05.
2007
Stimmen zu Schweiz - Lettland
Anna, du
überrascht mit Offensivqualitäten.
Eigentlich versuche ich oft zu schiessen, heute gingen sie einfach rein.
Im Verein treffe ich noch ab und zu, in der Nati waren das meine ersten beiden
Tore. Den Ball habe ich noch im Sack …
War es vor dem Spiel abgesprochen, dass eure Linie durchspielt?
Du spielst in der Nati nicht mit Simone Berner, sondern mit Gaby
Breitenstein. Wie läuft das Zusammenspiel mittlerweile?
Anfangs war es gewöhnungsbedürftig, Breitenstein spielt schon ein wenig
anders als Berner. Während den Länderspielen in Zug hat’s nicht so ganz
funktioniert mit uns zwei, aber mittlerweile haben wir unseren Weg gefunden, sie
ist eher offensiv ausgerichtet, mein Augenmerk richtet sich eher auf die
Defensive.
Ihr hattet gestern frei. Was habt ihr so gemacht? In die Arena Nord
durftet ihr ja nicht gehen …
Nein, durften wir nicht, aber es hat auch niemanden dorthin gezogen. Wir
haben erstmal lange geschlafen und viel gegessen – was man halt so macht, wenn
man zu viel Zeit hat. Am Nachmittag gab’s einige Teamspiele und am Abend gingen
wir zusammen in ein Steak-House.
Habt ihr schon etwas gesehen von Frederikshavn?
Unser Auslaufen nach dem Spiel besteht jeweils aus einem Footing ins Hotel, so
lernen wir die verschiedenen Quartiere hier ganz gut kennen. Einige waren
gestern auch am Strand habe ich gehört, ich persönlich habe mich dem Schulstoff
gewidmet. Zwischen den Spielen lerne ich für mein Physiotherapie-Studium – ich
brauche das als Ausgleich, so wirke ich auch ruhiger auf dem Spielfeld.
Marion, warst du ein wenig überrascht, als du wieder als
Center spielen durftest?
Nein, nicht unbedingt. Die Verteidigungsposition war ja nicht so neu,
hier in den Trainings habe ich zwar nie hinten gespielt, aber sonst letztmals
mit der Nati im April 2006 am Turnier in Lappeenranta (FIN).
Und was spielst du nun lieber?
Ganz klar lieber Center. In der Abwehr liefs zwar nach vorne ganz
gut, aber defensiv hatte ich ein wenig Mühe mit dem System und dem
Zweikampfverhalten. Auf der Centerposition spiele ich halt schon länger, da kann
man etwas bewegen im Spiel. Darum ist das auch meine Lieblingsposition.
Du sassest die ersten 30 Minuten auf der Bank. Was geht einem im
Kopf vor, wenn’s so wie zu Beginn der Partie, den Teamkolleginnen nicht läuft?
Gegen Schluss gabs ja noch einen Kantersieg. Wie teuer kommt dich
der „Stängelitreffer“?
Habe ich das zehnte Tor geschossen? Das war mir gar nicht bewusst… An
dieser WM kostet das meines Wissens nichts, hoffe ich jetzt mal. Wir spürten,
dass die Lettinnen langsam müde werden, wollten aber unser Tempo durchziehen. So
kamen halt noch einige Tore hinzu.
Gegen den möglichen Halbfinalisten Lettland gewannt ihr jetzt
14:1, was für Gedanken gehen einem durch den Kopf für das morgige Spiel gegen
Abstiegskandidat USA?
Wir haben gehört, dass sie nicht so einen grossen Kader haben. Aber
wir werden trotzdem Vollgas geben und zwar von der ersten Minute an. Das haben
wir in den beiden ersten Partien nicht geschafft.