03.
2015
NLA Männer, Vorschau Viertelfinals
Endlich Playoff-Zeit. Heute beginnen die Viertelfinal-Spiele in der NLA. Vier unterschiedliche Serien stehen an.
Nach der Fasnacht kommt nun endlich die wirklich schönste Jahreszeit. Zumindest, wenn man Sportler ist: Die Playoffs. Seit 1995 wird nach dem kanadischen Modell der Meisterschafts-Entscheidung im Schweizer Unihockey gespielt. Erst mit Halbfinal- und Final-Playoffs, seit fünf Jahren auch mit Viertelfinal-Spielen. In dieser Saison gibt es bekanntlicherweise eine Neuerung. Die Meisterschafts-Entscheidung wird am 18. April im Klotener Schluefweg im Superfinal entschieden.
Auf die „Road to Kloten" spuren heute Mittwoch und morgen Donnerstag acht Teams ein. Für die Hälfte wird nach den Viertelfinals die Ferienzeit beginnen. Wir versuchen mal zu prognostizieren, wer sich weiter Hoffnungen auf den Superfinal machen kann.
1. Serie: Wiler-Ersigen (1.) - Grünenmatt (8.)
Kaum zu glauben: In der Hinrunde stand Grünenmatt an der Spitze während Meister Wiler-Ersigen auf Rang 6 zu finden war. Zwischenzeitlich wurde bei Grünenmatt mit dem Heimrecht und einem Derby geliebäugelt. „Am liebsten gegen die Tigers", sagte der Mätteler Captain Simon Flühmann noch Anfang Januar. Seither ist viel geschehen. Während bei Grünenmatt die Genügsamkeit eingezogen ist, startete Wiler-Ersigen nach der WM durch. In der Rückrunde wurden nur sechs Punkte abgegeben. Der Qualisieg die Folge. Grünenmatt rutschte dafür bis auf Rang 8 ab. So kommt es trotzdem zu einem Derby. So wie zuletzt vor drei Jahren. Damals lagen die Mätteler nach drei Partien - davon die Spiele 2 und 3 zuhause - mit 2:1 in Führung. Wiler-Ersigen kehrte die Serie und wurde danach ohne eine weitere Partie zu verlieren, Meister. Ähnlich verlief auch das erste Aufeinandertreffen vor fünf Jahren, als Grünenmatt auf 1:2 verkürzte und in der Verlängerung des vierten Spiels 10:11 verlor.
Resultate in dieser Saison: 10:9 n.P. / 9:5 / 10:4 (Cup)
Prognose: Nur wenn Grünenmatt die Emotionen und den „heiligen Zorn" findet, kommt Spannung in die Serie. Ansonsten wird Wiler-Ersigen die Serie rasch beenden.
Tipp: 4:1 für Wiler-Ersigen
2. Serie: Alligator Malans (2.) - Rychenberg Winterthur (7.)
Wäre diese Serie im Januar ausgetragen worden, hätten die Malanser wohl glatt mit 4:0 Siegen gewonnen. Gegen Ende der Qualifikation änderten sich aber die Formkurven. Während die Malanser Alligatoren nicht mehr ganz so unbekümmert von Sieg zu Sieg eilten und den möglichen Qualisieg mit einer ernüchternden Vorstellung in Zuchwil verspielten, steigerte sich Rychenberg je länger die Saison dauerte. Am Schluss schossen die Winterthurer mit zwei Toren in der letzten Minute Floorball Köniz vom 4. Rang - und sich selber auf den 7. Platz. Und dies, nachdem der HCR katastrophal in die Meisterschaft gestartet war und vier Runden vor Schluss noch um die Playoff-Quali zittern musste. Die Serie Malans gegen Rychenberg gab's erst zweimal in den Playoffs. In Alligators Meistersaison vor zwei Jahren gewann Malans in einer packenden Halbfinal-Serie und fünf knappen Spielen 4:1. Vor elf Jahren gewannen die Bündner 3:1 im Halbfinal. Nach einem 1:1 nach zwei Spielen entschied Malans das Penaltyschiessen der dritten Partie und gewann das vierte Spiel zuhause mit 7:3.
