03.
2003
Stimmen zum Herrenfinal
Johan Östman, Trainer Floorball Köniz
Rot-Weiss war die ersten 35 Minuten besser, wir die letzten 25 – das hat nicht gereicht für uns. Die Stimmung in der Halle war sensationell, es ist ein Traum für jeden Spieler, vor so einer Kulisse auflaufen zu dürfen.
Martin Ott, zum besten Spieler von Floorball Köniz gewählt
Es war nicht geplant, dass wir die erste Hälfte so defensiv spielen, da hat uns die Aggressivität gefehlt. Wenn wir in Führung gegangen wären, hätten wir wohl gewonnen – aber das hilft uns jetzt nicht mehr weiter. Wir müssen das Positive mitnehmen, diesen Match abhaken und uns dann voll auf die Playoffs konzentrieren. Playoffunihockey habe ich zum letzten Mal vor 2 Jahren erlebt – darauf arbeitet man die ganze Saison hin, zu diesem Zeitpunkt muss man bereit sein und die beste Leistung abrufen können.
Markus Wolf, Trainer Rot-Weiss Chur
Wir freuen uns über diesen Titel und die tollen Ambience hier in Bern. Wir werden diesen Sieg auch gebührend feiern. Aber wichtiger sind halt schon die Playoffs. Es gilt jetzt, die Emotionen zu verarbeiten – für uns die positiven, für Köniz die negativen – um dann voll konzentriert in die Playoff-Serie zu steigen.
Reto Weber, Captain Rot-Weiss Chur, Kurzinterview
Reto, der wievielte Titel deiner Karriere war das jetzt eigentlich?
(überlegt und zählt langsam vor sich hin) Also das müssten jetzt 8 Meistertitel und 4 Cupsiege sein...
War an diesem etwas speziell?
Jeder Titel, der in so einer Atmosphäre geholt wird, ist etwas spezielles und immer wieder einmalig. Aber besonders ist für mich, dass es der erste als Captain ist. Ich war in früheren Jahren zwar auch schon Captain, aber immer dann haben wir nichts gewonnen. Auch im WM-Final 1998 gab’s „nur“ Silber, als ich Captain war. Von daher ist dieser Cupsieg eine Premiere.
Beinahe wäre nichts aus dieser Premiere geworden, Köniz war nahe dran.
Ja, wir haben es verpasst, nach dem 4:1 den Sack zuzumachen, haben den Ball zuwenig laufen gelassen. So fand Köniz zurück ins Spiel. Zum Glück hat Tom Engel in der Overtime so schnell getroffen – obwohl, mir sind die 30 Sekunden viel länger vorgekommen.
Ein sensationelles Tor, das alle überrascht hat...
In solchen Situationen darf man nicht mehr viel überlegen. Tom hat einfach draufgehalten und getroffen. Ich bin sicher, dass Steck den Ball weder gesehen noch damit gerechnet hat. Und schlussendlich war es genau das eine Tor mehr, das wir gebraucht haben.
Wieviele Verlängerungen zwischen Köniz und Rot-Weiss werden wir in den nächsten Wochen noch sehen?
Es könnte schon noch weitere geben, die beiden Teams sind sehr ausgeglichen. Rot-Weiss ist nicht mehr einfach Favorit, nur weil es eben Rot-Weiss ist. Was sich da Köniz in den letzten Jahren aufgebaut hat, finde ich beeindruckend. Spieler wie Bill, Dunkel und Bigler gehören auch in der Nati immer mehr zu den Stützen. Wir werden also eine spannende Serie erleben.
Du hast kürzlich deinen Vertrag in Chur um ein weiteres Jahr verlängert. Die meisten in deinem Alter denken nicht ans Aufhören – sie sind bereits mit Mitte 20 zurück getreten...
Warum sollte ich aufhören, solange es mir noch Spass macht, ich gesund bin und – vor allem – solange ich den Jungen immer noch zeigen kann, wo es lang geht. Das motiviert mich... Bis zur WM 2004 mache ich also sicher weiter. Vielleicht wird das der Schlusspunkt, aber festlegen möchte ich mich nicht.
Noch ein kurzes Wort zum Unihockey in Chur und den Querelen bei Torpedo – was sagst du dazu?
Bei Torpedo gibt es doch fast jedes Jahr solche Diskussionen. Man spricht immer wieder mal von grossen Zuzügen, und dann passiert doch nichts. Wenn dort mal ein Telli aufhört, werden sie es schwer haben. Mittelfristig muss es in Chur zu einer Zusammenarbeit kommen oder ein Verein wird aus der NLA verschwinden.
Reto, merci für das Gespräch und alles Gute in den Playoffs.