In einem an Dramatik kaum zu überbietenden Finale gewann Warberg gegen SSV im Penaltyschiessen. Nach der regulären Spielzeit hatte es 6:6 gestanden.
Wie Wiler-Ersigen reichte auch SSV eine 5:2 Führung gegen
die Schweden nicht. Als Kivilehto in der 41. Minute im Powerplay das 5:2
erzielte, hätten wohl nicht mehr viele auf Warberg gesetzt. Zu gefährlich waren
die Finnen bis dahin gewesen, zu statisch die Schweden. Aber plötzlich drehte
Warberg auf und es kam zu einer halben Stunde – das letzte Drittel plus zehn
Minuten Verlängerung - mit packenden Zweikämpfen, Torszenen hüben und drüben,
Torhüterparaden im Minutentakt.
Svenssons Doppelschlag
Innert 20 Sekunden glich Magnus Svensson mit einem Doppelschlag in der 52.
Minute aus – seiner einzigen guten Minute in diesem Spiel, auch sonst blieb er
während des Turniers erstaunlich wirkungslos. Den Grund für seine Wahl ins
Allstar-Team kennt wohl nur die Jury (die man ihrerseits nicht kennt). Wie dem
auch sei, acht Minuten vor dem Ende begann die Partie beim Stand von 5:5 also
wieder von vorne. Wieder ging SSV durch einen Hammer von Toivanen in Führung,
aber Eskelinen nutzte einen Ausschluss gegen Kivilehto zum 6:6. Es war dies
Warbergs dritter Powerplay-Treffer bei drei Strafen gegen die Finnen. Die
Verlängerung brachte mirakulöse Paraden von Warber-Hüter Peter Sjögren, einen
nicht gegebenen Penalty für Markus Neimo, aber auch zahlreiche gute Chancen für
Warberg. Spektakel pur, das die zum einzigen Mal einigermassen volle Halle zum
Kochen brachte. Schlussendlich musste die Entscheidung im Penaltyschiessen
fallen. Eskelinen und Karlsson trafen für Warberg, einzig Santtu Manner für SSV
– Warberg durfte dank Sjögren jubeln und den Pokal in Empfang nehmen.
Versöhnliches Ende
Der Europacup ist der einzige Titel, der SSV noch gefehlt hat – und weiterhin
fehlt. Die Finnen stand kurz davor, ihren Traum zu verwirklichen. Warberg war
nicht unbedingt das beste Team des Turniers, aber sowohl gegen Wiler wie auch
gegen SSV das Glücklichere. Der Final war ein versöhnliches Ende für ein
Turnier, das ansonsten nicht mit Highlights glänzte und vor allem weitgehend vor
leeren Rängen stattfand – Europacup-Atmosphäre wie in Zürich im letzten Jahr kam
erst in den allerletzten Minuten des Finals auf. Es wird Zeit, dass die nächsten
Grossanlässe wieder in Unihockeyzentren stattfinden, anstatt aus
sportpolitischen Gründen irgendwo in der Provinz.
Warberg – SSV Helsinki 8:7 n.P. (0:2; 2:2,
4:2, 0:0)
Paruba Arena, Ostrava (CZE) – 1500 Zuschauer
SR: Zouhar / Jorstad (NOR)
Tore: 12. (11.02) Manner (Toivanen) 0:1; 12. (11.38) Neimo (Salminen)
0:2; 22. Holmer (Hallbäck 1:2; 26. Lehtonen (Manner) 1:3; 31. Canerstam (?) 2:3;
40. Salminen (Kivilehto) 2:4; 41. Kivilehto (Lehtonen; Ausschluss Wahman) 2:5;
42. Canerstam (Eskelinen; Ausschluss Toivonen) 3:5; 52. (51.38) Svensson (Eskelinen;
Ausschluss Berndtson) 4:5; 52. (51.58) Svensson (Kristensson) 5:5; 53. Toivanen
(Järvi) 5:6; 55. Eskelinen (Hallbäck; Ausschluss Kivilehto) 6:6
Penaltys: Holmer – gehalten. Kivilehto – gehalten. Eskelinen – 1:0.
Manner – 1:1. Karlsson – 2:1. Huhtimo – gehalten. Canerstam – gehalten. Salminen
– gehalten. Wahman – gehalten. Forsten – gehalten
Strafen: je 3x2'
Warberg: Sjögren; Kristensson, Eskelinen; Simonsson, Hansson; Karlsson,
Wahman, Svensson; Danielsson, Sjöstrand, Emanuelsson; Canerstam, Hallbäck,
Holmer
SSV: Toivoniemi; Toivonen, Ratsula; Berndtson, Kivilehto; Manner,
Lehtonen, Järvi; Kosonen, Huhtimo, Vidgren; Neimo, Forsten, Salminen