Grünenmatt mit überzeugendem Sieg

Mit einer überzeugenden Leistung gewinnt Grünenmatt überraschend deutlich mit 11:5 gegen Tabellennachbar und Angstgegner Chur Unihockey. Der UHCG zündete in der Startviertelstunde ein regelrechtes Feuerwerk und ging bis zur Drittelspause mit 6:0 in Führung, worauf Chur in der Folge nicht mehr zu reagieren vermochte.

Wer am Samstagabend zu spät zum Spiel kam, verpasste das Beste. Nach zwölf gespielten Minuten stand bereits ein 6:0 für Grünenmatt auf der Anzeigetafel. „Villa Wahnsinn" im Forum Sumiswald, doch alles der Reihe nach. In der vierten Spielminute traf Ferraresi mit einem Drehschuss zum 1:0 und läutete damit verrückte acht Minuten ein. Gut vier Minuten später war Marco Studer im Powerplay mit einem sehenswerten Zorro-Move zum 2:0 erfolgreich. Nur zwölf Sekunden später machte es ihm Yannick Glauser mit einem Direktabschluss aus zentraler Position gleich. Es verging keine weitere Zeigerumdrehung und Simon Flühmann traf nach einem Tempogegenstoss aus halbrechter Position. Wiederum nur 50 Sekunden später drückte Victor Ferraresi im Powerplay einen Abstauber über die Linie. Und nach knapp 12 Minuten setzte Yannick Glauser nach magistraler Vorarbeit von Simon Flühmann mit dem 6:0 den Schlusspunkt unter das Startfeuerwerk. Sechs Tore in acht Minuten, fünf davon gar innert nur vier Minuten. Grünenmatt spielte entfesselt und legte eine bemerkenswerte Effizienz an den Tag. Derweil herrschte Schockstarre auf der Churer Bank, Coach Thomas Berger kam nicht einmal dazu sein Timeout zu beziehen. Es hätte wahrscheinlich auch nicht viel gebracht, Grünenmatt war schlicht frischer, spritziger und gesamthaft überzeugender. Chur bekam auch in den verbleibenden Minuten des Startdrittels keinen Zugriff aufs Spiel. Mit dem auch in dieser Höhe verdienten Zwischenstand von 6:0 ging es in die Pause, die 272 Zuschauer schickten die UHCG-Spieler mit einem Applaus in die Kabine.

Chur leicht verbessert
Im Mittelabschnitt plätscherte das Spiel vor sich hin. Der Torhunger von Grünenmatt war fürs Erste gestillt und die Churer versuchten, sich langsam vom Schock des ersten Drittels zu erholen. Viel zu Stande brachten sie aber nicht, das Selbstvertrauen war merklich angeknackst. Auch der Churer Nati-Spieler und Schweden-Rückkehrer Paolo Riedi hatte einen schweren Stand, den Wiedereinstieg in den Schweizer Meisterschaftsbetrieb hatte er sich wohl auch anders vorgestellt. Erst als die Bündner zur Spielhälfte etwas Emotionen ins Spiel brachten, stellte sich der erste Torerfolg ein. Binggeli traf nach einem Ballgewinn in der Mittelzone zum 6:1. Kurze Zeit später verkürzte der Finne Kekkonen im Powerplay zum 6:2. Grünenmatt beschränkte sich im Mittelabschnitt darauf, das Spiel zu kontrollieren. Für Entzückung im Publikum sorgte einzig ein Sololauf von UHCG-Bestplayer Jo Dennis Bärtschi sowie ein Pfostenschuss kurz davor.

Den Sieg nach Hause gekontert
Im Schlussabschnitt legten die Mätteler wieder einen Gang zu und reanimierten die Offensive. Insbesondere das Konterspiel der ersten Linie funktionierte nun prächtig. Michael Hofer und zweimal Jo Dennis Bärtschi trafen nach teilweise herrlich herausgespielten Tempogegenstössen, bedient wurden sie jeweils von Sandro Aeschbacher. Dazwischen traf auch noch UHCG-Urgestein Christian Beer mit einem Weitschuss, sodass es knapp zehn Minuten vor Schluss 10:3 stand. Einen weiteren Bündner Treffer beantwortete UHCG-Captain und Offensivmotor Simon Flühmann sogleich mit einem Buebetrickli zum 11:4. Die letzten fünf Minuten spielten die Gäste in Überzahl, nachdem Robin Markström eine Fünfminutenstrafe kassierte. Die Luft bei Chur war aber längst draussen, es gelang einzig noch der fünfte Treffer zum 11:5-Schlussresultat.

