11.
2008
Starker Effort nicht belohnt
Hochmotivierter Beginn
Den Akteuren von Zug United war anzusehen, dass sie sich auf den Cupfight gefreut hatten. Kaum war die Partie angepfiffen, stürmten sie los wie die Feuerwehr und der UHC Grünenmatt war so überrascht, dass er sich nach 13 Sekunden nur noch mit einem Foul zu helfen wusste, welches mit einer Zweiminutenstrafe belegt wurde. Die Überzahl konnten die Zuger nicht nutzten, aber sie stürmten trotzdem unbeirrt weiter, setzten den Favoriten immer wieder unter Druck und konnten sich einige viel versprechende Chancen herausspielen. Doch weder für die Kolinstädter noch für die Gäste aus dem Kanton Bern, welche ihr Glück vor allem mit verdeckten Weitschüssen versuchten, schaute in den ersten zwanzig Minuten etwas Zählbares heraus.
Weiter im selben Takt
Wer nun dachte, das NLA-Team von Grünenmatt nähme das Zepter in die Hand, sah sich getäuscht. Zug United spielte weiter mindestens auf Augenhöhe mit dem auf dem Papier klar stärkeren Gegner. Es entwickelte sich ein hochklassiges Unihockeyspiel, welches Kampf und Spektakel bot und den zahlreichen Zuschauern in der Zuger Stadthalle immer wieder spontane Ovationen entlockte. Mit der Unterstützung der Fans im Rücken kam die United nun immer wieder zu hervorragenden Einschussmöglichkeiten, es dauerte allerdings bis zur 34. Minute, als Michel endlich das erste Tor erzielen konnte. Die Zuger hätten in dieser Phase aber mindestens deren drei Treffer erzielen müssen. Auf der Gegenseite tauchten auch die Berner immer wieder gefährlich vor dem Zuger Gehäuse auf und kurz vor Drittelsende liess sich auch die Zuger Hintermannschaft noch ausspielen, worauf der zweite Pausentee beim Stande von 1:1 genossen wurde.
Spannung pur
Im letzten Drittel konnte Grünenmatt den Druck leicht erhöhen und kam zu weiteren guten Möglichkeiten, ohne jedoch zu reüssieren. In der 50. Minute verloren die Zuger in der eigenen Zone leichtfertig den Ball, ein Fehler den das NLA-Team gnadenlos zum 1:2 aus Sicht der United ausnützte. Die Kolinstädter hielten jedoch weiterhin überraschend gut mit, kamen selbst weiterhin zu Einschussmöglichkeiten aus aussichtsreichsten Positionen, scheiterten aber abermals vor allem am eigenen Unvermögen aber auch an der diszipliniert spielenden Grünenmatter Hintermannschaft.
Zu viele Chancen ausgelassen
Der Trainer von Grünenmatt meinte nach dem Spiel, das bessere Team habe heute verloren. In der Tat hielt Zug United niveaumässig mit dem NLA-Verein mit, ja in den ersten beiden Dritteln führten sie gar die etwas feinere Klinge. Zudem spielten die Zuger mit viel Herz und Engagement, hielten die Fehlerquote tief und agierten diszipliniert. Dass es letztlich nicht zur grossen Überraschung kam, lag einzig an der mangelnden Chancenauswertung, wie der Finnische Verteidiger in Diensten von Zug United, Ville Sandström, bestätigt: „Wir hatten heute mehr Chancen als ein Fussballteam in einer ganzen Saison!" Den Vorwurf, nicht kaltblütig genug gewesen zu sein, muss sich die United gefallen lassen. Ansonsten darf sie stolz sein auf eine beachtenswerte Mannschaftsleistung und einen hervorragenden Cupfight.
Zug United - UHC Grünenmatt 1:2 (0:0, 1:1, 0:1)
Stadthalle, Zug - 250 Zuschauer
SR: Güpfert/Servodio
Tore: 34. Michel (F. Schuler) 1:0. 39. Schneiter (Hirschi) 1:1. 50. Hirschi 1:2
Strafen: Zug keine;Grünenmatt 2x2' + 1x10' (Sikora, Unsportlichkeit)
Zug United: Schwerzmann, Bumbacher, Trinkler, Schönenberger, Buchser, Amstutz, Michel, Rosenberg, Stalder, T. Grüter, Hartmann, Pulver, Müller, Stutzer, Sidler, F. Schuler, Sandström, Illi, Oderbolz
UHC Grünenmatt: Reist, Mühlemann, Söderkvist, Flückiger, Trnavsky, Sikora, Sollberger, Zimmermann, Meyer, Klötzli, Renggli, Schneiter, Hirschi, Hofer, Berglund, Rentsch, Rindlisbacher, Arm, Flühmann
Bemerkungen: 30. Oderbolz mit Nasenbeinbruch ausgeschieden, 58. Time-out Zug United
Beste Spieler: Schwerzmann / Hirschi