25.
11.
2014
NLA Männer | Autor: HC Rychenberg Winterthur

17 Sekunden fehlen HCR zum Coup

Erst 17 Sekunden vor Schluss muss der HC Rychenberg den Ausgleich von Leader Floorball Köniz hinnehmen. Danach verliert er noch in der Verlängerung mit 5:6.

17 Sekunden fehlen HCR zum Coup So geht das: Nino Wälti bejubelt den Könizer Siegestreffer (Bild Raphael Schwarz/unihockey-Fotos.ch)

Der HC Rychenberg scheint endlich in der Meisterschaft angekommen zu sein. Nachdem er in den ersten fünf Runden trotz namhafter Verstärkungen ebenso viele Niederlagen hatte einstecken müssen und mit nur einem Punkt die rote Laterne bildete, hat er sich in der zweiten Hälfte der Hinrunde sukzessive von seiner am Selbstvertrauen nagenden Baisse erholt. Aus der misslichen Lage befreit hat sich das Team von Rolf Kern mit vier anfangs erkrampften, später überzeugend herausgespielten Siegen gegen schwächer eingestufte Gegner.
Am Samstag nun folgte die Bestätigung des Aufwärtstrends: Gegen Floorball Köniz liess sich der HC Rychenberg auch von einem dreimaligen Rückstand nicht aus der Spur bringen und war einem Überraschungscoup sehr nahe. Doch glich der Leader 17 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit zum 5:5 aus und verhinderte mit seinem 'Golden Goal' 38 Sekunden vor dem Ende der Verlängerung ein Penaltyschiessen.

Eine dramatische Schlussphase
Die Schlussphase war beileibe nichts für schwache Nerven. Mikko Hautaniemi hatte den HC Rychenberg mit seinem dritten Powerplaytreffer in der 54. Minute erstmals in Führung geschossen und es schien, als könnte sein Team den Vorsprung über die Zeit retten. Köniz fiel in dieser Schlussphase nicht mehr viel Erfolgsversprechendes ein. Und wenn doch mal etwas aufs Tor von Patrick Eder kam, bewies der frühere Könizer Stammkeeper mit seinen sicheren Interventionen, in welch bestechender Form er sich gegenwärtig befindet.
Doch 83 Sekunden vor Schluss nahm Tomáš Trnavský sein Timeout, nahm seinen Torhüter vom Feld und beorderte seine Internationalen komplett aufs Feld. Rychenberg geriet gehörig ins Schwimmen. Eder hatte alle Hände voll zu tun und zwei Mal auch das Glück des Tüchtigen, als er nach einem Querpass bereits geschlagen war, der Schuss aber neben sein Tor ging. Auf der Gegenseite beanspruchten freilich auch die Berner Fortuna, als ein Befreiungsschlag von Moritz Schaub 67 Sekunden vor Schluss nur wenige Zentimeter neben ihrem verwaisten Tor landete.

Schaub mit zwei Matchbällen
Mit dem (vermeintlich) letzten Schuss gelang Köniz 17 Sekunden vor dem Schlusspfiff doch noch der Ausgleich. Die Verlängerung schien Tatsache zu werden. Doch einer hatte etwas dagegen und der Berner Punktgewinn hing an einem äusserst dünnen seidenen Faden: Sechs verbleibende Sekunden zeigte die Matchuhr noch an, als Schaub alleine vor Samuel Thut auftauchte, sein Abschluss fiel jedoch zu ungenau aus, sodass der Könizer Schlussmann parieren konnte.

Es war die letzte gute Chance Rychenbergs. In der fünfminütigen Verlängerung drückte Köniz dem Spiel den Stempel auf und nutzte diese Vorteile auch zum 'Golden Goal. Das Penaltyschiessen vor Augen schlug das Heimteam den Ball in der letzten Minute der Verlängerung nicht kompromisslos aus der Verteidigungszone und wurde 38 Sekunden vor dem Schlusspfiff dafür bestraft. Wie bereits beim späten 5:5 war auch beim Siegestor die Kombination Emmanuel Antener auf Nino Wälti erfolgreich.

