02.
05.
2002
NLA Männer | Autor: Keller Damian

René Berliat wechselt nach Schweden

Zum ersten Mal wechselt ein Schweizer Trainer ins Ausland. Nachdem es in den letzten Jahren verschiedene Spieler mit mehr oder weniger Erfolg versucht haben, wagt nun René Berliat den Sprung nach Schweden. Der Schweizer Trainer des Jahres wechselt zu Alba IBK in die 1.Division.

Alba IBK - dieser Name dürfte den wenigsten in der Schweiz etwas sagen. Was weisst du über den Verein?
Alba ist die Abkürzung für Albatros, dieser Vogel ist denn auch auf dem Clubsignet zu finden. Alba IBK ist in Sandviken zuhause. Eine kleine Stadt mit 30'000 Einwohnern ca. 150 km nördlich von Stockholm. Der Verein besteht aus 20 Teams (Damen und Herren) und ist sehr gut organisiert. So steht dem Verein die ganze Woche jeden Abend eine Halle mit eigener Cafeteria zur Verfügung. Überhaupt kommen einem als Schweizer Trainer die Freudentränen wenn man die Infrastrukturen und Sportfreundlichkeit vor Ort sieht...

Wie kam es zu diesem Kontakt?
Urban Mass, der letzte Saison noch bei Floorball Köniz gespielt hat, ist nun bei Alba. Ihn fragte der Verein letzten Dezember, ob er nicht einen Trainer wüsste, der gut zu Alba passt. Er empfahl mich und stellte den Kontakt zwischen Verein und mir her.

Von der Schweizer NLA in die 1.Division (Schwedische NLB) - ist das sportlich gesehen ein Aufstieg für dich?
Die besten Teams der 1. Division würden in der Schweiz um den Schweizer Meister Titel spielen und auch Alba wäre, soweit ich das aufgrund eines Spiels beurteilen kann, in der NLA ein Play-Off Kandidat. Also ein Abstieg ist es ganz sicher nicht, und wenn man all die schwierigen Herausforderungen anschaut, die auf mich warten, ist es wohl eher ein Aufstieg.

Du wirst nicht als Profi angestellt sein, sondern auch einem "normalen" Beruf nachgehen. Gab es Schwierigkeiten bei der Jobsuche und den Bewilligungen? Andere "Abenteuer" von Schweizern haben aus solchen Gründen ja schon frühzeitig geendet.
Das war und ist auch in diesem Fall nicht einfach, und es sind noch nicht alle Probleme gelöst. Vor 4 Wochen konnte ich mich bei Sandvik, einem grossen Unternehmen vor Ort, als Desktop-Publisher vorstellen gehen. In der Abteilung kriegte ich den Job, und es lag nur noch an der obersten Stelle im Betrieb. Ausgerechnet in der Woche, wo das definitive ok für meine Anstellung erfolgen sollte, wurde ein Anstellungsstop bis Ende Jahr im ganzen Betrieb bekanntgegeben... Nun sucht Alba weiter, hat allerdings bereits eine Zwischenlösung gefunden. Im Juli werde ich eh noch nicht arbeiten, da ich diese Zeit brauche, um das Umfeld/Team gut kennenzulernen, und im August/September kann ich einem Vorstandsmitglied beim Ausbau seines Hauses helfen. In dieser Zeit hoffe ich dann etwas Definitives zu finden und ich bin auch überzeugt davon, dass es klappt! Wenn man so etwas macht, muss man halt auch etwas riskieren - sonst lässt man es am Besten sein.

Wie langfristig planst du dieses Engagement in Schweden? Was war die Motivation dazu?
Sicher jetzt mal eine Saison. An Weihnachten sieht man dann, ob es mir gefällt und ob der Verein zufrieden mit mir ist. Stimmen beide Faktoren, kann ich mir gut vorstellen länger zu bleiben, zumal man die Arbeit eines Trainers selten anhand einer Saison messen kann. Es war immer ein Traum, mal im Ausland im Sport tätig zu sein. In der Schweiz gibt es für mich in meiner momentanen Situation und Stimmung keinen anderen Verein ausser Floorball Köniz, der mir die erforderliche Motivation und emotionale Bindung gibt.

Wie steht es denn mit deinen Schwedisch-Kenntnissen?
Ich habe in den letzten zwei Monaten mit Floorball Köniz Schwede Wiktorsson fleissig geübt und kann nun doch schon einige Wörter und Sätze, die vorallem für das tägliche Leben und auch den Trainingsbetrieb wichtig sind. Mit der Aussprache hapert es noch...

Cupsieg 1999
1999 der erste Titel in der Schweiz!
Wann folgt der erste in Schweden?
Du kommst als Schweizer in das Mutterland des Unihockey. Denkst du die nötige Akzeptanz zu finden?
Da hatte ich auch Bedenken. Aber ich merke, dass mir die Verantwortlichen von Alba vertrauen und mich unbedingt in Sandviken wollen, das haben sie mir jetzt x-mal gezeigt. Zudem habe ich mir in den letzten Jahren, auch durch den aktuellen Diplomtrainerlehrgang in Magglingen, sehr viel Wissen angeeignet. Dieses Wissen haben lange nicht alle schwedischen Unihockeytrainer und es gibt mir viel Selbstvertrauen. Zudem werden die Spieler sicher bald merken, dass ich bereit bin, alles für sie und Alba zu geben. 

Du hast dich in Köniz nicht nur für die Belange der ersten Mannschaft interessiert, sondern hast den sportlichen Teil des Vereins über Jahre hinweg aufgebaut. Wie siehst du deine Rolle bei Alba?
Ich bin sicher froh, mich zu Beginn nur um die Geschicke der ersten Mannschaft kümmern zu müssen. Aber ich hatte schon interessante Gespräche mit Juniorentrainern, und es kann schon sein, dass ich, wenn gewünscht, auch in anderen Belangen mithelfen werde.

Immer wieder versuchen es Schweizer Spieler in Skandinavien. Wann sieht man den ersten Spieler von Floorball Köniz bei Alba? Du hast mal gesagt, wenn du zwischen Peter Bigler und einem Schwedischen Söldner wählen müsstest, würdest du dich jederzeit für Bigler entscheiden...
Es gibt neben Bigler noch 4, 5 weitere, sehr interessante Spieler bei Floorball Köniz, die das Potential haben in Schweden zu spielen. Sicher werde ich Ihre weitere Entwicklung aufmerksam verfolgen, und es ist gut möglich, dass vielleicht der Eine oder Andere auf die nächste Saison eine Anfrage bekommt. Aber wer weiss schon was in einem Jahr sein wird?

Was hat sich der Verein für nächstes Jahr und langfristig für Ziele gesetzt?
Letztes Jahr wurde Alba „nur“ Fünfter, die Jahre zuvor war man immer in den ersten zwei Rängen. Dorthin gilt es wieder zu kommen, vielleicht schon nächste Saison, sicher aber in zwei Jahren. Vieles hier erinnert mich an die Situation in Köniz vor ein paar Jahren. Es herrscht Aufbruchstimmung und an Potenzial ist einiges vorhanden. Mal schauen, ob wir dieses Potential werden abrufen können.

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