13.
12.
2015
NLA Männer | Autor: HC Rychenberg Winterthur

34 Sekunden fehlten Winterthur

Erstmals in dieser Saison gibt der HC Rychenberg zu Hause Punkte ab. Gegen den neuen Leader Köniz gibt er ein 5:0 her und unterliegt letztlich mit 7:8 nach Ver-längerung.

Der HC Rychenberg hat es in der 13. Runde der Unihockey-NLA verpasst, bis auf zwei Punkte zur Tabellenspitze aufzu-schliessen. Lange Zeit sah es gegen den Tabellenzweiten Floorball Köniz danach aus, als könnten die Winterthurer auch im sechsten Heimspiel ihre Verlustpunktlosigkeit vor dem ei-genen Publikum wahren, sich damit für die unglückliche Nie-derlage aus dem Hinspiel revanchieren und zugleich zum Zu-sammenschluss an der Spitze beitragen. Doch letztlich reichte das 5:0 aus dem formidablen Startdrittel nicht, um das nach einer Siegesserie vor Selbstsicherheit strotzende Köniz in die Knie zu zwingen. 34 Sekunden vor dem Schlusspfiff retteten sich die Berner in die Verlängerung und in dieser markierte Jonas Ledergerber nach gut drei Minuten das Golden Goal zum 8:7.

Anfangs wie aus einem Guss
Rychenberg gegen Köniz wurde der Affiche als Spitzenkampf vollauf gerecht. Beide Teams gingen von der ersten Minute an ein hohes Tempo, ohne dass darunter die Präzision gelitten hätte. Die 650 Zuschauer konnten erfreut immer wieder auf beiden Seiten rasante Passstafetten bewundern. Angesichts der Rasanz und Genauigkeit war es erstaunlich, dass es die Abwehrreihen in der Startphase schafften, sich der Angriffe so erfolgreich zu erwehren, dass sich keine aufgelegte Torchan-cen ergaben.

Dies änderte sich in der siebten Minute. Mit einem haltbaren Distanzschuss erzielte Niklaus Gassmann das 1:0. Köniz rea-gierte postwendend, fand jedoch in Torhüter Patrick Eder sei-nen Meister. Mehr als diese eine Schrecksekunde liessen die Winterthurer aber im Startdrittel lange Zeit nicht zu. Nahezu fehlerfrei in der Defensive, abgeklärt und geradlinig in der An-griffsauslösung hielten sie die Gäste scheinbar fast mühelos in Schach. Und sie legten offensiv mit beachtlicher Kaltblütigkeit nach. Niklas Niiranen aus der Distanz, Felix Buff aus der Dre-hung, Sämi Gutknecht nach einem Klassezuspiel von Fredrik Holtz und Pascal Kern aus dem Slot erhöhten bis zur ersten Pause auf 5:0.

Dem Druck zu wenig clever begegnet
Ein solch komfortabler Vorsprung kann die Vorentscheidung bedeuten, muss es aber im trefferreichen Unihockey längst nicht. Das hat die Geschichte hinlänglich gezeigt und sollte sich auch diesmal wieder bewahrheiten. Auch HCR-Trainer Rolf Kern war nicht so ganz wohl bei der Sache: «Im ersten Drittel ging es etwas gar einfach.»

Wie nicht anders zu erwarten war, liess Köniz-Trainer René Berliat sein Team ab dem Mitteldrittel auf tutti gehen. Beinahe mit Mann und Maus und überall versuchten die Berner, die Räume so eng zu machen, dass die Angriffsauslösung des Heimteams empfindlich gestört würde. Meist sicherte nur ein Mann nach hinten ab. Und nach einer erstklassigen Chance Moritz Schaubs zum 6:0 begannen die Winterthurer ab der 25. Minute tatsächlich vermehrt Fehler einzustreuen. Dadurch schafften sie es bis zur 50. Minute kaum noch, für Entlastung zu sorgen.

«Provoziert von Köniz spielten wir überhastet und ungenau hinten raus», erkannte Kern den Grund für die Schwierigkei-ten seiner Mannschaft. Die Konsequenz daraus war: «Wir nutzten die Chancen auf Konter zu wenig.» Oder wie es sein Assistent Jonas Grunder formulierte: «Wir hätten mit weiten hohen Pässen meist ein Zwei-gegen-eins schaffen können.» Doch zu oft ging der HCR nun den umständliche (und selten erfolgreichen) Weg.

