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Saisonvorschau UPL Männer, Teil 2
Im zweiten Teil der Saisonvorschau der Männer UPL nehmen wir die vier Teams unter die Lupe, die letzte Saison unter dem Strich landeten. Zwischen Basel und Malans steigt dabei am Samstag gleich ein brisantes Duell um wichtige Punkte, Chur und WASA treffen auf Gegner aus dem Kanton Bern.
Floorball Chur United
Saison 2024/25: Rang 10 in der Qualifikation (22 Spiele, 10 Siege, 26 Punkte, Torverhältnis 114:130), Ligaerhalt in den Playouts nach 5 Spielen gegen Basel Regio
Zuzüge: Fredi Petersson (SWE, Helsingborg), Arvid Skraptse (SWE, Pixbo Division 1), Gian-Luca Lanfranchi (Sarganserland), Raphael Zellweger, Livio Butzerin, Nuno Brosi (alle Nachwuchs)
Abgänge: Adam Nilsson (SWE, Strängnäs), Lukas Veltsmid (CZE, Rheintal Gators/1. Liga), Gian-Luca Amato, Lorenzo Compagnoni (beide Rücktritt)
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Stars und Schlüsselspieler
Martin Östholm steigt in seine dritte Saison im Bündnerland und wird erneut einer der unumstrittenen Leader auf und nebem dem Feld sein. Eine ähnlich wichtige Rolle übernimmt Goalie Christoph Reich. Anstelle des letztjährigen Topskorers Adam Nilsson soll Fredi Petersson für die offensive Musik sorgen, insgesamt nehmen die Churer die Saison aber mit nur wenigen Änderungen im Kader in Angriff. Mit Levi Walser und Nadir Monighetti hat es gute Rechtsausleger im Kader.
Stars von morgen
Levi Walser, der vor einem Jahr von Malans kam, war auf Anhieb viertbester Skorer des Teams und könnte diese Saison immer noch in der U21 spielen. Ein starkes Debüt in der höchsten Liga zeigte Nuno Brosi (Jahrgang 2007), der nun fix im Kader ist. Raphael Zellweger schoss die U21 letzte Saison mit über zwei Punkten pro Spiel in die A-Klasse zurück, auch Luca Castelberg (10 Spiele, 10 Tore) war in der entscheidenden Phase an diesem für die Bündner extrem wichtigen Aufstieg beteiligt. Zu bedenken gibt es einzig: Das Kader der 1. Mannschaft ist relativ dünn besetzt, bei verletzungsbedingten Ausfällen könnte der Kampf um den Ligaerhalt in der UPL und U21-A strapaziös werden.
Einschätzung unihockey.ch
Chur machte unter Theodor Jonsson spielerisch gute Fortschritte. Nun zog es den Schweden nach Zug und mit Johan Lindgren übernimmt ein sehr erfahrener Übungsleiter. Das Problem: Eine lange Angewöhnungszeit, um viele neue Ideen umzusetzen, wird er nicht haben - sonst rückt der Strich bereits im Herbst in weite Ferne. Gespannt darf man auch auf den "Effekt" der neuen Sporthalle Fortuna sein, die optisch einen feinen Eindruck hinterlässt. 1000 Saisonkarten hat der Verein abgesetzt - nun müssen die Fans aber auch noch in die Halle kommen und für Stimmung sorgen. Die altehrwürdige, enge GBC war durchaus ein Hexenkessel und für die Gastmannschaften kein einfaches Pflaster.
Programm zum Saisonstart
Samstag, 13. September (UPL)
Tigers Langnau - Floorball Chur United, 19:00 Uhr, Espace-Arena Biglen
Sonntag, 14. September (Cup 1/16-Final)
Red Lions Frauenfeld - Floorball Chur United, 17:00 Uhr, Kantihalle Frauenfeld
UHC Alligator Malans
Saison 2024/25: Rang 9 in der Qualifikation (22 Spiele, 10 Siege, 30 Punkte, Torverhältnis 102:112), Ligaerhalt in den Playouts nach 4 Spielen gegen WASA St. Gallen
Zuzüge: Andrin Möckli, Marc Luck, Till Clavadetscher, Luca Kneubühler, Linus Felix, Nathanael Schnell, Noah Schnell, Janis Röst, Ramon Mir (alle Nachwuchs), Vili Liponen, Luka Ainoa (beide FIN, Nokian)
Abgänge: Remo Buchli (Iron Marmots, 1. Liga KF), Nico Obrecht, Joshua Schnell, Christof Marugg (alle Rücktritt), Damian Rohner (Grabs-Werdenberg, 2. Liga), Romano Schubiger (WASA), Martin Gattnar (Vitkovice, CZE), Emil Mikaelsson (Borlänge, Allsvenskan)
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Stars und Schlüsselspieler
Malans hat immer noch einige Top-Spieler im Kader: Der routinierte Rasmus Enström spielte eine starke Saison und gehörte zu Schwedens WM-Kader, Jamie Britt gab Ende Mai das Debüt im Schweizer A-Nationalteam und Dan Hartmann ist immer noch ein extrem wichtiger Spieler. Die Erfahrung von Remo Buchli und Nico Obrecht soll auch durch die beiden neuen Finnen kompensiert werden, daneben rückt über ein halbes Dutzend Junioren ins Kader.