Resultate in dieser Saison: 8:3 / 12:2
Prognose: Die Formkurve spricht für Winterthur, die Euphorie nach dem Cupsieg für Malans. Dies, das breiter besetzte Kader und die grössere taktische Flexibilität entscheiden für die Bündner.
Tipp: 4:2 für Alligator Malans
3. Serie: Grasshoppers Zürich (3.) - Tigers Langnau (6.)
Gross dürfte die Freude bei den Grasshoppers nicht gewesen sein, als die Tigers Langnau als Playoff-Gegner klar waren. Zweimal verlor GC gegen die Emmentaler Tiger in der Regular Season, zuletzt Ende Januar in der Hardau mit 2:7. Der Schlüssel damals: Tigers-Captain Simon Stucki nahm GC-Superstar Kim Nilsson aus dem Spiel. Dieser musste nach einem Rencontre bei einem Freischlag sogar für zehn Minuten auf die Strafbank. Das Duell Stucki vs Nilsson dürfte auch diesmal ein Schlüsselmoment der Serie werden. Rein vom Potenzial her wären die Hoppers stärker einzuschätzen. Doch zu verlieren haben die unberechenbaren Tigers nichts, ganz im Gegensatz zu GC, welches sich den Superfinal als Ziel gesetzt hat. Vor drei Jahren sahen sich die beiden Teams in den Playoffs das erste und bisher letzte Mal. 4:0 gewannen die Grasshoppers damals den Halbfinal. So klar wie das Resultat scheint, war die Serie aber nicht: Dreimal (!) gewannen die Stadtzürcher in der Verlängerung.
Resultate in dieser Saison: 4:5 / 2:7
Prognose: Offensivpower meets Passion. Bringen die Hoppers den Motor zum Laufen, wird es für die Tigers schwer. Zudem dürfte GC die Lehren aus den beiden Niederlagen gezogen haben. Trotzdem wird es eng, mit dem besseren Ende für GC.
Tipp: 4:3 für GC.
4. Serie Chur Unihockey (4.) - Floorball Köniz (5.)
Wer hätte das gedacht: In der letzten Qualirunde überholte Chur Unihockey noch Floorball Köniz und holte sich so das Heimrecht in der Serie. Acht Spiele in Serie gewann Chur zuletzt in der Meisterschaft. Unter anderem auch das Auswärtsspiel gegen Köniz. Und dies nachdem bekanntlicherweise Cheftrainer Thomas Berger am 17. Januar den Hut nahm. Zwei Tage später wechselte auch Köniz den Trainer. Auf Tomas Trnavsky folgte René Berliat. Unter ihm holten die Berner sechs Punkte in vier Partien. Der 5. Rang ist eine leise Enttäuschung, hegen die Könizer doch Ambitionen auf den Superfinal und standen in der Hinrunde lange an der Tabellenspitze. Um Playoff-Partien zwischen Chur und Köniz zu finden, muss weit zurück geblättert werden. Vor zwölf Jahren gewann Chur - damals noch als Rot-Weiss - mit 3:0. Nur das erste Spiel (5:4 n.P.) war damals keine klare Sache. 2001 gewann Rot-Weiss mit zwei knappen Siegen 2:0.
Resultate in dieser Saison: 6:8 / 6:4 / 7:5 (Cup)
Prognose: Das Könizer Kader birgt mehr Potential als bei Chur, doch aus diesem wurde bisher viel mehr herausgeholt. Wenn es René Berliat gelingt, die PS auf den Hallenboden zu bringen, wird Köniz gewinnen. Doch Chur Unihockey hat nichts zu verlieren und ein Selbstvertrauen so gross wie der Calanda.
Tipp: 4:3 - für wen wird sich aber noch zeigen.
Die Spiele der ersten Runde in der Übersicht:
Mittwoch, 4. März
Alligator Malans - Rychenberg Winterthur
20 Uhr - Lust Maienfeld
Grasshoppers Zürich - Tigers Langnau
20 Uhr - Hardau Zürich
Donnerstag, 5. Màrz
Wiler-Ersigen - Grünenmatt
20 Uhr - Sportzentrum Zuchwil
Chur Unihockey - Floorball Köniz
20 Uhr - Gewerbliche Berufsschule Chur
Und hier das ganze in gekürzter Version, dafür in Ton und leicht verzittertem Bild...