10.
2001
Herren NLA: Der Auftakt ins Berner Weekend glückt Rychenberg
Im Samstagsspiel liessen die Rychenberger von der ersten
Sekunde an keinen Zweifel darüber aufkommen, dass sie bis in die letzte Faser
gewillt war, die Scharte der Vorwoche auszuwetzen. Sie traten konzentriert,
ballsicher, schwungvoll dynamisch und als kompakte Einheit auf. Der Ball wurde
meist direkt weitergeleitet, was das eigene Spiel schnell machte. Da das
Direktpassspiel der Präzision der Pässe jedoch keinen Abbruch tat, gewann das
Angriffsspiel viel Schwung und Durchschlagskraft. Auch Präsident Felix Arbenz,
selbst jahrelang Aktiver, zeigte sich beeindruckt von der Auferstehung seiner
Mannschaft: "Es muss sich um eine andere Sportart handeln, die wir hier
sehen."
Gerade auch der Sturmformation um Simon Eichmann lief sich
die Lunge aus dem Leibe. Ihr bis hinters gegnerische Tor getragenes wuchtiges
Pressing erzeugte ungeheuren Druck auf die Könizer Hintermannschaft und zeigte
sofort Wirkung. Immer wieder konnte Rychenberg den Ball noch in des Gegners
Platzhälfte erobern und dadurch Gefahr vor Goalie Max Berger heraufbeschwören.
Das junge Könizer Team war offensichtlich nicht bereit, dem aggressiven
Winterthurer Spiel entgegenzuhalten, und wurde nach allen Regeln der Kunst
auseinandergenommen und überfahren. "Skandal. Das erste Drittel war von A
bis Z ein Skandal. Einige meiner Spieler sind scheinbar ohne Druck nicht zu
einer ansprechenden Einstellung bereit", erzürnte sich Trainer René
Berliat verständlicherweise und musste bereits nach knapp elf Minuten sein
Timeout zu Hilfe nehmen. Zu diesem Zeitpunkt stand es zwar erst 1:0 - Othmar Schärli
hatte ein äusserst kreatives Powerplay erfolgreich abschliessen können, die Überlegenheit
Rychenbergs war aber erdrückend.
Bis zur ersten Pause konnte sich Rychenberg mit 3:1 etwas absetzen, war damit
jedoch zu schlecht belohnt für eine beeindruckende Darbietung. Die Partie hätte
bereits nach zwanzig Minuten entschieden sein müssen. Die Winterthurer hatten
im Abschluss aber einige Male etwas Pech und die Berner konnten nach vierzehn
Minuten mit dem ersten veritablen Torschuss gleich das 1:2 erzielen.
Berliat dürfte in der Pause einige deftige Worte zum
Besten gegeben haben, denn sein Team trat nun weit aggressiver auf. Und
Rychenberg zeigte auf das Forechecking Wirkung, liess sich zusehends in die
Defensive zurückdrängen und bekundete nun - Schärlis drittem Tor zum Trotz -
seinerseits Mühe mit der Angriffsauslösung. Für Rychenbergs Cheftrainer
Philipp Vollenweider kam die sich ausbreitende Unruhe wenig überraschend:
"Die Spiele gegen Zäziwil und Zürich, als wir jeweils kurz vor Schluss
Punkte abgaben, haben Spuren hinterlassen. Das Selbstvertrauen hat gelitten,
weswegen die Verteidiger unter Druck etwas unbeweglich wurden und die Stürmer
sich zusehends versteckten." Der erste Pass wurde oft gleich zum letzten
und beliess Rychenberg mit Abwehraufgaben betraut. Der Schaden hielt sich jedoch
in Grenzen, da die Defensive stand und die Könizer Angriffe zwar intensiv,
allerdings zu ungestüm waren.
Im Schlussabschnitt gaben die Berner den Ton zwar weiterhin an, Rychenberg hatte
aber seine Ordnung wieder gefunden und überstand zwei Mal selbst eine Unterzahl
beinahe problemlos. Mit ihren Kontern erspielten sich die Einheimischen die
wesentlich besseren Chancen und vermochten die drei so wichtigen Punkte sicher
an Land zu bringen.
Rychenberg Winterthur – Floorball Köniz 6:3 (3:1, 1:1, 2:1)
Oberseen – 200 Zuschauer
SR: Schwingenschrot/Servodio
Rychenberg: Böhm (40. Kellenberger); Othmar Schärli, Villiger; Weber, August Schärli; Zürcher, Eichmann, Riedel; Bale, Vollenweider, Fisch; Brühwiler, Sacha Dolski, Favez.
Floorball Köniz: Berger; Ast, Bichsel; Ott, Bill; Wermuth, Bienz; Balmer, Bigler, Pons; Holdner, Dunkel, Schlichting; Gerber, Rindlisbacher, Schälli
Tore: 8. O. Schärli (Fisch, PP) 1:0, 13. O. Schärli (Riedel, PP) 2:0, 14. (13.01) Bigler 2:1, 14. (13.10) Zürcher (Eichmann) 3:1, 23. Schärli (Bale) 4:1, 31. Rindlisbacher (Gerber) 4:2, 51. Bale (Vollenweider) 5:2, 52. Bigler (Balmer, PP) 5:3, 56. Vollenweider (Bale) 6:3
Bemerkungen: Köniz ohne Meier (Ersatzgoalie), Hunziker, Beyeler (beide Ersatz), Stettler (Elite) und Scheidegger (1. Liga); 9. Pfostenschuss Eichmann. 10. Timeout Köniz.