Stars von morgen
Auf die Jugend zu setzen ist nie ein schlechter Vorsatz - nur spielte Malans letzte Saison in allen Ligen (UPL bis U16) um den Abstieg. Auch in den U-Nationalteams zuletzt nur selten ein Alligator zu sehen. Linus Felix war mit einer U18-Lizenz der beste Torschütze in der Malanser U21, auch Andrin Möckli und Noah Schnell könnten in der höchsten Liga bereits für spielerische Akzente sorgen. Mit Ramon Mir und Jannis Röst stehen zwei Torhüter mit viel Potenzial im Kader - dennoch wäre eine Rückkehr von Daniel Münger in alter Form für die Herrschäftler wichtig.
Einschätzung unihockey.ch
Bis vorletzte Saison war Malans immer ein ernsthafter Kandidat auf eine Halbfinal-Qualifikation. Der Absturz in die Playouts - zum ersten Mal überhaupt seit dem Aufstieg 1992 - kam etwas gar abrupt, aber nicht ganz unerwartet. Grosse Sprünge auf dem Transfermarkt lagen nicht drin, aber Thomas Berger wird alles daran setzen, dass sein Team für jeden Gegner unangenehm sein kann. Gratis-Punkte gegen spielerisch schwächere Teams wie WASA und Basel gibt es dennoch nicht zu budgetieren. Die 30 Punkte von letzter Saison waren auch schon genug für die Top 8 und vielleicht ist Malans als vermeintlicher Outsider erst recht gefährlich. Unser ganzes Geld darauf wetten, dass auch 2026/27 zwei Bündner Teams in der höchsten Liga spielen, würden wir trotzdem nicht - egal ob es am Ende Chur oder Malans erwischt. Das Horror-Szenario wäre ein Playoutfinal zwischen den beiden Rivalen.
Programm zum Saisonstart
Samstag, 13. September (UPL)
Unihockey Basel Regio - UHC Alligator Malans, 18:30 Uhr, Pfaffenholz Basel
Sonntag, 14. September (Cup 1/16-Final)
UH Limmattal - UHC Alligator Malans, 14:00 Uhr, Kreisschule Mutschellen
Unihockey Basel Regio
Saison 2024/25: Rang 11 in der Qualifikation (22 Spiele, 4 Siege, 11 Punkte, Torverhältnis 91:165), Ligaerhalt in den Auf-/Abstiegsspielen nach 5 Spielen gegen Ad Astra Obwalden
Zuzüge: Mathéo Stohler, Timo Stäheli, Jérôme Gaudin, Kolia Tschudin, Jeremy Kiener, Lorén Oliva (alle Nachwuchs), Lauri Palvaila (FIN, LASB), Laurin Überschlag, Elias Amstutz (beide Mittelland, 1. Liga), Roman Thommen (Fricktal, 2. Liga), Jonne Junkkarinen (FIN, Happee)
Abgänge: Peer Hoorn (Rücktritt), Fabian Schüpbach, Fabio Plozza, Odin Steinhauser (alle Fricktal, 2. Liga), Frederik Bisgaard (ULA), Simo Zaugg (Bergs IK, SWE 1. Division), Dominik Meier (UHC Nuglar United)
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Stars und Schlüsselspieler
Der unermüdliche Patrick Mendelin durfte tatsächlich noch einmal eine A-WM spielen und wurde in seiner Basler Heimat wieder Topskorer des UPL-Teams. Hinter ihm folgten die ebenfalls routinierten Kristian Lamminen und Adam Lundgren, die beide bei UBR bleiben. Mit Jonne Junkkarinen gelang nach dem Rückzug von Happee aus der höchsten finnischen Liga ein schöner, kleiner Transfer-Coup. Der Finne spielte von 2018 bis 2020 in Köniz und kann für die Basler nicht nur mit seiner Erfahrung extrem wertvoll sein.
