf wetten, dass Wiler-Ersigen 2015 Meister wird?
Marcel Siegenthaler: Wie hoch ist die Quote?
3:1
Dann würde ich es machen.
Obwohl Wiler mit drei Niederlagen aus sechs Spielen in die Saison gestartet ist?
Es ist noch nie ein Pokal im November vergeben worden. Das einzige wirklich wichtige Spiel für uns bis Ende Dezember ist der Cup-Viertelfinal am 23. November gegen Grünenmatt.
Trotzdem hat man vom Meister doch etwas mehr erwartet?
Im Moment kann mehr nur ein besserer Rang sein. Aber letztlich müssen wir nach der Qualifikation irgendwo unter den ersten vier rangiert sein, um sicher die Playoffs zu erreichen.
Worauf führen Sie es denn zurück, dass der Meister nur schwer aus den Startblöcken kommt?
Einige sind vielleicht mental nicht ganz parat und haben das Gefühl, es ginge von selbst. Andere kämpfen mit Verletzungen oder sind vielleicht etwas überbeansprucht. Ich weiss es auch nicht wirklich - aber eben, ich sehe das Ganze nicht so dramatisch.
Mit einer Ausnahme lag Wiler bislang immer mindestens einmal in Rückstand?
Das kann es natürlich schon nicht sein. Aber die Gegner haben natürlich auch gemerkt, dass wir nicht unverwundbar sind und treten dementsprechend mutiger und frecher gegen uns auf. Diese Erfahrung hat Roger Federer auch schon machen müssen. In diesem Sinne steckt die Mannschaft momentan noch in einem Entwicklungsprozess.
Das ist eine reine Kopfsache - spielerisch gibt es für Wiler null Grund, immer in Rückstand zu geraten?
Das ist so. Die Spieler müssen lernen, dass es auf diesem Niveau keine Gratisgänge mehr gibt und sich nichts von selber erledigt. Aber ich zweifle überhaupt nicht daran, dass das bestens gelingen wird.
Sie schlafen also immer noch tief und fest?
Jesses Gott - hätte ich schlaflose Nächte, wegen dieser drei verlorenen Spiele, dann möchte ich nicht wissen, wo da einige Herren bei YB oder bisweilen auch beim SCB sein müssten. Bei uns steht immer noch das Hobby im Vordergrund und nicht das richtige Geld.
Quelle: Nordwetschweiz/Mittellandzeitung