10.
02.
2003
NLA Männer | Autor: Keller Damian

Stimmen zu den Damenspielen

Nach dem zweiten Spiel Schweiz-Finnland am Samstag hatte unihockey.ch die Möglichkeit auf Stimmenfang zu gehen. Nati-Trainer Rieben und Simone Ryser äusserten sich zum Spiel, bei Thomas "Gila" Gilardi war auch Basel Magic ein Thema ...

Thomas Rieben
Nationaltrainer Damen

Thomas, deine Meinung zum heutigen Spiel?
Mit einer Niederlage kann man nie zufrieden sein, egal wie gut die Leistung war. Aber es hat mich gefreut, dass wir heute Charakter gezeigt haben. Finnland war heute nicht die bessere, sondern die glücklichere Mannschaft.

Was sind grob gesagt die Erkenntnisse aus diesen beiden Testspielen?
Zum einen mal die, dass wir etwa 12-13 Spielerinnen haben, die gegen einen solchen Gegner mehr als 20 Minuten lang mithalten können. Es wird so sein, dass wir uns in solchen Spielen auf zwei Blöcke konzentrieren und sich die anderen Spielerinnen mit punktuellen Einsätzen zufrieden geben müssen.
Eine weitere Erkenntnis ist sicher auch, dass wir den Ball noch mehr laufen lassen müssen oder auch mit taktischen Fouls operieren müssen, um Zweikämpfe zu vermeiden. In diesen Situationen waren uns die Finninnen deutlich überlegen.

Was ist dir am Freitagabend nach der 2:7 Niederlage durch den Kopf gegangen?
Diese Niederlage ging an die Ehre. Wir konnten dieses Spiel natürlich noch nicht völlig analysieren, aber es war schon ein herber Rückschlag. Wenn es heute ein ähnliches Debakel gegeben hätte, hätte ich meine Person in Frage stellen müssen. Vielleicht hätte es einen Rücktritt gebraucht, um im Hinblick auf die WM neue Energien freisetzen zu können. Aber im heutigen Match habe ich gespürt, dass wir doch auf dem richtigen Weg sind.

Was hat denn eine Kurzanalyse schon ergeben?
Vielleicht haben wir in der Vorbereitung zuviel Energie verpufft - man kann sich auch zu intensiv auf ein Spiel vorbereiten. Beim Einlaufen in die Halle schienen alle Vorsätze und Vorgaben wie weg gewischt. Aber wir müssen uns darüber noch eingehender unterhalten.

Vor der Partie hat Thomas Gilardi zum Team gesprochen. Hatte das einen Einfluss auf die Leistungssteigerung?
Gila hat den Spielerinnen einfach erklärt, was die WM für den Verband bedeutet und dass sie ihren Teil der Verantwortung tragen müssen. Der Inhalt seiner Ansprache war zwar nicht abgesprochen, er hat aber gute Worte gefunden.

Wie sieht nun die Vorbereitung auf die WM aus?
Wir werden nach dem Cupfinal mit Stützpunkt-Trainings beginnen, was vor allem für die nicht in den Playoffs engagierten Spielerinnen wichtig ist, damit sie die Form nicht verlieren. Wir werden auch versuchen, alle 2-3 Wochen das ganze Team unter der Woche zusammen zu ziehen - ich hoffe hier auf den Goodwill auch der Playoff-Teilnehmer. Schliesslich werden dann noch Zusammenzüge in Davos (allenfalls Disentis) und Zuchwil haben.

Wird man bezüglich Kader noch Überraschungen erleben?
Ich denke nicht - die Spielerinnen, die dieses Weekend dabei waren (dazu Brigitta Wegmann und Rahel Kocher) werden die Schweiz an der WM vertreten.

 


Simone Ryser
Burgdorf Wizards

Simone, dein Kommentar zu diesen beiden Partien gegen den Weltmeister?
Ich bin froh, dass wir uns so steigern konnten. Wir können aber noch mehr und müssen vor allem noch viel effizienter werden.

Was ging zwischen den beiden Spielen in euren Köpfen vor?
Wir mussten die Partie vom Freitag einfach abhaken - viel darüber nachstudieren hätte nichts gebracht. Wir waren zu nervös, begingen zu viele Fehler. Die Trainer haben uns das aber nicht noch unter die Nase gerieben, das wussten wir selber. Sie haben vielmehr versucht, die positiven Dinge herauszuheben.

Die Vorbereitungsphase auf die WM wird recht intensiv, mit Stützpunkttrainings und Zusammenzügen. Begrüsst du das oder wird das fast zuviel, Stichwort "Lagerkoller"?
Ich denke, uns tut das gut - man lernt sich noch viel besser kennen, sowohl spielerisch als auch menschlich. Und vor allem für die Spielerinnen, die nicht in den Playoffs sind, ist es wichtig, das Niveau zu halten.

