02.
2015
Stingelin übernimmt für Berger
Thomas Berger ist ab sofort nicht mehr Trainer beim A-Ligisten Chur Unihockey. Sein Assistent Claudio Stingelin übernimmt bis Ende Saison.
Vor knapp drei Wochen gab Chur Unihockey bekannt, dass der Vertrag mit Cheftrainer Thomas Berger nach dreieinhalb Jahren nicht mehr weiter verlängert wird. «Für die laufende Saison wurde dem Trainerstaff ausdrücklich das Vertrauen ausgesprochen. Spannende Spiele stehen bevor. Die Churer Verantwortlichen sind überzeugt, von der Mannschaft und dem Staff gute Leistungen erwarten zu können», stand damals am Schluss der Meldung
Seit gestern ist aber klar, dass Thomas Berger die Saison bei Chur nicht fertig macht. «Chur Unihockey und Thomas Berger sind übereingekommen, dass Thomas Berger seine auslaufende Trainertätigkeit als Chefcoach per sofort beendet», teilte Chur Unihockey in einer Medienmitteilung mit. An seine Stelle tritt der bisherige Assistent Claudio Stingeln. Berger führt aber wie bis anhin die Geschäftsstelle des Vereins und übernimmt nun in dieser Funktion auch weiterte Aufgaben. Ebenso bleibt er Nachwuchschef von Chur.
Die Tageszeitung «Südostschweiz» schreibt in ihrer heutigen Ausgabe davon, dass die Ehe zwischen Berger und dem Churer Fanionteam immer mehr einer Zweckgemeinschaft geähnelt habe. «Dem Vernehmen nach gab es bei Chur Unihockey in den letzten Wochen und Monaten zwischen Teilen der Mannschaft und Trainer Unstimmigkeiten, die zuletzt in heftigen Wortgefechten gipfelten», schreibt die Zeitung. Churs Präsident Cornel Ehrler betont aber, dass der Beschluss über die Nichtverlängerung des Vertrages nicht auf die Initiative der Spieler, sondern des Vorstands fiel, so die «Südostschweiz» weiter. Die Vereinsleitung möchte Berger auch nächste Saison in den jetzigen Funktionen behalten.
Die Dissonanzen wirkten sich sportlich nicht aus. Im Gegenteil: Nach fünf Siegen in Serie - darunter gegen die Topteams Köniz und Wiler-Ersigen - können die Churer wieder mit dem vierten NLA-Rang liebäugeln. «Ein Schelm, wer die sportliche Hausse mit dem designierten Abgang Bergers in Zusammenhang stellt», so die «Südostschweiz». Berger selber war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Er weilt mit der deutschen U19-Nationalmannschaft in Polen an einem Vorbereitungsturnier.
Übrigens: Die Trennung ähnelt jener vor vier Jahren bei Wiler-Ersigen, wo Berger zuvor siebeneinhalb Saisons tätig war. Dort wurde auch erst im Januar die Nicht-Verlängerung bekannt gegeben, ehe vor dem Playoff-Start der damalige Assistent Thomas von Känel übernahm. Damals wurde Wiler-Ersigen Meister.