05.
2012
Parli macht Pause
Der Grasshoppers-Stürmer Linard Parli legt eine schöpferische Pause ein und setzt die nächste Saison aus. Nach einer Seuchen-Saison mit vielen Verletzungen verzichtet der Bündner auf ein Engagement in Finnland und verbringt sein Auslandjahr in Südafrika.
Eigentlich sollte Linard Parli in diesen Tagen mit der Studenten-Nationalmannschaft in Prag auf Torejagd gehen und sich für die Heim-WM im Dezember empfehlen. Doch der GC-Stürmer muss derzeit bei Ärzten und Physiotherapeuten vorsprechen. „Seit den Playoff-Finalspielen plagen mich Schwindelgefühle und diverse andere Symptome", so Parli. Beim zweiten Finalspiel in Zürich glaubte Parli noch an Nebenwirkungen eines Medikamentes. „Doch es muss etwas anderes sein. Leider hat bis jetzt noch niemand herausgefunden, was es genau ist." An Sport ist nicht zu denken. Darum wurde der Bündner auch nicht für die letzten EFT-Länderspiele in Bern aufgeboten.
Verletzung an Verletzung
Verletzungen begleiteten Linard Parli die gesamte letzte Saison. Angefangen hat es vor ziemlich genau einem Jahr, als der leidenschaftliche FC-Zürich-Fan nach dem Basler 2:2-Ausgleich etwas zu heftig gegen eine Werbebande kickte und sich so am Knöchel verletzte. Erst nach der dritten Untersuchung wurde ein Ödem im Knochen gefunden. Es folgten eine Innenbandüberdehnung im Sprunggelenk, ein Ermüdungsbruch im Fuss und eine Oberschenkel-Zerrung. Und am Schluss eben Schwindelgefühle. „Während den Playoffs konnte ich gar nicht mehr trainieren und hab versucht so gut es geht, noch zu spielen", schaut Parli zurück.
Pause statt Oilers
Studiumsbedingt muss Parli das nächste Jahr im Ausland verbringen. Da er nicht mehr an eine allfällige WM-Nomination glaubte, entschied er sich für das südafrikanische Surfer-Paradies Port Elizabeth. Im Februar meldete sich aber der Nati-Staff und teilte mit, dass Parli durchaus ein Thema für die Heim-WM sei. „Wenn ich gesund gewesen wäre, hätte ich zu den Espoon Oilers nach Finnland wechseln können", so Parli. Doch die andauernde Verletzungsmisere bewegte den 25-jährigen zum erneuten Umdenken. Er entschied sich, trotzdem nach Südafrika zu gehen. „Eine Pause ist für meinen Körper wohl das Beste derzeit", vermutet Parli. So wird der „Blonde Engel aus Malix" nächste Saison nicht hinter dem Lochball, sondern den Wellen nachjagen.