Stars von morgen
Neben drei Transfers aus der Regionalliga und zwei Zuzügen aus Finnland hat es ein halbes Dutzend Junioren ins Basler Team "gespült". Mit dem Abstieg der U21 und dem Nicht-Aufstieg der U18 sieht die Zukunft des Nachwuchses am Rheinknie aber nicht gerade rosig aus. Jeremy Kiener (Jahrgang 2009!) muss eher als Star von übermorgen als von morgen bezeichnet werden. Wundertaten im Kampf um den 8. Platz (bestenfalls) oder den Ligaerhalt (realistischer betrachtet) sind von den Basler Junioren diese Saison nicht zu erwarten.
Einschätzung unihockey.ch
Basel hält sich wacker in der höchsten Liga und hat sich zu einer Art "grauen Maus" entwickelt. Mit der Erfahrung von Mendelin und den Ausländern liegt vielleicht auch dieses Jahr eine kleine Überraschung drin, der eine oder andere überraschende Punktgewinn. Von der Substanz der Schweizer Spieler her ist das Kader aber bestenfalls knapp UPL-würdig. Neben WASA ist die Abstiegsgefahr bei den Nordwestschweizern am grössten.
Programm zum Saisonstart
Samstag, 13. September (UPL)
Unihockey Basel Regio - UHC Alligator Malans, 18:30 Uhr, Pfaffenholz Basel
Sonntag, 14. September (Cup 1/16-Final)
Züri Süd - Unihockey Basel Regio, 17:00 Uhr, Tüfi Adliswil
WASA St. Gallen
Saison 2024/25: Rang 12 in der Qualifikation (22 Spiele, 1 Sieg, 5 Punkte, Torverhältnis 110:160), Ligaerhalt in den Auf-/Abstiegsspielen nach 5 Spielen gegen Ticino Unihockey
Zuzüge: Romano Schubiger (Malans), Johannes Vähäkangas (FIN, Turku), Jesper Silvonen, Joona Larte (beide FIN, Esport Oilers), Adam Zukal (CZE, Bulldogs Brno), Nico Moser, Kim Eberle, Marvin Huwiler, Livio Zeller, Andri Füllemann (alle Nachwuchs)
Abgänge: Pablo Mariotti (Thurgau), Loïc Andrey (Fribourg), Daniel Keller (UBN), Matej Cermak (CZE, Kladno), Santtu Vuoristo (FIN, Eräviikingit), Tuukka Kivioja (FIN, offen), Alexander Tschirky, Stefan Schiess, Silvan Maurer, Andrin Zellweger (alle Rücktritt)
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Stars und Schlüsselspieler
Nach dem Abgang von Pablo Mariotti wird bei den St. Gallern sehr viel Verantwortung auf den Schultern der neuen Ausländer liegen. Jesper Silvonen kennt die Schweiz bereits und bringt mit Joona Larte einen smarten Center vom finnischen Meister Ersport Oilers mit, der sich zur positiven Überraschung entwickeln kann. Adam Zukal dürfte sich mit seinen 1,94 Metern im gegnerischen Slot gut bemerkbar machen, Johannes Vähäkangas ist etwas schwächer einzustufen als seine beiden finnischen Landsmänner. Romano Schubiger (von Malans), Tino von Pritzbuer und die Brüder Chiplunkar gehören zu den erfahrenen Leistungsträgern.
Stars von morgen
Nachdem man in WASA den Einbau junger Talente etwas vermisste, bekommen nun fünf Jungspunde eine Chance, sich in der höchsten Liga für Einsätze aufzudrängen. Insbesondere auf Marvin Huwiler (18) und Andri Füllemann (17) darf man sehr gespannt sein. Dennoch steht es um den St. Galler Nachwuchs nicht besonders gut und es wird Geduld brauchen, um weitere Youngster in der 1. Mannschaft zu begrüssen: Zwar stieg die U18 in die Stärkeklasse A auf, die U21 ging jedoch den umgekehrten Weg.
Einschätzung unihockey.ch
Die Ostschweizer erlebten eine Saison zum Vergessen, unzählige Male mussten sie sich um ein oder zwei Tore geschlagen geben. Dabei mangelte es vor allem an der Konstanz über 60 Minuten, ansonsten wären mehr Punkte dringelegen. Zwar hat man sich bei den Ausländern etwas verstärkt, es ging aber auch viel Erfahrung verloren (Keller, Schiess, Zellweger) - alles andere als eine zweistellige Rangierung nach der Qualifikation wäre eine Überraschung und wenn keiner der drei direkten Konkurrenten eine "Seuchen-Saison" erlebt wie letztes Jahr die St. Galler, ist WASA Abstiegskandidat Nummer 1.
Programm zum Saisonstart
Samstag, 13. September (UPL)
WASA St. Gallen - Floorball Köniz Bern, 19:00 Uhr, Tal der Demut
Sonntag, 14. September (Cup 1/16-Final)
Iron Marmots - WASA St. Gallen, 18:30 Uhr, Sportzentrum Arkaden, Davos