03.
2010
"Wir waren nicht clever genug"
Armin Brunner ist nach einem einjährigen Abstecher beim schwedischen Superligisten Järfälla zu Alligator Malans zurückgekehrt. In den Playoffs stand er als Center der ersten Malanser Linie im Einsatz, vermochte aber zusammen mit seinen Teamkollegen das Aus über sieben Spiele im Derby gegen Chur Unihockey nicht zu verhindern. Trotz der Enttäuschung vermag der 45-fache Nationalspieler dem Viertelfinal auch positives abzugewinnen.
Armin, die Saison ist für euch bereits Ende Februar, nach dem Viertelfinal, beendet. Das habt ihr euch wohl etwas anders vorgestellt?
Definitiv. Die Enttäuschung ist nach wie vor riesig, aber so ist das halt manchmal im Sport. Es war über die ganze Serie hinweg eine enge Sache, das zeigen auch die fünf Verlängerungen, die wir gespielt haben. Letztlich haben Kleinigkeiten entschieden, leider zu unseren Ungunsten.
Kannst du etwas genauer benennen, welcher Art diese Kleinigkeiten waren, die den Ausschlag gaben?
Meines Erachtens waren wir grundsätzlich eher die bessere, aber sicher nicht die cleverere Mannschaft. Einerseits mangelte es also in vielen Situationen an Cleverness, andererseits haben wir oft auch zu wenig gewagt. Zumindest am Anfang der Serie. Und als wir dies verbessern wollten, haben wir manchmal zu viel gewagt oder gar spekuliert und dann gerade deshalb wieder einfache Gegentore erhalten.
Einfache Gegentore wiederum haben auch oft mit mangelnder Cleverness zu tun. Was meinst du dazu?
Ja, da müssen wir uns wirklich an der eigenen Nase nehmen. Wir haben Chur klar zu viele Tore „geschenkt", beispielsweise nach Freistössen - manchmal sogar im Anschluss an eigene Freistösse! Das war vielleicht auch ein Unterschied, Chur hat in dieser Hinsicht disziplinierter, oder eben cleverer gespielt. Ich ärgere mich auch gar nicht so sehr über das letzte Spiel, wir hätten den Sack vorher zumachen müssen. Etwa im sechsten Spiel, als wir bis ins letzte Drittel mit zwei Toren führten.
Gibt es auch positives, das ihr mitnehmen könnt aus dieser Serie?
Absolut. Eine gute Sache war, dass wir extrem breit gefahren sind. Wir haben oft mit drei Linien gespielt, Spieler haben damit wichtige Erfahrungen gesammelt. Und eine handvoll Spieler haben ihre Chance nutzen können. Leider sind insgesamt zu wenig Spieler auf das erforderliche Niveau gekommen. Allgemein war die Serie aber eine Supersache, gerade in Sachen Zuschauer und Stimmung - kein Vergleich zur früheren Finalrunde. Auch war es interessant, immer auf den gleichen Gegner zu treffen. Mit der Zeit kennt man die Macken und Eigenheiten. Für das Powerplay zum Beispiel hatte das Konsequenzen, erst haben wir an Gefährlichkeit eingebüsst, dann haben wir umgestellt und begonnen, in den Linien Powerplay zu spielen, was prompt wieder etwas besser funktionierte.
Wie beurteilst du so kurz nach dem Ausscheiden deine eigene Leistung, in den Playoffs und über die ganze Saison?Grundsätzlich war sie in Ordnung, auch in den Playoffs. Ich hatte eine gewisse Konstanz, hingegen kam, gerade in den Playoffs, zu wenig Effort nach oben. Über die ganze Saison habe ich viele neue Dinge gelernt, gerade auch von Trainer Petteri Nykky. Ich meine damit vor allem allgemeine, mentale Dinge, die die Einstellung zum Spiel oder auch zum Sport allgemein betreffen. Die Wichtigkeit der Spieler, bei denen der Ball nicht ist, zum Beispiel. Es hat ja immer nur einer von zehn Spielern den Ball - entsprechend ist es auch oder sogar vor allem entscheidend, wie sich alle anderen Verhalten.