01.
2016
Der HCR begeistert 2'000 Zuschauer
Vor grosser Kulisse bezwingt der HC Rychenberg Titelverteidiger Wiler-Ersigen in einer hochklassigen Partie mit 5:4.
Der HC Rychenberg hat sein Ziel erreicht und mit 2'020 Zuschauern nicht nur einen neuen Vereinsrekord aufgestellt, sondern mit der rappelvollen Eulachhalle auch einen überaus stimmungsvollen Rahmen für das Spitzenspiel gegen den SV Wiler-Ersigen geschaffen. Die Mannschaft nahm die Vorlage dankend an und begeisterte sein Publikum mit nie nachlassendem Einsatz, einem auch sonst überzeugenden Auftritt und einem - erst mit dem Schlusspfiff sichergestellten - 5:4-Sieg über den Titelverteidiger. Die Zünglein an der Waage bildeten mit Felix Buff (2 Tore) und Michel Schwerzmann (1 Tor und 2 Assists) zwei Eigengewächse. Letzterer markierte zwei Minuten vor dem Ende mit einem Direktschuss im einzigen Überzahlspiel das siegbringende 5:4.
Mit Mühe zu Beginn
Wiler schlug zu Beginn wie erwartet ein horrend hohes Tempo an und überzeugte mit seiner hohen Passqualität. Damit bekundete der HCR anfangs seine liebe Mühe und hätte bereits nach 31 Sekunden in Rückstand geraten können, doch Wilers Captain Matthias Hofbauer scheiterte bei einem Konter zweimal am aufmerksamen Torhüter Patrick Eder.
Die Adaption nahm beim HCR nur kurze Zeit in Anspruch. Bereits nach wenigen Minuten trat er dem Titelkandidaten auf Augenhöhe entgegen. Dieser besass zwar weiterhin mehr Spielanteile, doch hielt ihn der HCR nun weitgehend auf Abstand. Einmal gelang dies nicht und prompt gingen die Gäste in der 6. Minute dank einer starken Einzelleistung des wirbligen Deny Känzig in Front. Die passende Antwort lieferte sieben Minuten später Fredrik Holtz, indem er Michal Podhráskýs Pass übers ganze Feld in der weiten Ecke unterbrachte. Einer der wenigen Fehler der Winterthurer in der eigenen Zone sorgte in der 17. Minute dann doch dafür, dass die Berner mit einer aufgrund der Spielanteile verdienten Führung in die erste Pause gehen konnte.
Im Mitteldrittel dominiert
Wer gedacht hatte, der Favorit könne die Gangart weiterhin bestimmen, sah sich getäuscht. Es war vielmehr der HCR, der im Mitteldrittel das Diktat übernahm, die Gäste zum einen oder anderen Schnitzer verleitete und immer öfter gefährlich vor deren Tor auftauchte. Die Flügelzange Buff/Schwerzmann sorgte dafür, dass sich dies auch im Resultat niederschlug. In der 25. Minute nutzte Buff ein Flipppass aus der Ecke volley für den Ausgleich und nur zwei Minuten später setzte sich erneut Buff an der Bande durch, zog unwiderstehlich zur Mitte und liess dem Torhüter keine Abwehrchance.
Wiler musste sich in dieser Phase glücklich schätzen, nicht deutlicher in Rückstand zu geraten und ihren Torhüter nicht wegen eines Stosses gegen den Kopf von Moritz Schaub bestraft zu sehen. Ja, sie kamen gar noch zum Ausgleich, indem sie in der 33. Minute eine übermütige Aktion des HCR in der Vorwärtsbewegung zum 3:3 nutzten.
Wiler wäre nicht Serienmeister Wiler, hätte es im dritten Drittel nicht reagieren können. Sein Druck nahm wieder zu und es brauchte zwei, drei Glanztaten Eders, damit sein Team nicht in Rückstand geriet. Alles in allem hielt der HCR dem wachsenden Druck freilich gut stand, mit sehr viel Engagement, Solidarität und konsequenter Abwehrarbeit. Und weil Wiler zuweilen allzu offensiv agierte, boten sich den Winterthurern wiederholt gute Möglichkeiten zur Führung. Dies gelang in der 46. Minute auch, als Mikko Hautaniemi mit einem magistralen Diagonalpass die aufgerückte Verteidigung aushebelte und sein ausgeschwärmter Sturmpartner Moritz Schaub allein vor dem Torhüter sicher zum 4:3 traf.
Es folgte eine an Spannung kaum zu überbietende Schlussphase. Wilers Verteidiger Nicola Bischofberger glich in der 53. Minute aus, Schwerzmann konterte mit seinem Tor im Powerplay. Und als die Berner für die letzten fünfzig Sekunden ihren Goalie vom Feld nahmen, schrillten die Alarmglocken weiterhin beiderseits: Wiler traf mit einem abgelenkten Schuss nur den Pfosten und der HCR dreimal mit einem Lob nicht ins verlassene Tor. So blieb es beim 5:4, was Trainer Rolf Kern wie folgt kommentierte: «Unser Sieg war nicht gestohlen. Wir wollten ihn mehr. Das sah man daran, wie wir aus der Garderobe kamen und dass wir keinen Zweikampf verloren gaben.» Dank dieser drei Punkte schloss sein Team bis auf zwei Punkte zu den Bernern auf.
HC Rychenberg Winterthur - SV Wiler-Ersigen 5:4 (1:2, 2:1, 2:1)
Eulachhalle 1, Winterthur - 2020 Zuschauer. - SR Kronenberg/Kronenberg.
Tore: 6. Känzig (Laubscher) 0:1. 13. Holtz (Podhráský) 1:1. 17. Rentsch (Manninen) 1:2. 25. Buff (Schwerzmann) 2:2. 27. Buff (Schwerzmann) 3:2. 33. Christoph Hofbauer (Rentsch) 3:3. 46. Moritz Schaub (Hautaniemi) 4:3. 53. Bischofberger (Šebek) 4:4. 58. Schwerzmann (Kern; Ausschluss Tobias Känzig) 5:4.
Strafen: keine gegen Rychenberg, 1mal 2 Minuten gegen Wiler-Ersigen
Rychenberg: Eder; Gutknecht, Podhráský; Mahler, Lieberherr; Niiranen, Gassmann; Kern, Koskelainen, Holtz; Buff, Borth, Schwerzmann; Hautaniemi, Grunder, Moritz Schaub.
Wiler: Wolf; Meister, Väänänen; Hirschi, Sesulka; Bischofberger, Wittwer; Rentsch, Matthias Hofbauer (5. Christoph Hofbauer), Manninen; Deny Känzig, Laubscher, Mutter; Louis, Kekkonen, Affolter; Tobias Känzig.
Bemerkungen: Rychenberg ohne Conrad (verletzt), Diem, Huser, Rüegsegger, Luis Schaub und Wöcke (alle Ersatz). Wiler u.a. ohne Fankhauser, Mendelin und Adrian Zimmermann. - 19. Pfostenschuss Väänänen. 20. Pfostenschuss Hautaniemi. 58:44 Time-out Wiler. Wiler ab 59:10 mit einem zusätzlichen Feldspieler anstelle des Torhüters. 59:21 Pfostenschuss Wiler. - Schwerrzmann und Bischofberger als beste Spieler ihrer Mannschaft ausgezeichnet.