12.
11.
2016
NLA Männer | Autor: "Die Südostschweiz"

Wenn der Star nicht auf dem Matchblatt ist

Alligator Malans überrascht seit Jahren. Obwohl man längst nicht mehr auf nordische Superstars setzt, spielt der Verein stets um Titel mit. Der geheime Held ist der im Hintergrund wirkende Sportchef Thomas Hitz.

Wenn der Star nicht auf dem Matchblatt ist Zieht die Fäden im Hintergrund: Alligator-Sportchef Thomas Hitz (Bild: Alligator Malans)

Seit acht Jahren verantwortet der Kübliser Thomas Hitz als Sportchef die meist erfolgreichen Ergebnisse der NLA-Truppe von Alligator Malans. Der 35-jährige Vater von drei Kindern zwischen acht und fünf Jahren stand zwischen 2000 und 2005 selbst im NLA-Kader, bevor er als 24-Jähriger zurücktrat und in den Trainerstab des Fanionteams wechselte.

Die Südostschweiz: Herr Hitz, Ihr junges Team ist auf Rang 3 platziert, auf Augenhöhe mit Rychenberg Winterthur, das mit sechs teilweise hochkarätigen Ausländern antritt. Überrascht?

Thomas Hitz: Schon im Sommer zeichnete sich ab, dass wir spielerisch weiter sind als letztes Jahr. Das Team hat Qualität und arbeitet gut. Nein, ich bin nicht überrascht.

Ihr Team ist jung, die Ausländer ebenfalls. Haben Sie von der Mannschaft wirklich einen solchen Start erwartet?

Rang 3 haben wir nicht explizit erwartet. Die Leistungen, die das Team gezeigt hat, überraschen mich aber nicht. Es ist eng an der NLA-Spitze. Mit einem Sieg weniger wären wir vielleicht auf Rang 5, mit gleicher Leistung.

Zwei kaum bekannte Ausländer, jedes Jahr einen hoffnungsvollen Zuzug und der Rest des Teams aus der Stammregion: Seit mehreren Jahren mischt Alligator so an der Spitze mit. Was machen Sie besser als andere?

Wir profitieren primär vom riesigen Potenzial an Junioren in der Region Davos bis Sargans. Und dann profitieren wir weiter vom im Verein ungebrochen grassierenden Alligator-Virus – mit Nachwuchstrainern, die Alligator Malans leben und atmen, damit das Nachwuchspotenzial genutzt werden kann. Die gigantische Arbeit unserer Nachwuchstrainer ist der Schlüssel, mit dem wir die Türe zur Spitze offen halten.

Hoffnungsvolle Junioren und viele engagierte Trainer hat nicht nur Alligator Malans.

Petteri Nykky und Akseli Ahtiainen waren die richtigen Trainer, als die Olofsson-Larsson-Jussila-Ära vorbei war. Ihnen gelang es exzellent, unseren Philosophie-Wechsel umzusetzen und die Jungen in der NLA zu etablieren. Esa Jussila, Patrick Britt und Peter Lüthi gehen diesen Weg akribisch weiter.

In Malans wie in Chur wird das Team inzwischen von Schweizern getragen. Fehlen die Gelder für starke Ausländer?

Die Finanzen sind ein Argument, aber nicht das alleinige. Alligator Malans ist überzeugt, dass uns nur eine gezielte und erfolgreiche Nachwuchsförderung an der Spitze hält. Will man wirkliche Top-Shots aus Schweden oder Finnland verpflichten, ist dies extrem kostenintensiv. Es wäre zudem unfair, viel Geld für Durchschnitts-Ausländer aufzuwenden, daneben aber Schweizer mit gleichem oder sogar besserem Leistungsniveau finanziell viel schlechter zu stellen.

Wäre ein Top-Shot, wie ihn letztes Jahr noch GC und dieses Jahr Rychenberg und Langnau beschäftigen, nicht eine Attraktion für den Unihockey-Sport in Graubünden?