Die WM findet in deiner Heimatgegend statt. Macht es das noch doppelt speziell?
Der Druck und die Erwartungen sind sicher noch höher. Wir wollen niemanden enttäuschen und hoffen auf das Publikum. Die Zuschauer können uns beflügeln, und ich hoffe, dass die Hallen bei unseren Spielen voll sein werden. Wir können selber mit einem Sieg im Startspiel gegen Finnland unseren Teil dazu beitragen, dass uns das Publikum so laut wie möglich unterstützt.

 


Thomas Gilardi
AST-Chef SUHV

Gila, vor dem Samstagsspiel bist du vor die Mannschaft getreten. Was hast du ihr gesagt?
Zunächst mal: Das hatte nichts mit dem Spiel vom Freitag zu tun. Ich wollte dem Team klar machen, was die WM für den Verband und das Damenunihockey bedeutet. Und das wollte ich nicht einen Tag vor der WM machen, sondern jetzt. Vor dem Spiel am Freitag hatte ich noch keine Zeit, also haben wir das am Samstag nachgeholt.

Und wie lautete die Botschaft?
Ich habe der Mannschaft klar gemacht, dass sie ein wichtiges Puzzle-Teil in der Entwicklung des Damenunihockeys in der Schweiz ist. Ein Medaillengewinn an der Heim-WM würde vieles erleichtern.

Und wenn keine Medaille geholt wird?
Sagen wir es so: 20 Prozent des Verbandsbudgets werden für die Auswahlmannschaften verwendet, und zwar gleich viel bei den Herren und Damen, obwohl es 5 Mal mehr männliche Unihockeyspieler gibt. Der Breitensport trägt die Auswahlmannschaften finanziell mit. Das bedeutet eine grosse Verantwortung für diese Auswahlteams - und wenn die Leistung nicht stimmt, muss man die Budgetfrage stellen. Diese Message wollte ich rüberbringen, und ich glaube, es ist mir gelungen.

Kein Erfolg, kein Geld vom Verband, kann man das so sagen?
Es gibt Verbände, die ihre Nationalmannschaften praktisch gestrichen haben, weil der Erfolg ausgeblieben ist...

Auch so ein Testweekend gegen die Finninnen wird nicht billig sein...
Doch, die Finninnen hatten "Geld auf die Seite gelegt" für ein Turnier in Deutschland, welches letztlich aber nicht stattgefunden hat. Daher haben sie bei uns gespielt - die Deutschen sollen halt trainieren... Wir haben hier schon den Holländerinnen und Italienerinnen eine Spielgelegenheit verschafft, auf alle können wir nicht schauen.

Noch ein kurzer Themenwechsel - Basel Magic hat rechtliche Schritte gegen den Verband wegen der Ausländerregelung angekündigt. Was ist offiziell an den Verband herangetragen worden?
Bis jetzt kenne ich nur die Pressemitteilung von Basel Magic. Beim SUHV ist kein Antrag hängig, das ist jedenfalls der heutige Stand.

Der SUHV befasst sich mit dem Thema im Moment also gar nicht?
Nein, das ist für uns im Moment kein Geschäft. Die Nationalliga hat sich in einer Abstimmung gegen eine Erhöhung des Ausländerkontingentes ausgesprochen - wenn sich Basel Magic nun gegen diesen Entscheid stellt, zeugt das für mich von mangelndem Demokratie-Verständnis.

Aber die juristische Seite - freie Wahl des Arbeitsplatzes - gibt es ja halt auch...
Meines Wissens will sich die Nationalliga nach der WM wieder mit dem Thema befassen. Wenn man dann einen solchen Entscheid fällen sollte, haben wenigstens alle Vereine genügend Zeit, sich auf die neue Situation einzustellen. Diese Diskussion im Moment hilft dem Schweizer Unihockey nicht weiter.

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2.Kloten-Dietlikon Jets+3433.000
3.Floorball Fribourg+1432.000
4.Pfannenstiel Egg+929.000
5.UHC Grünenmatt+224.000
6.Ticino Unihockey+1423.000
7.Unihockey Langenthal Aarwangen-1121.000
8.Ad Astra Obwalden-619.000
9.I. M. Davos-Klosters-3515.000
10.Unihockey Limmattal-2714.000
11.UHC Lok Reinach-1812.000
12.Regazzi Verbano UH Gordola-5110.000
1.Floorball Uri+4637.000
2.Nesslau Sharks+1831.000
3.Aergera Giffers+227.000
4.UH Appenzell+1124.000
5.Chilis Rümlang-Regensdorf+724.000
6.Unihockey Basel Regio-1521.000
7.UH Lejon Zäziwil+520.000
8.UHC Bremgarten-3117.000
9.Visper Lions-2114.000
10.Red Lions Frauenfeld-2210.000

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