10.
2004
Herren NLA: Derbysieg nie in Gefahr
Als Matthias Hofbauer Mitte des Schlussdrittels beim Stande von 7:1 zum Penalty anlief, schien der zweite zweistellige Sieg binnen 24 Stunden nicht mehr fern, schien ein einseitiges Derby in einem Desaster für das Heimteam zu enden. Doch der Wiler Captain scheiterte mit seinem Penalty an Zäziwil-Goalie Gerber und löste damit bei den Gastgebern doch noch so etwas wie eine Trotzreaktion aus. Innerhalb von vier Minuten konnten sie das Resultat einigermassen erträglich gestalten und auf 4:7 verkürzen. Am undiskutablen Sieg des Meisters änderte aber auch diese Resultatkosmetik nichts mehr. Wiler dominierte dieses Derby nach einer kurzen Phase des Abtastens quasi nach Belieben und liess dem Heimteam vor allem im Mitteldrittel nicht den Hauch einer Chance. Zäziwil fand kein Rezept gegen das Kombinationsspiel der Berger-Truppe, bei der sich auch die dritte Linie am Toreschiessen wacker beteiligte, wobei Rüegsegger mit drei Toren speziell hervorstach. Hätte die erste Linie mit den beiden Schweden Hedlund und Thorsell im Abschluss zuweilen nicht etwas gar verspielt gewirkt, oder der Hofbauer-Block die normale Effizienz erreicht, das Verdikt hätte noch höher ausfallen können. So bleibt als einziger Kritikpunkt die Leistung der letzten zehn Minuten. Dort waren die Spieler des Meisters nicht mehr mit der letzten Konzentration bei der Sache, hielten sich aber vielleicht auch unbewusst etwas zurück. Die Gastgeber reagierten auf den klaren Rückstand nämlich mit einigen unschönen Frustfouls, nach einem solchen musste Adrian Zimmermann nach 50 Minuten mit Verdacht auf Schlüsselbeinbruch verletzt vom Feld. Der einzige Negativpunkt eines perfekten Wochenendes für den Meister, der nun wieder alleine an der Tabellenspitze steht, am meisten Tore erzielt und am wenigsten kassiert hat. Das Team ist im Vergleich zum Vorjahr klar weiter, die Handschrift von Meistertrainer Thomas Berger ist eindeutig zu erkennen, das System ist verinnerlicht. Am deutlichsten zeigt sich der Fortschritt auch an Andreas Hedlund. Zur gleichen Zeit im Vorjahr hatte der Schwede, noch um Integration und Akklimatisation bemüht, erst 5 Tore erzielt, jetzt sind es schon deren 12.
Zäziwil-Gauchern - SV Wiler-Ersigen 4:7 (0:2, 1:5, 3:0)
Espace-Arena, Biglen - 537 Zuschauer
SR: Baumgartner/Kläsi
Tore: 14. J. Krähenbühl (Thorsell) 0:1, 19. M. Hofbauer (Kaltenbrunner; Ausschluss Kronholm, Aeschlimann) 0:2, 23. Held (Aeschbacher) 1:2, 27. Rüegsegger (Schild) 1:3, 29. Rüegsegger (Mühlethaler) 1:4, 35. R. Gerber 1:5, 38. Rüegsegger (Schneeberger) 1:6, 40. Zurflüh (M. Hofbauer) 1:7, 54. S. Lüthi (Aeschlimann) 2:7, 57. S. Stucki (M. Gerber; Ausschluss Schneeberger) 3:7, 58. R. Lüthi (B. Lüthi) 4:7
Strafen: Zäziwil 5x2', Wiler 4x2'
Uh Zäziwil-Gauchern: P. Gerber; Rindlisbacher, Karlberg; Held, M. Gerber; Catocchia, Roth; Wyss, C. Gerber; S. Lüthi, B. Lüthi, Kronholm; Aeschbacher, Aeschlimann, Stucki; Burkhalter, R. Lüthi, Trnavsky
Wiler-Ersigen: Kellenberger; Flury, Kaltenbrunner; Schneeberger, Schild; Thorsell, Bichsel; C. Hofbauer, M. Hofbauer, Zurflüh; Krähenbühl, Gerber, Hedlund; Rüegsegger, Mühlethaler (50. Laitinen), A. Zimmermann (50. Luginbühl)
Bemerkungen: Wiler ohne Streit, Brechbühl und Keller (alle verletzt), Koch nicht im Aufgebot. D. Zimmermann (Ersatz); 51. M. Hofbauer verschiesst Penalty; 56. Aeschlimann verschiesst Penalty
Best Players: S. Lüthi / Rüegsegger