05.
2002
WFC 2002: Schweiz verliert zum Auftakt gegen Finnland
Die Partie begann mit einer Stunde Verspätung, da kurz vor Spielbeginn eine Stahlkette vom Dach der beeindruckenden Hartvall-Arena fiel - und zum Glück nur eine Kamera des finnischen Fernsehens beschädigte. Als die Partie losging, mussten sich die Schweizer gleich von Beginn weg gegen die anstürmenden Finnen zur Wehr setzen. Schon nach 25 Sekunden hätten die Skandinavier in Führung gehen können, aber Wolf parierte glänzend. In der 17. Minute war es dann aber verdientermassen doch so weit. Sami Kuronen brachte Finnen in Führung, und die Schweizer konnten wirklich froh sein, dass sie nach dem ersten Abschnitt nur mit einem Tor in Rückstand lagen.
Ab dem zweiten Drittel brach das Unheil über die Eidgenossen herein. Schon nach 47 Sekunden und einem Treffer von Hintikka hiess es 2:0 - und direkt vom folgenden Bully weg droschen die Finnen den Ball an die Latte. Etwas später verletzten sich Tom Engel (Tomate am Oberschenkel) und Andy Brägger (Schlag ins Gesicht). Diese Ausfälle schienen die Schweizer nicht verkraften zu können. "Wir standen im zweiten Abschnitt in der Defensive komplett neben den Schuhen" wie Jani Westerlund meinte. Die Finnen nutzten diese Mängel zum 3:0 durch Järvi und weiteren hochkarätigen Chancen. Die Schweizer konnten in diesen ersten 40 Minuten offensiv gar keine Akzente setzen. In zwei Powerplays brachten sie keinen Abschluss auf das gegnerische Gehäuse zustande, kamen eigentlich nur bei den wenigen Fehlern der Finnen zu Torchancen. Diese wurden jedoch nicht genutzt, nach zwei Dritteln führten die Finnen komfortabel und angesichts der Überlegenheit schon entscheidend hoch.
![]() Ja wo ist denn der Ball? |
Im letzten Drittel fingen sich die Schweizer etwas (oder schraubten die Finnen etwas zurück?). Trotzdem erhöhten die Gastgeber in der 48. Minute auf 4:0, durch Seppälä, auch wenn der Treffer Hintikka zugeschrieben wurde. Adrian Capatt war es vorbehalten, den Ehrentreffer zu erzielen. In der 58. Minute zog er alleine los und traf schön in die hohe Ecke zum Schlussresultat von 4:1.
Die Schweizer waren objektiv betrachtet mehr als nur 3 Treffer schlechter als die Finnen. Diese liessen sich durch 5'500 Zuschauer begeistern und nicht hemmen, waren ständig einen Schritt schneller und in den Zweikämpfen geschickter. Auf Schweizer Seite vermochte nur Mark Wolf voll zu überzeugen. In der Verteidigung zeigte Bill einige gelungene Aktionen, während vorne Capatt zwar viele Bälle verlor, durch seine Störarbeit aber doch noch der wirkungsvollste Angreifer war und nicht zufällig das einzige Tor der Schweiz erzielte. Das reichte aber gegen dieses Finnland bei weitem nicht. Jetzt geht es darum, gegen Lettland (morgen Sonntag) und Tschechien (Montag) eine gute Ausgangslage für die Viertelfinals zu schaffen.
Finnland - Schweiz 4:1 (1:0, 2:0; 1:1)
Hartvall Arena, Helsinki - 5491 Zuschauer
SR: Hellberg / Nylen (SWE)
Finnland: Heikkinen; Punkari, Huttunen; Sandström, Lehtonen; Isomäki, Tiitu; Karppanen, Kohonen, Kuronen; Järvi, Hiintikka, Seppälä; Tähkä, Jussila, Laine
Schweiz: Wolf; Helbling, T.Weber; Gerber, R.Weber; Flury, Bill; Telli, Kern, S.Lüthi; Brägger, Engel, Aeschlimann; Capatt, Hofbauer, Bigler; Bachmann
Tore: 17. Kuronen (Kohonen) 1:0; 21. Hintikka (Seppälä) 2:0; 36. Järvi (Sandström) 3:0; 42. Hintikka (Lehtonen) 4:0; 58. Capatt (Bill) 4:1
Strafen: je 2x2 Minuten
Schussstatistik: 33:12
Best Players: Wolf, Kuronen