11.
2023
Simon Laubscher: „80 Prozent reichen nicht“
Der HCR und Wiler-Ersigen boten am Wochenende 1563 Fans ein Spektakel. Nach 50 Minuten lagen die Winterthurer 8:2 vorne, die Gäste machten es aber mit fünf Treffern bei 6-gegen-5 noch einmal spannend.
Wiler-Ersigen reiste als Leader nach Winterthur, muss den Thron nach der 7:10-Niederlage aber zumindest temporär räumen. Simon Laubscher mag dem Nuller trotz der spektakulären Aufholjagd nichts Positives abgewinnen.
Fünf erzielte Tore bei 6-gegen-5 innerhalb von knapp sechs Minuten - versucht ihr das in einem anderen Spiel auch mal von Anfang an?
Simon Laubscher: Wenn es immer so gut klappen würde, wäre das wirklich eine Option (lacht). Nein, es ist definitiv nicht das Ziel, dass wir auf diese Variante angewiesen sind.
Hand aufs Herz - habt ihr wirklich noch an eine grosse Wende geglaubt?
Wir glauben immer an den Sieg. Klar, es gibt bessere Ausgangslagen als einen 2:8-Rückstand zehn Minuten vor Schluss. Aber Wiler gewinnt in Winterthur normalerweise und wenn mal zwei Bälle reinfallen, kommt man in einen Lauf.
An der Schlussphase lag es nicht, dass Wiler ohne Punkte heimreisen musste.
In den ersten 50 Minuten kam viel zu wenig von uns. Wir gewannen gefühlt keinen Zweikampf, waren immer einen Schritt zu spät. In dieser Liga reichen meistens schon 95 Prozent nicht zum Sieg, heute waren wir über weite Strecken bei 80 Prozent.
Wenn schon verlieren, dann zu diesem Zeitpunkt? Ende Oktober wird noch nichts entschieden, ein Weckruf vor dem Halbfinal im Champions Cup?
Verlieren ist nie gut und den Weckruf hatten wir schon gegen die Tigers. Seither legten wir einen guten Drive hin, daher ist mir diese Leistung gegen den HCR unerklärlich.
Du bist im Sommer nach sechs Saisons bei GC zu deinem Stammverein zurückgekehrt. Wie viele Minuten vergingen nach der Meldung im letzten Dezember „Wiler trennt sich von Cheftrainer Thomas Berger", bis du zum Telefon gegriffen hast, um deine Rückkehr anzubieten?
Das hatte keinen Einfluss. Ich blieb während der ganzen Zeit in Zürich mit Wiler in Kontakt und sagte immer, dass ich eines Tages zurückkommen werde. Es war jede Saison ein Thema und ich hätte mir auch vorstellen können, wieder unter Berger zu spielen. Ich habe die Tür nie zugemacht.