Grünenmatt überrascht einmal mehr
Grünenmatt überrascht nicht nur Chur Unihockey, sondern auch die Fans und wohl auch ein wenig sich selbst. Es war dies der erste Sieg gegen Chur seit langer Zeit, die Negativserie gegen den Angstgegner ist damit gebrochen. Die Startviertelstunde war nahe an der Perfektion, besser spielen geht kaum, auch wenn Chur zugegebenermassen etwas schläfrig wirkte. Die Coaches Hanspeter Hiltbrunner und Tomas Chrapek stellten die Linien leicht um, was sich bezahlt machte. In der dritten Linie beispielsweise kam Nachwuchsspieler Tobias Weber zu seinem ersten NLA-Einsatz von Beginn weg, in den ersten beiden Linien wechselten Aeschbacher und Ferraresi die Plätze. Schon heute Sonntag steht aber die nächste Herausforderung an. Auswärts spielt man gegen die Grasshoppers mit Weltklassespieler Kim Nilsson. Die ambitionierten Zürcher verloren zwei der letzten drei Spiele und dürfen sich keine weiteren Ausrutscher erlauben (19:00 Sporthalle Hardau Zürich).

UHC Grünenmatt-Sumiswald - Chur Unihockey 11:5 (6:0, 0:2, 5:3)
Forum, Sumiswald. - 272 Zuschauer. - SR Bründler/Büchi.
Tore: 4. Ferraresi (Flühmann) 1:0. 8. (7:40) Bärtschi (Beer/Ausschluss Camenisch) 2:0. 8. (7:52) Glauser (Ferraresi) 3:0. 9. (8:42) Flühmann (Ferraresi) 4:0. 10. (9:31) Ferraresi (Markström/Ausschluss Louis) 5:0. 12. Glauser (Flühmann) 6:0. 32. Binggeli (Koskelainen) 6:1. 35. Kekkonen (Bischofberger/Ausschluss Flühmann) 6:2. 45. (44:03) Bärtschi (Aeschbacher) 7:2. 46 (45:15) Hofer (Aeschbacher) 8:2. 47. (46:15) Binggeli (Koskelainen) 8:3. 48. (47:43) Beer (Stucki) 9:3. 52. (51:44) Bärtschi (Aeschbacher) 10:3. 53. (52:14) Koskelainen (Kekkonen) 10:4. 54. (53:12) Flühmann (Ferraresi) 11:4. 55. (54:31) Binggeli (Sladky/Ausschluss Markström) 11:5.
Strafen: 1mal 2 Minuten und 1mal 5 Minuten (Markström) gegen Grünenmatt, 2mal 2 Minuten gegen Chur.
UHC Grünenmatt-Sumiswald: Bauer; Markström, Studer, Aeschbacher, Hofer, Bärtschi; Beer, M. Stucki, Ferraresi, Flühmann, Glauser; Lajunen, Wagner, Liechti, Danis, Weber; T. Steiner, N. Steiner, Briggen, Schwendimann.
Chur Unihockey: Reich; Bürer, Kamaj, Binggeli, Koskelainen, Kekkonen; Camenisch, Schneider, Sladky, Cavelti, Louis; Bischofsberger, Weber, Hirschi, Riedi, Weber; Feiner, Torri, Gerber, Mayer.
Bemerkungen: UHC Grünenmatt-Sumiswald ohne D. Stucki, Schenk, Dolder, Zürcher (alle verletzt), Herren, Burkhalter (U21). - 27. und 50. Pfostenschuss Bärtschi. - Jo Dennis Bärtschi (UHCG) und Joel Hirschi (Chur) als beste Spieler ausgezeichnet.