09.
2004
Herren NLA: Drei Punkte der Hektik für Köniz
„Es war wichtig, dieses Startspiel zu gewinnen“, bemerkte Köniz’ neuer Trainer Pons nach seiner geglückten Feuertaufe. Die Erleichterung war ihm anzusehen, denn die Partie zwischen Floorball Köniz und den Kloten-Bülach Jets hätte mit gleicher Wahrscheinlichkeit auch anders ausgehen können. Pons’ Equipe schien dem Gegner in technischen Belangen zwar überlegen zu sein, doch die junge Mannschaft Armin Rüegers agierte beherzt und aggressiver in den Zweikämpfen und machte dem Gastgeber so das Spiel schwer.
Hektik des Startspiels
Ungenügende Defensive
Die Begegnung an diesem Samstagabend war geprägt von einer unübersehbaren Hektik, die in der Spielweise der beiden Teams zum Ausdruck kam. Es war eine klassische Startspielhektik, die womöglich unter anderem durch die Trainer- und Systemwechsel der beiden Mannschaften, sowie in der Tatsache der neuen Rückpassregelung zu erklären ist, welche dem Verteidiger den Rückpass zu seinem Torhüter verbietet. So musste sich der Zuschauer über weite Strecken des Spiels zwar mit magerer Unihockeykost begnügen, durfte sich hingegen nicht über mangelnde Torraumszenen beklagen.
Die beiden NLA-Neulinge Hunziker und Geiser
im Zweikampf
Auffallend im Könizer Spiel war die imposante Rückkehr Daniel Bills, der eine bemerkenswerte und zugleich herausragende Leistung an den Tag legte. Auch die Torausbeute Manuel Zinggs kann sich sehen lassen: Der 20jährige Offensivspieler erzielte insgesamt drei Treffer, darunter das siegbringende Tor zum 8:7, das er mittels einem unwiderstehlichen Schuss in die hohe Ecke realisierte. Rechnet man sein Assist zum wichtigen 7:7-Ausgleich durch Pergelius dazu, so fällt auf, dass Zingg seine Punktemarke der ganzen letzten Saison bereits egalisiert hat.
Auffallend war jedoch auch die angesprochene Hektik in der Rückwärtsbewegung, die zu sieben Gegentoren führte. Auch dem Coach war dieses Merkmal ein Dorn im Auge: „Die Defensivarbeit war äusserst mangelhaft, daran gibt es nichts zu beschönigen.“
Gutes Überzahlspiel und mirakulöser Milincic
Zu überzeugen vermochte Köniz hingegen im Überzahlspiel. Drei der fünf Powerplays führten zu Toren des Gastgebers, wobei sich zweimal Dunkel sowie einmal Balmer als Torschützen feiern lassen durften. Im Allgemeinen scheiterten die Berner jedoch auffällig oft am bestechenden Zürcher Torwart Milincic, der sich durch mirakulöse Paraden in Szene zu setzen wusste, in 60 Minuten trotzdem achtmal hinter sich greiffen musste.
Balmer erzielt das 3:2 - Eines von 3 Überzahltoren
Es ist noch viel zu tun
Für Floorball Köniz ist mit Blick auf bevorstehende Partien gegen Gegner, die sich qualitativ zweifellos von den Jets abheben werden, eine deutliche Steigerung unabdingbar. Zu viele Akteure in Könizer Reihen sind noch weit von ihrer Normalform entfernt. Patrick Pons freute sich nach Spielschluss primär über die gute Moral, die seine Schützlinge an den Tag gelegt hätten, in dem sie dieses turbulente Startspiel zum Schluss doch noch gewonnen haben.
Floorball Köniz - Kloten Bülach Jets 8:7 (1:1, 3:2, 4:4)
Lerbermatt 230 Zuschauer.
SR: Müller/Ziegler
Tore: 2. Cantin (Bill) 1:0, 13. Sigrist (Reusser) 1:1, 21. Zingg (Bill) 2:1, 21. Angst 2:2, 24. Balmer (Dunkel/Auschluss Enander) 3:2, 30. Zingg (Bill) 4:2, 38. Enander (Geiser) 4:3, 42. Neumann (Geiser) 4:4, 45. Sigrist (Angst) 4:5, 47. Dunkel (Pergelius / Ausschluss Reusser) 5:5, 48. Dunkel (Pergelius / Ausschluss Reusser) 6:5, 50. Sigrist (Spaltenstein / Ausschluss Cantin) 6:6, 52. Angst 6:7, 54. Pergelius (Zingg) 7:7, 56 Zingg 8:7.
Strafen: 2x2'; 4x2' und 1x2+2' Jets
Köniz: Minder; Ott, Jungo; Wermuth, Jonsson; Hunziker, Köstinger; Bill, Zingg, Pergelius; Balmer, Holdener, Dunkel; Gerber, Cantin, Gehr; Wanner.
Jets: ???
Bemerkungen: Köniz ohne Kissling (verletzt), Bigler (noch nicht einsatzfähig)