Die Pause kommt zur Unzeit
Es war ein bitteres Ende für einen aufopferungsvoll kämpfenden HC Rychenberg. Viele hätten den einen Punkt vor dem Spiel mit Handkuss genommen, nicht so Trainer Kern: «Wir treten immer an um zu gewinnen, auch heute. Es war für uns eine Niederlage und kein Punktgewinn.» Es sei zwar eine unglückliche gewesen, aber sie sei nicht von ungefähr gekommen. Kleine Fehler hatten dafür gesorgt, dass aus den möglichen drei Punkten nur einer wurde. Und natürlich die unbestrittene Klasse eines Anteners, der zwar angeschlagen ins Spiel ging, am Ende aber einen kühlen Kopf behielt.

Dass der HC Rychenberg dem Titelkandidaten Nummer 1 zuvor würde sechzig Minuten lang Paroli bieten können, darauf hätten seine Fans noch vor zwei, drei Wochen nicht zu hoffen gewagt. Die Erfolge gegen Waldkirch-St. Gallen, Uster, Thun und Kloten-Bülach haben das Selbstvertrauen aber so weit gestärkt, dass selbst ein Sieg gegen Köniz möglich im Bereich des Möglichen war. Den entscheidenden Unterschied zum harzigen Saisonstart sieht Kern darin, dass «wir in den letzten vier, fünf Spielen nur noch wenige Eigenfehler begehen und darum nur noch wenige Chancen zugestehen.» Dies ermöglichte es seiner Mannschaft, gegen Köniz auch trotz dreimaligem Rückstand (0:2, 2:3 und 3:4) dranzubleiben.

Die Winterthurer sind in den letzten Partien, man ist geneigt zu sagen: endlich, in Form gekommen. Doch sie können sie nicht ausnützen, denn für die Vorbereitung und Teilnahme der Nationalmannschaft an den Weltmeisterschaften wird der Meisterschaftsbetrieb für fast einen Monat eingestellt. «Es gilt, hart zu trainieren», gibt Kern den Tarif bekannt, «und vielleicht kommt es uns ja entgegen, dass andere Teams mehrere Spieler an der WM haben, wir aber nicht.» Am 20. Dezember gegen Wiler-Ersigen wird dieses Rätsel aufgeklärt werden.


HC Rychenberg Winterthur – Floorball Köniz 5:6 n. Vrl. (2:2, 1:2, 2:1, 0:1)
Oberseen, Winterthur. - 320 Zuschauer. - SR Kaiser/Schoch.
Tore: 4. Jonas Ledergerber (Pillichody) 0:1. 9. Jonas Ledergerber (Pillichody) 0:2. 16. Schaub (Grunder) 1:2. 19. Frejd (Hartmann) 2:2. 29. Schneiter (Antener) 2:3. 34. Hautaniemi (Gassmann; Ausschluss Graf) 3:3. 38. Pillichody (Schmocker) 3:4. 42. Hautaniemi (Gassmann; Ausschluss Kuchen) 4:4. 54. Hautaniemi (Huber; Ausschluss Jonas Ledergerber) 5:4. 60. (59:43) Wälti (Antener; Köniz ohne Torhüter) 5:5. 65. (64:22) Wälti (Antener) 5:6.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Rychenber, 3mal 2 Minuten gegen Köniz.
Rychenberg: Eder; Niiranen, Huser; Hartmann, Gutknecht; Mahler, Huber; Hautaniemi, Grunder, Schaub; Kern, Borth, Frejd; Buff, Gassmann, Schwerzmann.
Köniz: Thut; Graf, Christian Ledergerber; Kuchen, Müller; Righini, Castrischer; Schneiter, Wälti, Antener; Maurer, Dumauthioz, Berweger; Jonas Ledergerber, Oliver Schmocker, Pillichody.
Bemerkungen: Rychenberg ohne Langenegger (verletzt), Diem, Hauser, Hühler, Ingold und Kohler (alle Ersatz). Köniz ohne Kjellman, Kaspar Schmocker und Dario Wälti. - Rychenberg bis zur 8. Minute mit zwei, anschliessend mit drei Linien. Köniz mit drei Linien. - Rychenberg von 19:59 bis 20:00 mit einem zusätzlichen Feldspieler anstelle des Torhüters. - 40. Lattenschuss Frejd. 58:37 Timeout Köniz. Köniz von 58:37 bis 59:43 mit einem zusätzlichen Feldspieler anstelle des Torhüters. - Hautaniemi (Rychenberg) und Pillichody (Köniz) als beste Spieler ihrer Mannschaft ausgezeichnet.

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