03.
2014
Ein Wiler nahe der Perfektion
Mit einem sonntäglichen 8:3-Heimsieg geht Wiler-Ersigen gegen die Unihockey Tigers Langnau mit 2:0 in der Best-of-7-Playoff-Finalserie in Führung.
Zehn Minuten Ungewissheit, dann machte Wiler-Ersigen ernst; aber richtig. Phasenweise wurde der Qualifikationssieger aus Langnau von Wiler-Ersigen in seine Einzelteile zerlegt. Überragend war dabei Wiler-Topskorer Isaac Rosén mit drei Toren und drei Assists. Was die Mannschaft um Captain Matthias Hofbauer zeigte, kam der Idealvorstellung von Trainer Johan Schönbeck sehr nahe. Sein Team sei «extrem gut eingestellt» in die zweite Partie gegangen, betonte der Schwede. Die Wende in der ersten Partie (6:5 n.V.) brachte auch die mentale Wende in den Köpfen seiner Spieler, analysierte Schönbeck.
Rückschläge in der Startphase
Wiler gelang vor 941 Zuschauern ein Start nach Mass. 86 Sekunden zeigte die Matchuhr an, als Rosén das Heimteam in Führung schoss. Zum Vergleich: In Spiel Nummer 1 am Vortag musste Wiler ganze 26 Minuten auf den ersten Torerfolg warten. Doch auf den Traumstart folgte die Traumreaktion der Langnauer: 90 Sekunden später, nach einem Fehlpass in der Wiler Abwehr, gelang Kjellmann der schnelle Ausgleich. Auch die nächste Führung Wilers hielt nicht lange. Zuerst gelang Mendelin nach schönem Doppelpass mit Rosén das 2:1 (11. Minute), Langnaus Stucki glich die Partie nur 35 Sekunden später wieder aus.
Es folgte die Demonstration
Solche Unkonzentriertheiten, wie sie sich das Heimteam nach zweimaliger Führung leistete, sind normalerweise Gift für die Moral und verursachen bei Trainern tiefe Sorgenfalten. Anders beim achtfachen Schweizer Meister. Dieser liess sich vom Auf und Ab in der Startphase nicht aus der Ruhe bringen. Im Gegenteil: Wiler startete zu einer Demonstration. Einer Demonstration in Sachen Ballbesitz, Kombinationsspiel und zeitweise auch in Sachen Effizienz.
«Sie übernahmen das Diktat, wir konnten nur noch reagieren», sagte Langnaus Doppeltorschütze Simon Stucki. «Wenn Wiler ein solches Tempo anschlägt, wird es unglaublich schwierig für uns.» Rosén mit einem Volley-Knaller und Wittwer mit einem Schlenzer sorgten für das 4:2 bis zur ersten Pause. Im zweiten Drittel erhöhten Zimmermann und Mendelin auf 6:2. Der überragende Topskorer Rosén setzte noch einen obendrauf, als ihm in Unterzahl das 7:2 gelang (46. Minute). Auch beim abschliessenden 8:3 von Mendelin hatte er den Stock im Spiel. Dazwischen gelang Langnau in Überzahl das 3:7.
«Es gibt keine halben Titel»
«Wir benötigen im nächsten Spiel zwingend mehr Ballbesitz», sagte Langnaus Stucki. Am Samstag geht es in der Best-of-7-Serie weiter. Die Langnauer klammern sich an die Tatsache, dass sie in der Halbfinal-Serie gegen Malans trotz einem 0:2-Rückstand auf die Siegerstrasse fanden. Auch für Wiler-Ersigen-Trainer Schönbeck sind die zwei Siege noch keineswegs der halbe Titel. «Es gibt keine halben Titel, nur ganze», sagt er. «Aber unsere Richtung stimmt, wir haben in den ersten beiden Spielen mit zwei Siegen ein gutes Gefühl aufbauen können."
SV Wiler-Ersigen - Tigers Langnau 8:3 (4:2, 2:0, 2:1)
Grossmatt, Kirchberg BE. - 941 Zuschauer. - SR Baumgartner/Kläsi.
Tore: 2. Rosén (Väänänen) 1:0. 4. Kjellman 1:1. 11. Mendelin (Rosén) 2:1. 12. Stucki (Mosimann) 2:2. 14. Rosén (Mendelin) 3:2. 15. Wittwer (M. Hofbauer) 4:2. 25. A. Zimmermann (Rosén) 5:2. 39. Mendelin (A. Zimmermann) 6:2. 46. Rosén (Markus Gerber, Ausschluss Väänänen!) 7:2. 54. Stucki (M. Engel, Ausschluss M. Garnier) 7:3. 57. Mendelin (Rosén) 8:3.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen SV Wiler-Ersigen. 1mal 2 Minuten gegen Tigers Langnau.
Bemerkungen: Wiler mit N. Wolf im Tor. Ohne D. Känzig, Studer (beide nicht im Aufgebot)