01.
2005
„Wir können nicht immer die Besten sein“
Christoph Hofbauer, von den Fans liebevoll „Chrischi“ gerufen, ist kein Mann der lauten Töne. Seit seinem Tor gegen Finnland sind die Hofbauers das Synonym für Unihockey an der Schweiz. Die Erwartungen an ihn und seinen Bruder Matthias vor dem Europacup waren darum immens. Bislang erreichten die beiden Bätterkinder noch nicht ihr gewohntes Rendement. War der Presserummel nach der WM und vor dem Europacup für die Höfis zuviel? Eine Frage, die Christoph in den letzten Tagen oftmals gestellt wurde. Tatsächlich macht ihm die aktuelle Situation zu schaffen: „Es fehlt nicht viel bei uns beiden, es geht uns leider die letzte Präzision in unseren Aktionen ab. Das letzte Quäntchen Selbstvertrauen fehlt.“ Trotzdem ist er froh, dass Teamkollegen wie Simon Zurflüh in die Bresche springen. „Das zeigt die Breite in unserem Kader. Wir haben mehrere Natispieler, die viel Verantwortung tragen können. Die Hofbauers müssen nicht immer die Besten sein.“ Dass ihn die Gegenspieler mittlerweile kennen, ist für den 20-jährigen keine Belastung, sondern eine Motivationsspritze, „man spürt den gestiegenen Respekt förmlich.“
Lehtonen ohne Wirkung
Gegen den SSV Helsinki spielten die Hofbauers ihre beste Partie an diesem Europacup. Matthias Hofbauer verwertete auch den wichtigen letzten Wiler-Treffer – per Penalty notabene. Dass die Finnen in den letzten 94 Sekunden noch drei Tore erzielen konnten, kam für Christoph Hofbauer überraschend: „Ich war überzeugt, dass wir das 7:4 halten können. Vielleicht haben wir ein bisschen zu früh auf Resultathalten gespielt.“ Etwas das ihnen vielleicht nicht so liege, wie er selbstkritisch anfügte. Froh war er über den starken Beginn: „Nach dem harten Spiel gestern abend, hatte ich schon Befürchtungen, dass wir müde Beine haben könnten.“ Wichtig war in dieser Phase auch Goalie Daniel Streit. „Zu Dänu haben wir sowieso grosses Vertrauen. Mit seinen Interventionen hat er dies nur noch verstärkt.“ Ein grosses Lob zollte er auch der dritten Linie, welche zur Entlastung eingesetzt wurden: „Sie haben einen super Job gemacht!“ Ebenfalls von Bedeutung war, dass Spielmacher Jari Pekka Lehtonen sehr wenig Platz hinter dem Tor gelassen wurde. „Wir haben uns speziell auf sein Spiel vorbereitet, wir Flügel mussten sehr viel Defensivarbeit übernehmen, wenn Lehtonen auf dem Platz stand.“ Ein Aufwand der sich gelohnt hat. Christoph freut sich riesig auf den Final: „Ich hoffe, dass dann die Halle gefüllt ist und uns das Publikum lautstark unterstützt.“