02.
2003
Post von Mätthu - Noch 5 Spiele bis zur Entscheidung
Jik- Älvstranden 5:4 n.V. | 2 Tore |
Högdalen-Jik 2:9 | 1 Tor/1 Assist |
Högaborg-Jik 3:4 | 1 Tor |
Jik-Haninge 6:4 | 2 Tore |
Finspång-Jik 7:4 | |
Jik-Dalen 2:4 | 1 Tor |
JIK-Järfälla 6:2 | 1 Tor |
Erfolgsserie im Grossen und Ganzen
fortgesetzt
Bis zum Finspång-Spiel haben wir eine sehr gute Serie
hingelegt, von den zuletzt 30 möglichen Punkten haben wir 27 geholt und kein
Spiel nach effektiver Spielzeit verloren. Die 2 Niederlagen, die dann folgten,
wären sicher auch zu vermeiden gewesen. Gründe dazu liegen nicht zuletzt auf
mentaler Ebene. Während wir in den vorherigen Spielen sehr geladen und motiviert
waren, so herrschte vor dem Finspång-Spiel eine merkwürdige Stimmung und das
Gefühl vor dem Spiel war nicht richtig gut. Dann haben wir in beiden Spielen zu
ungeduldig und unruhig gespielt, sicher eine Schwäche von unserem jungen,
impulsiven Team. Wenn es mal nicht so läuft wie geplant, fangen wir an,
überhastet zu spielen, und setzen uns unnötig unter Druck. Ansonsten gehen wir
jedes Spiel sehr professionell und konzentriert an. Die enge Konzentrationsphase
beginnt eine Stunde vor dem Spiel, und da gilt wirklich nur noch das Spiel, es
wird nicht mehr viel gesprochen, jeder geht in sich selbst hinein und baut seine
Spannung weiter auf. Am Anfang fühlte ich mich hier einbisschen wie verlassen,
weil ich mir doch noch ein paar Sprüche und Lockerheiten vor dem Spiel gewöhnt
war. In Sachen Konzentrationsaufbau sehe ich schon Unterschiede zur
Schweiz.
Wenn wir also mit der richtigen Einstellung ins Spiel gehen, können
wir jeden Gegner schlagen.
Vom Högdalenspiel an haben wir bis zur
Dalenniederlage mit 8 Stürmern und 4 Verteidigern gespielt. Für mich als einer
der beiden Center war dies nicht so einfach. Zwar hatte ich immer die gleichen
Verteidiger, doch das Problem waren die Stürmer. Jedes mal mit 2 heissen, mehr
erholten und angriffslustigen Stürmern auf das Feld zu gehen, machte es
schwieriger, das Tempo zu bestimmen und Variationen hineinzubringen. Wenn man
mit 2 kompletten Linien spielt, kann man sich stets auf etwas einigen, mal einen
Einsatz mit Ball in den eigenen Reihen zu spielen, mal zu pressen, usw. Deshalb
war ich froh, als wir vor dem Järfälla-Spiel wieder zur alten Lösung griffen.
Nun spiele ich wieder mit Bjerlestam und Anderson. Unser Block wird meistens
gegen des Gegners zweite Linie gecoacht, da wir defensiv einbisschen anfälliger
sind und so sicher auch mehr dominieren können.
Warum schiesse ich plötzlich so viele
Tore?
Es ist wohl noch nie vorgekommen, dass ich mehr Tore als
Assists auf dem Konto habe, an der schlechten Chancenwertung meiner Mitspieler
kann es fast nicht liegen bei solchen Tormaschinen, also muss es mit meiner
Spielweise zu tun haben. Ich habe hier sicher weniger Ballkontakte als in der
Schweiz, halte mich viel im gegnerischen Slot auf, anstatt die Key-player-Rolle
einzunehmen.
Dadurch habe ich sicher meine Gefährlichkeit rund um den Slot
herum verbessert. Anfangs Saison ist mir das Toreschiessen so schwer
vorgekommen, aber im Moment geht es automatisch.
