02.
2004
Norwegens Tor zum 5:5 vier Sekunden vor Schluss
Das Unentschieden ist sicherlich nicht das
Resultat, das man sich im Schweizer Team im Vorfeld erhofft hatte. Man wollte
entschlossen an die Sache gehen und die Partie so schnell wie möglich in den
Griff bekommen. Doch es sollte nicht sein. Man begann zaghaft und ohne
Kreativität gegen einen Gegner, der am Vorabend gegen Dänemark deutlich 14:4
gewonnen und vor allem überzeugt hatte. "Die Norweger schätze ich derzeit
und vom Gezeigten sicher stärker ein als die Tschechen", meinte der
Schweizer Nationaltrainer Urban Karlsson. Und in der Tat: die Norweger, eine
Mischung aus routinierten Spielern wie Willy Fauskanger, Lars-Erik Sikkelund
oder Geir Nordseth und neuen jungen talentierten Akteuren wie Ketil Kronberg,
Glen Evensen oder auch Per Kristrian Fladset sind zu einer kompakten Mannschaft
geworden, die ganz klar mit einem Ziel an die WM nach Kloten fahren wird: Die
Nummer 4 der Welt zu sein. Norwegen machte den Schweizern das Leben in der Tat
mit engagiertem und teilweise auch sehenswertem Unihockey schwer. Die Schweizer
gingen zwar in der zwölften Minute durch Gregoire Cantin mit 1:0 in Führung.
Dann aber ging es schnell und plötzlich lagen die Norweger 3:1 vorn. Was war
geschehen? " Wir waren nicht konzentriert genug , wir kassierten zu viele
Strafen und wir spielten wie schon erwähnt nicht kreativ genug. Auf
internationalem Niveau, wird das mittlerweile eiskalt bestraft", erklärte
Urban Karlsson
Weltrekordnationalspieler Engel beschäftigt gleich 3 Norweger.
Schweizer Aufholjagd im Mitteldrittel
Nachdem Christoph Hofbauer kurz vor der ersten Sirene auf 3:2 verkürzt
hatte, schienen die Schweizer im Mitteldrittel die richtige Mischung im
Pausentee gehabt zu haben. Daniel Bill in der 22. und Nati-Neuling Christoph
Riedel von den Grasshoppers in der 34. brachten die Wende. Die Schweiz lag
wieder vorne. Und als Matthias Hofbauer in der 45. Minute eine doppelte
Überzahl ausnutzte und gar das 5:3 erzielte, das schien die Sache gelaufen zu
sein... Doch es kam wieder ganz anders. Die kecken Norweger kamen wieder heran
und glichen durch ihren wohl besten Akteur vier Sekunden vor Spielschluss
tatsächlich zum 5:5-Ausgleich. " Natürlich ärgere ich mich über dieses
Tor wenige Sekunden vor dem Ende", kommentierte Urban Karlsson nach dem
Spiel. " Es war ein schöner Schuss, man kann dem Norweger nur dazu
gratulieren. Meine Mannschaft muss im Hinblick auf die WM etwas mehr Cleverness
dazugewinnen. Wenn wir unsere Ziele erreichen wollen, müssen wir auch solche
Spiele gewinnen. Jetzt sind wir gegen Dänemark gefordert. Wollen wir das
Vier-Länderturnier für uns entscheiden, braucht es eine Superleistung",
meint der Schweizer Nationaltrainer. Man habe zwar nicht verloren, trotzdem im
Hinblick auf das grosse Ziel im Mai, die WM im eigenen Land, muss unbedingt noch
Feinarbeit geleistet werden.
Raymond Evensen erzielte 2 Tore
gegen die Schweiz.
Norwegen - Schweiz 5:5 (3:2, 0:2, 2:1)
Rolvsøyhallen, Ostfold (NOR) - 352 Zuschauer
SR: Zouhar / Nystrand (NOR/SWE)
Tore: 12.. Cantin (Ch. Hofbauer) 0:1, 16. Evensen (Tran Mihn) 1:1, 19. (18:01) Evensen (Fauskanger/Ausschluss Zürcher) 2:1, 19. (18:39) Pedersen (Solheim) 3:1, 20. (19:28) Ch. Hofbauer (Engel / Ausschluss Fladset) 3:2, 22. Bill (Kaltenbrunner) 3:3, 34. Riedel (Th. Weber) 4:3, 45. M. Hofbauer (Bill/Auschlüsse Nilsen und Evensen) 5:3, 48. Ke. Kronberg (Fauskanger / Ausschluss Helbling) 5:4, 60. (59:56) Fauskanger (Evensen) 5:5
Strafen: Schweiz 4x2'; Norwegen 5x2'
Schweiz: Tönz (Streit); Dysli, Eichmann; Bichsel, Kaltenbrunner; Helbling, Th. Weber; M. Hofbauer, Cantin, Ch. Hofbauer; Bill, Engel, Bachmann; Gerber, Zürcher, Riedel
Norwegen: Lea; Sveen, Sikkeland; Pedersen, Solheim; Tran Mihn, Nilsen; Fauskanger, Ke.Kronberg, Kr. Kronberg; Finstad, Nordseth, Kristiansen; Fladset, Sletten, Evensen
Bemerkungen: 57:40 Time Out Norwegen. 58:32 Time Out Schweiz