12.
2010
Den Tiger lange zum Hauskätzchen gemacht
Eine Modenschau, ein Wiler-Sieg und ein Küchenunfall. Sie prägten den gestrigen Derby-Abend in Kirchberg. Während die gutaussehenden Models in den Pausen Brautkleider präsentierten, schwitzten die Männer auf dem Feld. Bei Wiler-Ersigen gesellten sich mit Keeper Daniel Streit (verletzt) und Stürmer Michael Zürcher (Arbeit) zwei weitere Stammspieler zu den Abwesenden. Kein Problem für die Berger-Truppe. Sie ist schon während der ganzen Saison ein Lazarett. Dennoch spielte sie stark auf und zähmte den Tiger. Allen voran Torhüter Pascal Haab, der zwischen den Pfosten stand. Er hexte und hexte und hexte. Stammgoalie Daniel Streit musste die Partie als Zuschauer verfolgen. Skurill: Er schnitt sich beim Kochen mit einer „Raffel" ins „Fingerbeeri". Es ist der Küchenunfall des Jahres.
Im spannenden Derby, vor 750 Zuschauern, erwiesen sich beide Teams als Meister im Auslassen von Torchancen. Meister traf zwar nach gut fünf Minuten und meisterlicher Vorarbeit von Zimmermann zur Wiler-Führung. Dann gabs gut 30 Minuten lang keine Tore mehr - ein Fussball-Resultat im Unihockey. Dauerläufer Krähenbühl war es schliesslich, der 90 Sekunden vor der zweiten Pause, mittels schönem Weitschuss auf 2:0 erhöhte. Im Schlussdrittel schien das Heimteam dem Sieg entgegenzusteuern. Bis sich plötzlich schier Unglaubliches ereignete. Von der 56. bis zur 59. Minute (innert 187 Sekunden) fielen vier Tore - drei für die die Tigers, die ihr Visier endlich justiert hatten und nur eines für Wiler. Das Heimteam musste den Umweg über die Overtime nehmen. Kein Problem für den Serienmeister: 25 Sekunden brauchte Philipp Fankhauser, um aus dem Tiger ein Hauskätzchen zu machen.
Obwohl das Resultat stets spannend war, hatten die Berger-Schützlinge das Ganze irgendwie immer unter Kontrolle und war eigentlich die bessere Mannschaft. Das Ende mit den drei schnell kassierten Gegentoren war dann sicher ein Schönheitsfehler. Wenn man aber bedenkt, dass beim Heimteam mit Christoph Hofbauer, Patrick Mendelin und Michael Zürcher drei Nationalspieler fehlten und kein Ausländer auf dem Feld stand, dann sollte den Tigern Angst und Bange werden. Sie traten nämlich in Bestbesetzung und mit vier Ausländern an. Damit ist Wiler die Revanche für die 2:5-Niederlage in Biglen geglückt. Es war seit diesem Ausrutscher bereits der siebte Sieg in Serie, der dritte in Serie nach Verlängerung.
Wiler-Ersigen - Tigers Langnau 4:3 (1:0, 1:0, 1:3, 1:0) n.V.
Grossmatt Kirchberg. - 750 Zuschauer. - SR Erhard/Renz.
Tore: 6. Meister (Zimmermann) 1:0. 39. Krähenbühl (Flury) 2:0. 56. (55:39) M. Gerber (Stucki/Ausschlüsse Bichsel; Mühlethaler) 2:1. 57. (56:20) Flury (Krähenbühl/Ausschlüsse Bichsel; Mühlethaler) 3:1. 58. (57:04) M. Gerber (Mühlethaler) 3:2. 59. (58:46) Mühlethaler (M. Gerber/Tigers ohne Goalie) 3:3. 61. (60:25) Fankhauser (Bichsel) 4:3.
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Wiler, 3mal 2 Minuten gegen Langnau.
Wiler-Ersigen: Haab; Bichsel, Flury; Schneeberger, Schmocker; Garnier, Hirschi; Fankhauser, M. Hofbauer, Krähenbühl; Zimmermann, Meister, Mutti; Wittwer, Gloor, Steffen.
Tigers Langnau: P. Gerber; M. Gerber, Suter; Dysli, Rindlisbacher; Rahkonen, Stucki, Mühlethaler; Lüthi, Liechti, Oilinki; Burkhalter, Rybka, M.-O. Gerber.
Bemerkungen: Wiler ohne C. Hofbauer, Mendelin, Thorsell, Quist und Streit (alle verletzt), Zürcher (Arbeit). 54:46 Time-out Tigers Langnau. 58:05 bis 58:46 Tigers ohne Torhüter, dafür mit sechs Feldspielern.