08.
2013
«Wir haben keine Angst»
Nach drei überraschenden Abgängen von Stammspielern nach Schweden, hat sich der Könizer NLA-Kader ausgedünnt und vor allem verjüngt. Der Könizer Sportchef Heinz Zaugg nimmt im Interview Stellung zur aktuellen Situation beim Vizemeister.
Heinz Zaugg, mit Sam Schneiter kam kürzlich die dritte Meldung über den Abgang eines Könizer Stammspielers? Wie überraschend kam dieser "Exodus" für sie?
Heinz Zaugg (Sportchef Floorball Köniz): Grundsätzlich haben wir die Saison 2013/2014 tatsächlich etwas anders geplant. Einerseits wussten wir frühzeitig von einigen Rücktritten, andererseits kamen nun gerade die Auslandtransfers von Luca Graf und Sam Schneiter doch überraschend, dies vor allem auch vom Zeitpunkt her betrachtet. Ende April sah es betreffend Kaderzusammenstellung schon noch etwas anders aus...
Was sind die Gründe für die überraschenden Abgänge?
Vielleicht ist man aufgrund unserer Erfolge in der letzten Saison vermehrt auf Floorball Köniz aufmerksam geworden, nun eben auch im Ausland. Und es ist das Ziel einiger Spieler, in den Topligen der Welt zu spielen. Dass es nun gerade drei gleichzeitig nach Schweden verschlägt, damit konnte man allerdings nicht rechnen. Es ist aber doch auch ein schönes Zeichen unserer Arbeit, oder?
Natürlich. Nur, bei Schneiter wurde am 8. Mai bereits die Vertragsverlängerung bekannt gegeben. Wie ist der Abgang nun möglich?
Sam Schneiter hat von seiner im Vertrag festgeschriebenen Auslandsklausel Gebrauch gemacht. Zwar zu einem unglücklichen Zeitpunkt, aber absolut legitim.
Wie hat die Mannschaft und insbesondere die wenigen verbliebenen Routiniers die Abgänge hingenommen?
Das Team trainiert seit Ende Mai seriös und konzentriert für die neue Saison, unabhängig davon, wer nun alles im Kader steht. Unsere (wenigen) Routiniers ziehen da voll mit und ich habe eigentlich nicht das Gefühl, dass nun jemand den Kopf hängen lässt. Gerade auch für die jungen Spieler ist die momentane Situation ja auch eine grosse Chance, sich zu zeigen und mehr Verantwortung zu übernehmen.
Und was sagt der neue Trainer Tomas Trnavsky dazu?
Auch er macht mir einen hoch motivierten Eindruck. Tomas Trnavsky bringt neuen Schwung, neue Ideen ins Team und wir sind mit dem Stand der Vorbereitung zufrieden. Der Headcoach bringt alle Voraussetzungen mit, um auch aus dieser Situation das Bestmögliche herauszuholen.
Die Transferfrist läuft noch bis Ende August. Sind Transfers in dieser Zeit noch möglich? Mit Pavel Machala ist ja schon ein Testspieler im Training.
Was möglich ist zu diesem Zeitpunkt, das werden wir auch realisieren. Der Spielermarkt ist aber zu diesem Zeitpunkt sowohl im In- wie auch im Ausland ziemlich ausgetrocknet.
In einem Bericht nach einem Testspiel ist von einer «Olympia-Auswahl» die Rede. Haben sie keine Angst, mit einem «Baby-Team» die Meisterschaft in Angriff nehmen zu müssen?
Eine Olympiaauswahl hat für mich keine negative Assoziation. Nebst dem dünnen Kader gab es in den Juliwochen auch einige Ferienabsenzen. So haben in den bisherigen Vorbereitungsspielen auch einige U21-Spieler mitgespielt und ihre Sache wirklich gut gemacht. Viele dieser Spieler haben unter anderem auch schon mehrere Titel im Nachwuchsbereich geholt und stehen auf dem Sprung, es dereinst auch in die NLA zu schaffen. Natürlich zollen wir der momentanen Situation Respekt, aber Angst haben wir nun wirklich keine! Jede Minute Einsatzzeit eines Juniors ist eine gute Investition in die sportliche Zukunft unseres Vereins.
Frage 212.71.125.226
06. 08. 2013