11.
2010
Alligator Malans stolpert über Winterthur
Fast in Ekstase geriet die kleine Winterthurer Fangruppe als Vojtech Skalik in der 58. Minute das 9:6 erzielte. Der Trommelwirbel war noch nicht abgeklungen, als der lange Thomas Wolfer eine Minute später zum 10:6-Endstand ins leere Tor einschob. Riesengross war denn auch der Jubel der Winterthurer Spieler. Erst zum dritten Mal konnten sie in dieser Saison einen Sieg feiern. Der Jubel war denn auch höchst verdient. Leidenschaftlich kämpfte der Tabellenvorletzte um jeden Meter Raum und nutzte vor allem die vielen Fehler in der Malanser Abwehr gnadenlos aus.
Kleines Malanser Kader
Für die Feinschmecker unter den 281 Zuschauern in Maienfeld war die gestrige 11. NLA-Partie kein gefundenes Fressen. Unzählige Zweikämpfe wechselten sich mit ebenso unzähligen Diskussionen mit dem überforderten Schiedsrichterduo ab. Dieses verpasste es frühzeitig die beidseitige Härte mit Ausschlüssen zu bestrafen. Die „englische" Woche - drei Spiele in sieben Tagen - forderte vor allem bei Alligator Malans ihren Tribut. Gerade noch 13 Feldspieler brachte der Tabellenführer aufs Matchblatt.
Spielerische Glanzlichter setzte einzig die erste Malanser Formation mit den drei Ausländern Jami Manninen, Martin Ostransky, Petri Hakonen, sowie dem nimmermüden Routinier Adrian Capatt. Dieses Quartett kompensierte gemeinsam die Absenz von Kreativdirektor Esa Jussila, welcher mit der finnischen Nationalmannschaf immer noch im WM-Trainingslager in Ägypten weilte. Leider klemmte dabei der Rückwärtsgang: 9 von 10 Gegentoren gingen auf das Konto dieser Formation.
Winterthur mit grösserem Atem
Die Winterthurer machten denn auch das, was ein Team welches im Tabellenkeller steht, meistens macht: Aus einer massiven Abwehr heraus auf Konter warten. Dankend nahmen die Zürcher Angreifer denn auch die ihnen gewährten Freiheiten an. Die zehn Tore - ein Viertel was die Winterthurer bisher in neun Partien zu stand brachten - zeugen einerseits von grosser Effizienz, andererseits aber auch von einem kläglichen Defensivverhalten der Hausherren.
Zweimal lagen die Winterthurer in den ersten 40 Minuten in Führung, doch jedesmal fanden die Malanser eine Antwort. Schlussendlich zahlte es sich für Rychenberg aus, dass sie während der ganzen Partie mit drei kompletten Formationen durchspielen konnten. Nach dem 8:6 in der 55. Minute waren die entkräfteten Malanser am Ende ihres Lateins und die Tabellenführung nach drei Wochen weg.
Alligator Malans - Rychenberg Winterthur 6:10 (2:1, 3:4, 1:5)
Lust Maienfeld. - 281 Zuschauer. - SR Lehmann, Schorr.
Tore: 1. Manninen (Hakonen) 1:0. 5. Skalik (Rossier) 1:1. 14. Ostransky (Eberhard) 2:1. 21. (20.40) Grunder 2:2. 22. (21.36) Buff (Thomsson) 2:3. 22. (21.51) Laely (Vetsch) 3:3. 27. Thomsson (Grunder) 3:4. 30. (29.28) Brunner (Capatt/Ausschluss Skalik) 4:4. 31. (30.38) Capatt (Penalty) 5:4. 32. (31.07) Schaub (Rossier) 5:5. 44. (43.27) Lutz (Vetsch) 6:5. 44. (43.54) Kradolfer (Wolfer) 6:6. 49. Gassmann (Huber) 6:7. 55. Grunder (Thomsson) 6:8. 58. (57.18) Skalik (Schadegg) 6:9. 59. (58.17) Wolfer (Hartmann) 6:10 (ins leere Tor).
Strafen: 1-mal 2 Minuten gegen Rychenberg Winterthur.
Alligator Malans: Hitz; Hakonen, Eberhard; Vetsch, Pfiffner; Ostransky, Capatt, Manninen; Brunner, Laely, Wyder; Lutz, Riederer.
Rychenberg Winterthur: Meier; Thomsson, Schaub; Huber, Moschen; Kradolfer, Hartmann; Rossier, Skalik, Grunder; Friolet, Wolfer, Gassmann; Schadegg, Dolski, Buff.
Bemerkungen: Alligator Malans ohne Jussila (abwesend), Grass, Joss, Lüthi, Rychenberg Winterthur ohne Eichmann, Kinnunen (alle verletzt). - Moschen verletzt ausgeschieden (5.), Timeout Alligator Malans (58.).