Grundsätzlich sicher. Aber er muss sein Geld und den Aufwand, den man für eine Verpflichtung betreibt, zu 100 Prozent wert sein, 99 Prozent reichen nicht. Wenn ich mit Freude feststellen darf, dass letzte Woche teilweise sieben Alligator-Spieler im Nati-Camp dabei waren, bin ich nicht traurig, keinen Topstar im Team zu haben. Renommee bedeutet nicht zwingend Qualität, zudem sind wir mit unseren ausländischen Spielern zufrieden.

Die schwedischen Männer haben in den letzten Jahren mehrmals zweistellig gegen die Schweiz gewonnen. Die Schweizer Frauen feierten 2005 den WM-Titel, heute sind sie chancenlos gegen Schweden. Warum die Stagnation?

Trotz der teilweise hohen Niederlagen meine ich nicht, dass die Schweiz so weit weg von den Schweden ist. Auf U19-Stufe sind wir dran, erst danach tut sich die Lücke auf. Der Stellenwert im Aktivbereich ist in Schweden viel höher, wie mir ein immer noch reger Austausch mit unserem früheren Spieler Mathias Larsson bestätigt.

Also keine Versäumnisse im Nachwuchsbereich?

Grundsätzlich nein. Klar, man kann immer mehr machen, aber diesbezüglich wird heute weit professioneller gearbeitet als früher. Inzwischen spielen die Besten bereits mit 13 Jahren auf dem Grossfeld, auch dieser zuvor im Vergleich zu Schweden existierende Nachteil wurde damit weitgehend ausgemerzt.

Der Sportart gelingt es hierzulande trotz Superfinal noch nicht, den «Turnhallenmief» abzulegen. Dies behindert die sportliche Entwicklung massiv.

Ja, die im Vergleich zu den Schweden schlechtere Infrastruktur ist ein riesiges Problem. Geeignetere Hallen erlauben den Schweden bessere Trainingsmöglichkeiten und erhöhen die Attraktivität für Zuschauer und Medien, was entscheidend für den Stellenwert ist. Alligator Malans gibt nicht auf, wir hoffen weiterhin auf die geplante Halle in Landquart.

Mit Thomas Hitz sprach Hans Peter Putzi


Jhonan Meier und Loris Murer haben bei Uster jeweils einen Zweijahresvertrag bis zur Saison 2026/27 unterschrieben. Zudem haben die Zürcher Oberländer mit Timo Renner und... Uster setzt auf Nachwuchsspieler
Gianluca Persici, kürzlich zum beliebtesten Spieler der Liga (MPP) gewählt, verlängert bei Wiler-Ersigen um mehrere Jahre. Ebenfalls weiter läuft Marc-André Vogt für den... Zwei Vertragsverlängerungen und zwei Rückkehrer
Ein ganz besonderes Fest durfte die Thurgauer Unihockey Schule Erlen am vergangenen Samstag feiern: Ihr 20-jähriges Bestehen wurde gebührend zelebriert - mit zahlreichen... Jubiläum der Sportschule Erlen
Der 28-jährige Schwede Filip Kalentun wird anders als angekündigt nicht in die Schweiz wechseln. Anstatt bei Floorball Chur United spielt er 2025/26 weiter für Pixbo in der... Kalentun-Zuzug geplatzt

Community Updates

Tabellen

1.UHC Thun+9756.000
2.Kloten-Dietlikon Jets+4349.000
3.Floorball Fribourg+2946.000
4.Pfannenstiel Egg+138.000
5.Ticino Unihockey+1235.000
6.UHC Grünenmatt+133.000
7.Unihockey Langenthal Aarwangen-1133.000
8.Ad Astra Obwalden-229.000
9.I. M. Davos-Klosters-4323.000
10.Regazzi Verbano UH Gordola-5619.000
11.UHC Lok Reinach-2418.000
12.Unihockey Limmattal-4717.000
1.Floorball Uri+5946.000
2.Aergera Giffers+836.000
3.Nesslau Sharks+1533.000
4.Chilis Rümlang-Regensdorf+1333.000
5.UH Appenzell+1230.000
6.UH Lejon Zäziwil+323.000
7.Unihockey Basel Regio-2222.000
8.UHC Bremgarten-3820.000
9.Visper Lions-2217.000
10.Red Lions Frauenfeld-2810.000

Quicklinks