Es gibt ja viele Faktoren,
die für das Toreschiessen wichtig sind; das Wichtigste für mich ist natürlich
der Wille und die Überzeugung. Dort habe ich mich sicher enorm gesteigert im
Vergleich zum Saisonbeginn. Wenn man in den Abschluss geht, muss man auch
überzeugt sein, dass der Ball im Tor landet. Es gibt viele Spieler, die einfach
aus Prinzip mal Richtung Tor schiessen. Dann finde ich auch wichtig, dass man
sich nicht zu viel überlegt und sich nicht unter Druck setzt, Tore zu schiessen.
Es gilt, eine Zwischenlösung zwischen Lockerheit und dem Willen, das Glück zu
erzwingen, zu finden. Ein anderes Problem ist ja auch, dass man manchmal lieber
den Pass spielt, als selber zu schiessen. Um den Abschluss nicht zu vergessen,
habe ich aber meine Übungen, sowohl im Training als auch im Match; Prozentual
zur Spielzeit nehme ich mir eine gewisse Anzahl Abschlüsse vor, z.B. 3
Abschlussversuche in 15 Minuten Trainingsspiel.
Lücken in Sachen Professionalität
Dass
unser Klub finanziell nicht verwöhnt ist, wusste ich von Anfang an. Doch einige
Sachen sind mir schon einbisschen negativ aufgestossen. Beispielsweise erhielten
wir Anfangs Saison sehr wenig Material ( Kleider), erst nach vehementen
Reklamationen von der Spielerseite wurden wir nach Weihnachten einbisschen
besser ausgeruestet. Ein ständiges Thema ist auch das Essen bei den
Auswärtsspielen. Der Klub uebernimmt eigentlich offiziell das Essen zu dem
Spiel, und falls wir gewinnen auch das nach dem Spiel. Doch auf den letzten
beiden Auswärtsspielen traute ich meinen Augen kaum; bei vielleicht etwa –5 Grad
haben wir auf einem Rastplatz eine trockene und lauwarme Portion Pasta zu uns
genommen. Unglaublich! Die Erklärung war uebrigens, dass der Busschauffeur nach
der Heimreise (Mittwoch um Mitternacht) keine Lust mehr hatte, den Car zu
putzen.
Auch in Sachen Fanartikel ist man bei meinem Stammklub
Wiler weiter. Nach einigen Vorschlägen meinerseits konnten nun aber zumindest
die Fantrikots der Nationalspieler gedruckt werden.
Eine positive
Sache hier ist, dass der jeweilige erste Torschütze beider Teams an unseren
Heimspielen einen Sack voll mit Food, Shampoo, Zahnpasta usw erhält. Dass ich
bei unseren letzten 3 Heimspielen sowie bereits vorher 2 Mal der Erste war, hat
dazu geführt, dass sich meine Einkaufsliste extrem verkleinert hat. Beim
Torjubel wird nicht mehr das Tor kommentiert, sondern dass ich eben schon wieder
die Wundertüte eingestrichen habe.
Euphorie im Gange
Dass wir in letzter
Zeit so erfolgreich waren, hatte durchaus auch Auswirkungen auf unsere
Zuschauerzahlen. Wir können an jedem Spiel 600- 900 Zuschauer registrieren. Dort
nicht eingerechnet alle Clubmitglieder, welche natürlich gratis zum Spiel gehen.
Eine perfekte Zahl angesichts der 1100 fassenden eher kleinen Halle. Da die
Ränge quasi ein Meter über der Spielerbank auf beiden langen Seiten beginnen,
springt der Funken meist rüber und das Volk geht mit. So ist die Stimmung
meistens gut, neuestens hat sich auch ein Fanclub gegründet, welcher uns durchs
ganze Spiel mit feinen Sambaklängen begleitet und auch die Pausenunterhaltung
übernimmt.
In der Stadt wird viel über Innebandy gesprochen und seit wir so
gut spielen ist schon eine gewisse Euphorie im Gange. Am 1. März werde ich mit
Janne Bjerlestam eine kleine Autogrammsession geben, bei welcher wir im
städtlichen Intersport Freikarten für das nächste Spiel verteilen werden.
Solches tut natürlich gut in dieser Stadt, denn auch hier gibt es viele, die
noch nie an einem Match waren und sich bereits beim ersten Mal begeistern
lassen.
So versuchen wir diese Euphorie in die Play-offs mitzunehmen und für die eine oder andere Überraschung zu sorgen…