02.
2014
Dritter Block sichert Malans-Break
Im Stil eines abgebrühten Champions hat Alligator Malans am Donnerstagabend beim Play-off-Viertelfinalauftakt Chur Unihockey bei erster Gelegenheit gebreakt. Das 7:4 sieht aber souveräner aus als es war.
Sachlich nüchtern, geradezu emotionslos hat Alligator Malans den Churer Heimvorteil auf Anhieb wettgemacht. Mit Blick auf das Schlussresultat wirkt der Malanser Auftaktsieg überzeugend, so als hätte ein abgebrühter Champion auf Knopfdruck einen Gang zugelegt, als er es wollte. Doch der Schein trügt. Das 7:4 war keineswegs ein Sieg, der nie zur Diskussion stand.
40 Minuten lang begegneten sich die Lokalrivalen in einem erstaunlich gemässigten Spiel auf Augenhöhe. Den Churern gelang es auch im dritten Saisonderby, das Malanser Tempospiel zu unterbinden. Doch dank beeindruckender Effizienz und einer Breite im Kader, von der die Churer derzeit nur träumen können, schufen die Gäste im Schlussdrittel dank vier Treffern die Differenz, nachdem es nach zwei Abschnitten 3:3 gestanden war.
«45 Minuten lang auf Augenhöhe»
Dass die grössere Breite aufseiten der Malanser in der Best-of-7-Serie zum Faktor werden könnte, damit konnte gerechnet werden. Dass diese bereits im ersten Spiel matchentscheidend sein würde, überraschte dann doch. Den Churern gelang es, die ersten beiden Malanser Angriffslinien 40 Minuten lang überhaupt nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. Nicht unverdient brachte Joel Hirschi die Gastgeber in der zwölften Minute in Führung. Nicht unverdient führte ein von Malans-Verteidiger Martin Joss ins eigene Tor abgelenkter Ball kurz vor Spielmitte zum 2:2-Ausgleich. Und nicht verdient brachte Nicola Bischofberger Chur fünf Minuten später im Powerplay in Führung. Zu Recht sagte Chur-Trainer Thomas Berger nach dem Spiel: «45 Minuten lang waren wir mindestens auf Augenhöhe, wenn nicht sogar besser.»
Dem Coach war aber auch nicht entgangen, dass seine dritte Linie mit jener der Malanser nicht Schritt halten konnte. Was nicht unbedingt den Churern geschuldet war, sondern dem Umstand, dass dort bei Malans mit Martin Ostransky ein tschechischer und mit Claudio Laely ein Schweizer Nationalspieler wirbelten. Vier der ersten fünf Malanser Treffer gingen auf das Konto der besagten dritten Formation. In der 18. Minute glich Nino Vetsch zum 1:1 aus, in der 24. schlug Ostransky zu, als er von Vetsch lanciert wurde. In der 48. Minute stellte Dan Hartmann mit dem 4:3 die Weichen auf Break, und der dritte Block war es auch, der mit dem 5:3 (durch Laely) die Vorentscheidung herbeiführte. «Hätte ich zwei Ausländer mehr zur Verfügung, hätte es anders ausgesehen», meinte Berger leicht hadernd.
Bereits am Samstag bietet sich Chur in Maienfeld die Gelegenheit zur Korrektur. Dass die Churer am Donnerstag nach dem Einspielen kurzfristig auf Stammgoalie Patrick Kellenberger verzichten mussten und dessen Einsatz am Wochenende ungewiss ist, dürfte Berger nicht zuversichtlicher stimmen.
Chur Unihockey - Alligator Malans 4:7 (1:1, 2:2, 1:4)
GBC. - 531 Zuschauer. - SR Güpfert/Ziegler.
Tore: 12. Hirschi (Bischofberger) 1:0. 18. Vetsch (Eberhard) 1:1. 24. Ostransky (Vetsch) 1:2. 29. Eigentor 2:2. 34. (33:41) Bischofberger (Schneider; Ausschluss Vetsch) 3:2. 35. (34:23) Hummer (Joss) 3:3. 48. Hartmann (Vetsch) 3:4. 50. Laely 3:5. 53. Friolet (Skalik) 3:6. 55. Hirschi (Binggeli) 4:6. 57. Skalik (Hitz) 3:7.
Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Chur Unihockey. 1-mal 2 Minuten gegen Alligator Malans.
Chur Unihockey: Reich; Bischofberger, Bürer; Schneider, Darms; Camenisch, Vladar; Riedi, Hirschi, Binggeli; Koskelainen, Thierstein, Cavelti; Studer, Engel, Mayer;
Alligator Malans: Hitz; Joss, Berry; Aro, Kläger; Eberhard, Gartmann; Hummer, Friolet, Skalik; Kapanen, Hartmann, Dominioni; Vetsch, Ostransky, Laely; Buchli.
Bemerkungen: Chur Unihockey ohne Kamaj, Ludwig, Wieland. Alligator Malans ohne Braillard, Lutz, Schlegel. 24. Pfostenschuss Thierstein. 44. Lattenschuss Mayer. 52. Ostransky verletzt ausgeschieden.
Zeitungsbericht "Die Südostschweiz"