04.
2014
Showdown in Thun
Die letzte Entscheidung der Unihockey-Saison 2013/14 fällt heute Abend um 20 Uhr in der Thuner MUR. Entweder feiert der Gastgeber den Aufstieg in die NLA oder Mittelland Olten Zofingen den Ligaerhalt. Nichts für schwache Nerven.
Die Meister von der NLA bis zu den Junioren C sind gekürt, die Champagnerkorken der Aufstiegsfeiern weggewischt, teilweise hat schon das Sommertraining für die nächste Saison begonnen. Eine einzige Entscheidung in der Schweizer Unihockey-Meisterschaft steht aber noch aus: Wer ist das zwölfte Team in der NLA der Männer? 3:3 steht es nach sechs unterschiedlich verlaufenen Partien in den Best-of-7-Auf-/Abstiegsplayoffs zwischen dem NLA-Tabellenletzten Mittelland und NLB-Herausforderer Thun.
Auf und ab auf beiden Seiten
Nach drei Spielen deutete vieles darauf hin, dass der breiter besetzte UHC Thun vor dem Aufstieg steht. Glatt mit 10:0 «rasierte» der B-Ligist Kontrahent Mittelland im dritten Spiel. Dieser bewies aber Nehmerqualitäten und zog den Joker. Wiler-Legende Olle Thorsell (35), vor der Saison als neuer Cheftrainer verpflichtet und ohne Absichten als Spieler zu wirken, holte seinen alten Stock hervor. Die nächsten beiden Spiele (4:3 und 8:6) gewann Mittelland prompt und besass letzten Sonntag zuhause den ersten Matchball. Einmal mehr zeigte sich, dass das Wort «Aufgeben» im Thuner Wortschatz nicht existiert. Nach einem 6:5-Sieg kommt es heute Abend um 20 Uhr zur «Belle».
Thun bereit für Aufstieg
Im Berner Oberland ist der Optimismus gross, dass im vierten Anlauf der Sprung ins Oberhaus gelingt. Der Thuner Vorstand will den Aufstieg, die Spieler auch, zudem könnte - gemäss Präsident Fredi Ramseier - das Budget um 50‘000 Franken erhöht werden, berichtet heute die «Berner Zeitung». Vor allem auf den Heimvorteil auf dem für die Gegnerschaft ungewohnten Parkettboden der Mehrzweckhalle für Unihockey und Rollhockey (MUR) wird in Thun gebaut. «Wir freuen uns auf die Unterstützung des Publikums. Zu Hause zu spielen, ist ein klarer Vorteil», ist Coach Matthias Gafner überzeugt. Er sieht auch weitere Vorteile für seine Equipe. «Mittelland hat eine starke Linie, wir verfügen über drei ausgeglichene Blöcke».
Optimistisches Mittelland
Im letzten Jahr hatten schon die Kloten-Bülach Jets arg zu knabbern an den kampfstarken Berner Oberländern. Nur eine Partie beim 3:1-Playoff-Erfolg wurde damals in der MUR gewonnen. Mittelland verlor die ersten beiden Partien auf Parkett deutlich, holte sich aber letzten Samstag beim ersten Erfolg in Thun Selbstvertrauen. Dieses ist während der Serie gestiegen, wie Trainer Daniel Moser heute der «Mittellandzeitung» verriet. «Im Laufe dieser Serie haben wir uns von Spiel zu Spiel gesteigert und das zu Beginn dominante Thun immer besser in den Griff bekommen», ist Moser optimistisch. Der vergebene Matchball von letztem Sonntag ärgert Moser im Nachhinein sehr. «Wir erspielten uns deutlich mehr Chancen, wusste diese aber nicht zu nutzen. Zur ersten Pause hätten wir mit drei oder gar vier Toren führen müssen. Thun auf der Gegenseite machte aus seinen Chancen viel mehr».
Wer feiert?
Die Ingredienzien für einen Showdown sind angerichtet. Eine Freinacht im Falle des Thuner Aufstiegs - es wäre der fünfte Berner NLA-Verein nächste Saison - bereits angekündigt. Auf der anderen Seite hat Mittelland einen Fancar organisiert, um seine Akteure zu unterstützen. Besonders erleichtert wäre wohl Coach Moser - für die «Finalissima» im Berner Oberland unterbrach er seine Flitterwochen im Tessin.