03.
2002
Herren NLA: Blankes Entsetzen bei Basel Magic
So etwas haben selbst die abgebrühtesten Basler Spieler wie Christoph Buser (30) und Ralf Hardegger (29) noch nicht erlebt. Da kontrolliert man Ball und Gegner, bestimmt das Tempo, verwertet die eigenen Kontergelegenheiten, hält den Kontrahenten in Schach und plötzlich herrscht pure Hektik, agiert jeder kopflos und lädt den Gegner zum munteren Toreschiessen ein. So geschehen beim wichtigen Heimspiel gegen die Zürich Lakers, die sich sehr passiv verhielten und den Baslern lange Zeit keinerlei Mühe bereiteten. Zwar waren es die Gäste, die in Führung gehen konnten (3.), doch danach bestimmte der Schwede Henrik Talme - seit Januar in Diensten von Basel Magic - das Geschehen. Dem 22-jährigen Skandinavier gelang eine Triplette (12./27./30.), ausserdem scheiterte er innerhalb weniger Sekunden an der Querlatte und am Torpfosten. Beat Mörker erhöhte mit seinem unwiderstehlichen Antritt auf 4:1 (37.). Als die Zürich Lakers den Rückstand auf zwei Tore reduzieren konnten, durfte man einen Sturmlauf der Gäste erwarten, doch die Basler standen sicher in der Defensive und nahmen den Zürchern den Wind aus den Segeln. Ein Doppelschlag der Basler in der 55. Minute zum 6:2 schien die endgültige Entscheidung zu sein. Wenige Sekunden danach gelang dem ansonsten blassen Schweden Mattias Steinholz jedoch das 6:3. Zwei Fehler der routinierten Führungsspieler bei Basel Magic, Christoph Buser und Ralf Hardegger, führten zu zwei weiteren Gegentoren. Die Basler agierten in dieser Phase äusserst kopflos und keiner der Blauen wusste Ruhe ins Spiel zu bringen. Steinholz glich für die Gäste aus. In der Verlängerung beendeten die Zürcher das Leiden der Basler und gewannen glücklich mit 6:7. Zwar wurde das Tor auf irreguläre Weise erzielt (hoher Stock), doch auf Basler Seite sah man nur fassungslose Gesichter und Reklamationen waren keine auszumachen. Die ansonsten sehr souveränen Schiedsrichter Baumgartner/Baumgartner liessen den Treffer zu. Es war ein rabenschwarzer Tag für Basels NLA-Unihockeyaner, denn aufgrund der Niederlage rutscht die Kanholt-Equipe auf den neunten Schlussrang ab. Basel Magic brachte sich mit dieser ärgerlichen Niederlage in grosse Nöten. Noch sind zwar zwei Spiele auszutragen, aber aus eigener Kraft wird es für Basel Magic denkbar schwer werden, sich wieder auf den achten Platz zu verbessern. Die Playout-Spiele werden wohl auch dieses Jahr nicht zu vermeiden sein. Der langjährige Nationalspieler Christoph Buser kündigte vor geraumer Zeit seinen Rücktritt auf Ende Saison an und wurde bereits - anlässlich seines vermeidlich letzten Heimspieles - geehrt und verabschiedet. Wahrscheinlich wird der 30-jährige Center erneut im St. Jakob in die Hosen steigen müssen, ehe er den Stock an den berühmten Nagel hängen kann.
Basel Magic - Zürich Lakers 6:7n.V. (1:1; 3:1; 2:4; 0:1)
Basel, St. Jakob - SR: Baumgartner/Baumgartner - 150 Zuschauer
Basel Magic: Nieth; Lohner, Hardegger; Mörker, Flury; Mosimann, Zeller, Gehr; Buser, Talme, Schneider; Gyger, Klötzli, Renggli.
Tore: 3. Rüeger (Steinholz) 0:1. 12. Talme (Mörker, Buser) 1:1. 27. Talme (Buser, Ausschluss Schrafl) 2:1. 30. Talme 3:1. 37. Mörker (Ausschluss Schmid) 4:1. 40. Schäli (Rüeger, Ausschluss Mosimann) 4:2. 55. (54.21) Mosimann (Zeller, Buser) 5:2. 55. (54.49) Gehr 6:2. 55. (54.54) Steinholz (Rüeger) 6:3. 57. (56.04) Schäli (Anderegg) 6:4. 57. (56.15) Schmid 6:5. 58. (57.23) Steinholz (Schrafl) 6:6. 63. Schäli 6:7.
Strafen: 5x2 Min. gegen Basel, 4x2 Min. gegen Zürich.
Bemerkungen: 27. Schuss Talmes an die Querlatte. 28. Schuss Talmes an den Pfosten. Basel Magic ohne Rosengren (überzähliger Ausländer), Rellstab, Kunz, Liesch, Tarnuzzer und Büklü (alle verletzt).