09.
2015
HCR: Zu lange zittern müssen
Nach verhaltenem Beginn überzeugt der HC Rychenberg mit seiner Kompaktheit und bezwingt die Unihockey Tigers Langnau zum Saisonstart mit 5:2.
Was hatte der HC Rychenberg vor einem Jahr lange gelitten, als er den Saisonstart – bei einem zugegebenermassen schwierigen Programm – in den Sand gesetzt hatte. Damals hatte es sechs Runden bis zum ersten Sieg gedauert. Für die Saison 2015/16 hat der Verein einiges unternommen, dass ihm dasselbe erspart bleibt. Unter anderem wurde der Kader geschickt verstärkt, zum Beispiel mit Kari Koskelainen und Fredrik Holtz. Letzterer konnte dann zwar verletzungshalber gegen Langnau nicht mittun, zum Sieg, zu einem verdienten erst noch, reichte es zum Saisonstart aber trotzdem. Auch weil ersterer 57 Sekunden vor Schluss mit seinem formidablen Volley ins verlassene Tor zum 5:2 die letzten Zweifel ausräumte.
Ein verhaltener Beginn ...
Es hatte zu Beginn einige Zeit gedauert, bis die Partie Fahrt aufgenommen hatte. Das Startdrittel war davon geprägt, dass beide Mannschaft zuerst in der Saison ankommen wollten und darum in erster Linie auf Kontrolle und das Vermeiden von Fehlern aus waren. Erst kurz vor Ablauf der ersten Viertelstunde kamen die gut 600 Zuschauer in der Eulachhalle 1 in den Genuss erster aussichtsreicher Chancen. Die beste besass Rychenbergs aufgerückter Verteidiger Nils Conrad, doch rettete Langnaus Goalie mirakulös. Auch dessen Gegenüber Patrick Eder strahlte viel Sicherheit aus und liess sich nicht bezwingen.
Zuerst kaum merklich, in der Fortsetzung aber immer sichtbarer gelang es dem HCR im zweiten Drittel, Oberwasser zu erlangen. Ohne seine Verteidigung entblössen und sie so unnötigen Risiken aussetzen zu müssen, schaffte er es zusehends immer öfter und besser, sich in erfolgversprechende Abschlusspositionen zu manövrieren. Das erste Tor schien einzig eine Frage der Zeit zu sein; auch wenn Langnaus Goalie die wohl beste Leistung seiner bisherigen Karriere ablieferte.
... und ein guter Steigerungslauf
Umso überraschender und entgegen dem Spielverlauf war, dass dieses 1:0 in der 35. Minute auf der Gegenseite fiel. Doch der HCR liess sich nicht ins Bockshorn jagen, sondern behielt seine Marschroute bei und wurde bald auch endlich belohnt. Raphael Mahler kam dem Ausgleich mit seinem Volley schon sehr nahe, doch erst Topskorer Mikko Hautaniemi gelang mit einem verdeckt abgegebenen Rückhandschuss das längst überfällige erste Tor.
Von da an ging vieles leichter, erst recht da Niklas Niiranen wenig später in Überzahl die erstmalige Führung erzielte. Der HCR blieb kompakt und verstand es immer wieder, sich vors Tor der Emmentaler zu kombinieren. Einzig was die Effizienz im Abschluss betrifft, muss sich der HCR einiges an Kritik gefallen lassen. Denn nach vierzig Minuten hätte die Vorentscheidung gefallen sein müssen. Weil aber alle weiteren Möglichkeiten ungenutzt verstrichen, blieben die Gäste im Spiel.
Der HCR blieb auch im Schlussdrittel vorerst am Drücker und wurde in der 43. Minute durch Michel Schwerzmanns abgelenkten Weitschuss mit dem 3:1 für seine Bemühungen belohnt. Doch es wurde nochmals spannend. Langnau wurde in den letzten zehn Minuten unter dem Diktat seines beeindruckenden Teamleaders Simon Stucki aktiver und kam nach einem kapitalen Fehler von Moritz Schaub in der Mittelzone nochmals bis auf ein Tor heran. Pascal Kern und Koskelainen versenkten allfällige Hoffnungen jedoch in der Schlussminute mit einem Lob aus der eigenen Hälfte und einem Volley ins verlassene Tor.
HC Rychenberg Winterthur – Unihockey Tigers Langnau 5:2 (0:0, 2:1, 3:1)
Eulachhalle 1, Winterthur Schiedsrichter: Müller/Zgraggen 610 Zuschauer
Tore: 35. Gfeller (Engel) 0:1. 38. (37:34) Hautaniemi (Niiranen) 1:1. 39. (38:25) Niiranen (Koskelainen; Ausschluss Rindlisbacher) 2:1. 43. Schwerzmann (Gassmann) 3:1. 54. Stucki (Mosimann) 3:2. 59. (58:52) Kern (Buff; ins leere Tor) 4:2. 60. (59:03) Koskelainen (Kern; ins leere Tor) 5:2.
Strafen: 2x2 Minuten gegen Rychenberg (9. Diem, 57. Conrad), 2x2 Minuten gegen Langnau (29. Brechbühl, 39. Rindlisbacher).
Rychenberg: Eder; Conrad, Podhráský; Niiranen, Mahler; Gutknecht, Gassmann; Diem, Borth, Buff; Hautaniemi, Grunder, Moritz Schaub; Kern, Koskelainen, Schwerzmann.
Langnau: Furrer; Rindlisbacher, Stefan Siegenthaler; Stucki, Schlegel; Baumgartner, Flükiger; Rüegsegger, Aeschlimann, Brechbühl; Mosimann, Mäkipää, Gerber; Gfeller, Carlo Engel, Hollenstein.
Bemerkungen: Rychenberg ohne Holtz (verletzt), Hauser (krank), Huser, Lieberherr, Luis Schaub und Wöcke (alle Ersatz). Langnau ohne Krähenbühl, Langenegger, Pylsy (alle abwesend) und Jürg Siegenthaler (Ersatz). Rychenberg durchgehend und Langnau über weite Strecken mit drei Linien. 58:20 Time-out Langnau. Langnau von 58:20 bis 59:03 mit einem zusätzlichen Feldspieler anstelle des Torhüters. Podhráský und Stucki als beste Spieler ihrer Mannschaft ausgezeichnet.