11.
2014
Desolate Vorstellung der Jets
Die Kloten-Bülach Jets blamieren sich vor eigenem Publikum mit der 3:17 Niederlage im Derby gegen Rychenberg Winterthur bis auf die Knochen. Die Playoffs sind für die Zürcher Unterländer nach dieser Kanterniederlage somit in weite Ferne gerückt.
0:7, 1:6 und 2:4 - nein, das sind nicht etwa die Resultate einer kriselnden Mannschaft, es sind die Pausenresultate eines höchst einseitigen Derbys zweier Mannschaften, deren Unterschiede nicht grösser hätten sein können. Auf der einen Seite stand ein stark dezimiertes Heimteam, welches ausgerechnet im Derby kein Bein vor das andere kriegte und jegliche Ordnung und Struktur im Spiel vermissen liess. Und auf der anderen Seite ein gut eingespieltes Kollektiv, welches wie ein Wirbelsturm über den Gegner hinwegfegte und alles in seine Einzelteile zerlegte, was ihm in die Quere kam. Klar, den Gästen aus Winterthur gelang vor allem im Startdrittel praktisch alles, durchschnittlich alle drei Minuten (!) erzielten sie ein Tor und legten zeitweise einen glanzvollen Auftritt hin. Sie profitierten aber auch von einem total verunsicherten Gegner, welcher den Glauben an eine Wende bereits im Startdrittel verloren hatte und die Kanterniederlage widerstandslos hinnahm. Man muss weit in den Analen der Klubgeschichte zurückblättern, um eine solche Schlappe der Jets zu finden.
Der Aderlass hinterlässt Spuren
Es stimmt, dass die Jets mit Brandenberger und Abwehrchef Koskela vor dem Spiel zwei weitere Ausfälle zu beklagen hatten und es stimmt auch, dass dieser Aderlass mitunter ein Grund für die schwache Darbietung gewesen ist. Doch die Niederlage lediglich auf den Aderlass zurückzuführen, wäre falsch. Die Gäste waren heute spielerisch mindestens eine Klasse besser, beherrschten klare Vorteile im Umschaltspiel von Defensive auf Offensive und nutzten die Freiräume im Klotener Spiel mit schnellen Kombinationen gnadenlos aus.
Schwieriges Programm bis Weihnachten
Nach dem beherzten Auftritt gegen Chur Unihockey vor Wochenfrist sind die Jets hart auf dem Boden der Realität aufgeschlagen. Die Playoffs drohen den Jets spätestens nach dieser Niederlage definitiv davon zu schwimmen, zumal die Jets in den nächsten drei Partien mit GC, Köniz und Wiler-Ersigen auf drei Schwergewichte im Schweizer Unihockey treffen. Auch wenn einiges dagegen spricht, gerade gegen solch starke Mannschaften bietet sich die gute Möglichkeit, mit einer disziplinierten und engagierten Leistung einiges an Goodwill zurückzugewinnen und sich zu rehabilitieren, was nach dieser desolaten Vorstellung zwingend notwendig ist. So miserabel wie sich die Mannschaft präsentierte, so schlecht ist sie sicher nicht. Sie hat immer wieder bewiesen, dass sie auch gegen stärker kotierte Gegner absolut fähig ist, mitzuhalten und Paroli zu bieten. Es liegt nun an der ganzen Mannschaft zu reagieren und zu zeigen, dass dies nur ein einmaliger Betriebsunfall war.
Kloten-Bülach Jets - HC Rychenberg Winterthur 3:17 (0:7, 1:6, 2:4)
Ruebisbach, Kloten. - 375 Zuschauer. - SR Hürzeler/Peter.
Tore: 2. Schaub (Grunder) 0:1. 6. Borth (Kern) 0:2. 7. Gassmann (Buff) 0:3. 10. Borth (Grunder) 0:4. 14. Kern (Frejd) 0:5. 18. Mahler (Schwerzmann) 0:6. 18. Grunder (Huser) 0:7. 23. Fischer (Künzli) 1:7. 26. Schaub (Huser) 1:8. 26. Frejd 1:9. 30. Grunder (Hautaniemi) 1:10. 31. Hautaniemi (Frejd) 1:11. 38. Buff (Schwerzmann) 1:12. 38. Niiranen (Grunder) 1:13. 42. Frejd (Gutknecht) 1:14. 43. Grunder (Hautaniemi) 1:15. 53. Heller (Fischer) 2:15. 57. Schwerzmann (Buff) 2:16. 60. (59:05) Zolliker (Heller) 3:16. 60. (59:53) Hautaniemi (Grunder) 3:17.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Kloten-Bülach Jets. 2mal 2 Minuten gegen HC Rychenberg Winterthur.
Kloten-Bülach Jets: Parli; Adank, Heller; Do. Dürst, Künzli; Y. Steffen, F. Steffen; Reusser, Fischer, Zolliker; Sturzenegger, Jaunin, Ladner; J. Graf, Cathomas, A. Graf; Bregenzer, Miilunpalo, Good, P. Dürst.
Bemerkungen: Jets ohne Vapaniemi, Gaus, Brandenberger, Da. Dürst, Koskela (alle verletzt). - Grunder (HCR) und Fischer (Jets) wurden zum besten Spieler der Partie gewählt.