17.
04.
2021
NLA Männer | Autor: Güngerich Etienne

Wendepunkt oder nur ein Aufflackern?

Alligator Malans gelang es am Mittwoch den ersten von drei Matchbällen Floorball Köniz' abzuwehren. Ob das im Penaltyschiessen knapp gewonnene Spiel der Wendepunkt in der Serie war, lässt sich aber erst nach diesem Wochenende feststellen.

Wendepunkt oder nur ein Aufflackern? Raul Willfratt übernimmt bei Köniz momentan die Rolle von Simon Jirebeck. (Bild: Dieter Meierhans)

Riesig war die Erlösung, als Alligator Malans am Mittwoch zu später Stunde den zweiten Sieg der Halbfinal-Serie gegen Floorball Köniz einfahren und damit das frühzeitige Saisonende abwenden konnte. Zentnerschwer muss die Last gewesen sein, der von den Bündnern abfiel, als Jonas Wittwer den letzten Penalty von Lukas Münger parierte. Tim Braillard liess seinen Emotionen, nach dem er seinen Versuch verwertet hatte, freien Lauf und sprintete schnurstracks in den Geräteraum. Denn er wusste: noch ist die Sache lange nicht gegessen. Erst als Wittwer den siebten Könizer Versuch hielt, durfte losgelassen werden.

Camenischs «Parade»
«Das letzte Wochenende war mental sehr schwierig für mich. Ich bin froh, dass mir heute eine gute Leistung gelungen ist», gab der Malanser-Goalie, der zuletzt in die Kritik geriet, zu. «Das wichtigste war der Sieg, wir leben noch.» Tatsächlich waren die Herrschäftler schon fast tot geglaubt und meldeten sich noch einmal zurück. Ab der 35. Minute rannten sie rund 15 Minuten einem Rückstand hinterher. Dann traf Jarkko Nurmela im Powerplay zum Ausgleich. Endlich im Powerplay, war Köniz seinem Gegner in dieser Disziplin doch bisher deutlich überlegen. Die Verlängerung gestaltet sich ähnlich wie schon in Spiel 4: ohne grosses Risiko und ohne grosse Chancen. Und beinahe hätte wieder Jonas Ledergerber seine Farben zum Sieg und dem damit verbundenen Superfinal-Einzug geschossen. Doch Christoph Camenisch rettete mit seinem Stock für den schon geschlagenen Wittwer.

«In dieser Serie haben wir eigentlich schon alles erlebt», sagt Pius Caluori. «Aufgeholte Rückstande, Verlängerung und Penaltyschiessen. Nur in Spiel zwei waren wir schlecht. Darum weiss niemand, was es am Samstag für ein Spiel gibt.» Noch immer spricht der Übungsleiter der Alligatoren davon, Köniz keine Kontergelegenheiten zu geben. Durch den äusserst bedachten Spielaufbau geht den Malansern allerdings das für sie so wichtige Tempo im Offensivspiel verloren. Caluori sah sich vor dem fünften Spiel mit zwei wichtigen Fragen konfrontiert, die er mit einem klaren Nein beantwortet hat. Wittwer erhielt erneut das Vertrauen und das Pressing kam nur sporadisch zum Zug. Das wird auch im TV-Spiel vom Samstag nicht anders sein.

Kommt Jirebeck zurück?
Während der Malanser Jungcoach unterdessen nicht mehr so viele Fragen hat, sind diese plötzlich zu Jyri Korsman übergeschwappt. Im Gegensatz zu seinem Antipoden, der schon sehr viele personelle Wechsel vollzog, hat der Finne noch einigen Spielraum. Er könnte beispielsweise mal schon zu Beginn die Kräfte bündeln, wie er es meistens erst in den letzten zehn Minuten macht. Oder er könnte versuchen, den Gegner mit einem Pressing - das die Berner Vorstädter eigentlich beherrschen, aber in dieser Saison fast noch nie anwendeten - überraschen. Vielleicht würde durch den höheren Rhythmus und mehr Ballgewinnen mehr Torchancen generiert werden können und die ins Stocken geratene Tormaschine Manuel Maurer wieder ins Laufen kommen.

Beten wird der ehemalige Coach von EräViikingit, dass Simon Jirebeck am Wochenende wieder mittun kann. Der Schwede stand im letzten TV-Spiel unglücklich auf einen Ball und verletzte sich am Fuss. Konnte sein Ausfall zuerst noch ohne grössere Probleme kaschiert werden, macht sich das Fehlen des grossgewachsenen Rechtsauslegers von Spiel zu Spiel immer mehr bemerkbar. Raul Willfratt macht seine Sache zwar gut und ist mit seinen technischen Fähigkeiten in der Könizer-Offensive ein belebendes Element. Doch dass er mit 19 Jahren in einem Halbfinal (noch) nicht für die entscheidenden Aktionen sorgen kann, ist irgendwie auch normal.

Die spezielle, aber auch ereignisreiche Saison 2020/2021 dauert nur noch eine Woche. Nach diesem Wochenende steht der Gegner des SV Wiler-Ersigen im Superfinal fest. Ob der Sieg vom Mittwoch für Malans der Wendepunkt oder doch nur ein kleines Aufflackern war, kann ebenfalls erst am Sonntag festgestellt werden.

 

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