11.
2014
Uster die Party versalzen
Der UHC Uster wurde an den Uster Games im ersten Drittel von Gast Rychenberg Winterthur kalt geduscht, holte den eingehandelten Rückstand eindrücklich auf und musste sich zum Schluss trotzdem mit 7:10 geschlagen geben.
„Wer glaubt, dass Uster diesen Rückstand noch aufholen wird?“, fragte der Speaker die 977 Zuschauer in der zweiten Drittelspause. Die Reaktion fiel verhalten aus und das war nur zu verständlich, lag das Heimteam zu diesem Zeitpunkt doch bereits mit 3:8 im Rückstand. Zehn Minuten später beantwortete das Publikum mit Jubelstürmen – angepeitscht durch „Hopp-Uster“-Rufe hatte die Mannschaft von Trainer Philippe Soutter bis zur 50. Minute Tor um Tor erzielt und zwang Gästetrainer Rolf Kern zum Time-out. Innert 101 Sekunden hatten zweimal Urner mit seinen gefürchteten Weitschüssen und Nideröst auf 7:8 verkürzt und damit das vielzitierte Momentum auf die Seite des Heimteams gezwungen.
„Ein schmaler Grat“
Soutter sprach nach dem Spiel von einem „schmalen Grat“, den sein Team beschreite: „Wir wollten Winterthur zu Fehlern zwingen, weil sie aufgrund des schwachen Saisonstarts selbst verunsichert waren. Phasenweise ging das zwar auf, doch Rychenberg war letztlich eine Spur cleverer“, zeigte er sich als fairer Verlierer. Tatsächlich fand knapp fünf Minuten nach dem Anschlusstreffer der stark aufspielende Jens Frejd seinen Sturmpartner Pascal Kern freistehend vor dem Ustermer Gehäuse, der den Konter zum entscheidenden 9:7 abschloss. Danach war die Luft bei den Oberländern draussen und die Euphorie nach der elektrisierenden Aufholjagd wie verpufft.
Kalte Dusche zu Beginn
Den Start ins Spiel hatte sich das Heimteam definitiv anders vorgestellt. Kaum war die tolle Einlaufshow vorbei, da wurde die soeben aufgebaute Stimmung jäh erstickt. Hautaniemi traf mit einem präzisen Handgelenkschuss nach nur 29 Sekunden in die nahe Ecke. Und wenig später lag das mit frechem Pressing aufspielende Uster bereits mit drei Längen im Rückstand. Frejd hatte einen Konter mustergültig abgeschlossen und nach neun Minuten war der dritte HCR-Ausländer Niiranen im Powerplay für eine komfortable 3:0-Führung besorgt. Verteidiger Jan Wittausch konnte sich diesen Start nicht erklären: „Wir hatten uns viel vorgenommen und wollten von Beginn weg druckvoll starten. Doch mit diesen Toren stellten wir uns selbst ein Bein.“ Im letzten Drittel hätten sie dann endlich gezeigt was sie könnten. So bleiben Uster nach dieser bitteren Derby-Niederlage immerhin die Aufholjagd und die eindrückliche Kulisse als Aufsteller. Viel Zeit zum Nachdenken bleibt ohnehin nicht: bereits morgen trifft Uster auf Meisterkandidat Floorball Köniz.
UHC Uster – HC Rychenberg Winterthur 7:10 (1:5, 2:3, 4:2)
Buchholz. - 977 Zuschauer. - SR Güpfert / Ziegler.
Tore: 1. (00:29) Hautaniemi (Niiranen) 0:1, 4. Frejd (Borth) 0:2, 10. (9:00) Niiranen (Ausschluss Zeder) 0:3, 10. (9:33) Zeder (Wittausch) 1:3, 12. Kern (Frejd) 1:4, 17. Grunder 1:5, 22. Borth (Frejd) 1:6, 24. Bolliger (Suter) 2:6, 26. Frejd (Penalty) 2:7, 33. Frejd (Borth) 2:8, 36. Bolliger (Aellig) 3:8, 46. Bolliger 4:8, 49. Urner (Zeder) 5:8, 50. (49:06) Urner (Bolliger) 6:8, 50. (49:59) Nideröst (Frischknecht) 7:8, 55. Kern (Frejd) 7:9, 57. Hartmann (Kern) 7:10.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Uster, 5mal 2 Minuten gegen HC Rychenberg Winterthur.
Uster: Weber (21. Tschopp); Schläppi, Aellig; Wittausch, Hietanen; Baumann, Klauenbösch; Suter, Urner, Bolliger; Zeder, Nef, Zürcher; Gallati, Hafner, Nideröst; Gmür, Bartenstein, Frischknecht, Tschopp.
Rychenberg: Eder; Langenegger, Huber; Huser, Niiranen; Gutknecht, Hartmann; Kern, Borth, Frejd; Buff, Gassmann, Schwerzmann; Grunder, Schaub, Hautaniemi; Diem, Mahler, Ingold, Hauser, Kohler.
Bemerkungen: Uster ohne Liikanen (verletzt). - 33. Time-out UHC Uster. 50. Time-out Rychenberg Winterthur. Bestplayer Silvan Bolliger (Uster) und Jens Frejd (Rychenberg Winterthur).