Die Entscheidung knapp verpasst
Nachdem der frühere Rychenberger Jens Frejd in der 31. Mi-nute mit seinem 1:5 in Überzahl den Bann gebrochen hatte, machten die Berner Tor um Tor wett. Freilich beanspruchten sie dafür das eine oder andere Mal auch etlichen Zuspruch von Fortuna. Ganz besonders galt dies in der 55. Minute, als Kern seinen Schuss vom einen zum anderen Pfosten und von da ins Feld zurückspringen sah. Ein Zentimeter weiter rechts und der Ball hätte gesessen. Oder als Gutknecht in der Schlussminute mit seinem Lob das verlassene Tor verfehlte. Beide Male wäre es das 8:6 gewesen und es hätte sehr wahr-scheinlich die Entscheidung bedeutet.

Trotz dieser verpassten Chancen schien der HCR den Sieg über die Zeit retten zu können. Nach dem Könizer Anschluss-treffer zum 6:7 in der 50. Minute bekamen die Winterthurer das Spiel wieder in den Griff und liessen keine reelle Aus-gleichschance zu. Doch gleichzeitig gelang es ihnen auch nicht, den Sack zuzumachen. Nicht zuletzt da die Überzahl-formation sichtlich darunter litt, dass der zuvor geschonte Topskorer Mikko Hautaniemi seine Verletzung nicht verheimli-chen konnte.

Es kam wie es kommen musste. Köniz schaffte den Ausgleich mit einem sechsten Feldspieler doch noch und ergatterte sich in der Verlängerung auch noch den Bonuspunkt. Dank diesem holten sie sich auch gleich von GC, das gegen Langnau in der Schlussphase eingebrochen war, die Tabellenspitze. Derweil blieb der HCR auf seinem vierten Platz, fünf Punkte hinter dem neuen Leader.


HC Rychenberg Winterthur - Floorball Köniz 7:8 n. Vrl. (5:0, 1:3, 1:4, 0:1)
Oberseen. - 650 Zuschauer. - SR Kronenberg/Kronenberg.
Tore: 7. Gassmann (Niiranen) 1:0. 10. (9:16) Niiranen (Wöcke) 2:0. 11. (10:03) Buff (Borth) 3:0. 14. Gutknecht (Holtz) 4:0. 20. Kern (Holtz) 5:0. 31. Frejd (Mau-rer; Ausschluss Podhráský) 5:1. 35. Berweger (Maurer) 5:2. 37. Antener 5:3. 38. Wöcke (Grunder) 6:3. 41. Frejd (Castrischer) 6:4. 46. Baumann (Antener) 6:5. 49. Holtz (Eder!) 7:5. 50. Antener (Baumann) 7:6. 60. (59:26) Kjellman (Berwe-ger; Köniz ohne Torhüter) 7:7. 64. (63:11) Jonas Ledergerber (Kjellman) 7:8.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Rychenberg, 3mal 2 Minuten gegen Köniz.
Rychenberg: Eder; Mahler, Podhráský; Gutknecht, Conrad; Niiranen, Gass-mann; Buff, Borth, Schwerzmann; Kern, Koskelainen, Holtz; Moritz Schaub, Grun-der, Wöcke; Hautaniemi.
Köniz: Thut (21. Körner); Kuchen, Castrischer; Christian Ledergerber, Simon Müller; Kaspar Schmocker, David Müller; Jonas Ledergerber, Kjellman, Frejd; Maurer, Berweger, Wälti; Baumann, Oliver Schmocker (21. Dumauthioz), Antener.
Bemerkungen: Rychenberg ohne Diem, Huser, Lieberherr und Luis Schaub (alle Ersatz), dafür mit Wöcke (U21). Hautaniemi (angeschlagen) nur im Powerplay und in der Verlängerung eingesetzt. Köniz komplett. - 47. Pfostenschuss Niiranen. 55. doppelter Pfostenschuss Kern. Köniz von 58:32 bis 59:26 mit einem zusätzlichen Feldspieler anstelle des Torhüters. 59:26 Time-out Köniz. - Niiranen und Antener als beste Spieler ausgezeichnet.

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