11.
2004
Herren NLA: Dunkle Wolken über dem Raum Zäziwil-Gauchern
Lediglich um eine halbe Stunde verschoben kam es 2 Mal zum Derby „Emmental gegen Stadt“; beide Spiele endeten 7:5. Im Eishockey war es ein Heimsieg der SCL Tigers gegen die Berner Bären, im Unihockey dagegen hielt die Niederlagenserie von Uh Zäziwil-Gauchern an; die Gäste aus der Stadt vermochten die 3 Punkte mehr oder weniger problemlos aus dem Emmental zu entführen.
Das Spiel begann für Zäzi-Gou eigentlich ganz gut. Nach weniger als 3 Minuten spielte Kronholm einen Diagonalpass durch das ganze Könizteam hindurch auf den Verteidiger Markus Gerber, welcher mit einem satten Schuss die frühe Führung erzielen konnte. Dieser Treffer vermochte allerdings die allgemeine Verunsicherung im Team nicht zu vertuschen. Mit aggressivem Forchecking störten sie die Zäziwiler Angriffsbemühungen jeweils sehr früh und konnten so jeglichen Spielfluss unterbrechen. Mit einer solchen Aktion, die vielleicht sogar als Torhüterbehinderung hätte geahndet werden können, kamen sie dann bereits in der 8. Minute zum Ausgleich. Knapp 5 Minuten später kam es zum ersten Powerplay. Die Strafe gegen Catocchia war kurz vor dem Ablaufen, als Köniz durch Balmer erstmals in Führung gehen konnte. Unmittelbar darauf gelang dem Heimteam aber wieder einmal eine gute Aktion, die Stucki mit dem Treffer zum 2:2 abschliessen konnte. Aber auch dieses Tor vermochte das Spiel der Zäziwiler nicht zu beruhigen. Mit vielen Eigenfehler brachten sie sich immer wieder selber in Gefahr und mussten froh sein, mit unentschiedenem Spielstand in die erste Pause gehen zu können.
Das zweite Drittel begann ähnlich wie das erste, nur dass es diesmal lediglich knapp eineinhalb Minuten dauerte, ehe die Emmentaler wieder in Führung lagen. Aeschlimann konnte auf erneut sehr kluges Zuspiel des Schweden Kronholm im 9. Saisonspiel endlich seinen ersten Meisterschaftstreffer der laufenden Saison erzielen. Wer geglaubt hatte, dieser Treffer verleihe den Emmentalern mehr Sicherheit, sah sich allerdings sehr schnell getäuscht. Die Fehlerorgie ging unvermindert weiter, und die Könizer konnten mit einfachem Spiel und fortwährend frühem Angreifen die Spielkontrolle mehr und mehr übernehmen. Der Ausgleichstreffer noch vor Spielhälfte war fast symptomatisch für das ganze Spiel. Die völlig überforderte, zum Teil praktisch inexistente Abwehr hatte den eigentlich doch sehr auffälligen Pergelius „vergessen“ und liess ihn ungehindert zum 3:3 einschiessen. Zur Verteidigung der Abwehr muss allerdings gesagt werden, dass die Unterstützung von den Stürmern fast gänzlich fehlte. Die einzige positive Entdeckung aus Zäziwilersicht, Ersatzkeeper Bruderer, der den verletzten Philipp Gerber tadellos ersetzte, musste sich dann in der 36. Minute noch ein weiteres Mal zum 3:4 durch Balmer bezwingen lassen.
Auch die zweite Powerplaychance liessen die Könizer nicht ungenutzt. Kronholm hatte sich exakt mit der zweiten Pausensirene zu einer Unbeherrschtheit hinreissen lassen und sass gerade Mal 49 Sekunden auf der Strafbank, als Pergelius auf Zuspiel von Dunkel die erstmalige Zweitoreführung erzielen konnte. Fortan plätscherte das Spiel einfach dahin. Zäziwil versuchte zu reagieren, Köniz konnte mit einfachen Mitteln diese Bemühungen unterbinden. Erst in der 53. Minute kam dann wieder so etwas wie Spannung auf, als Markus Gerber auf Zuspiel von Aeschlimann den Anschlusstreffer zum 4:5 erzielen konnte. Die Spannung hielt dann aber nur 2 Minuten, bis Cantin ungehindert durch die Zäzi-Abwehr spazieren und das vorentscheidende 4:6 markieren konnte. Mit seinem dritten Treffer an diesem Tag machte dann Pergelius definitiv alles klar. Zwar ersetzte Trainer Schönbeck den Torhüter sehr früh durch einen sechsten Feldspieler, doch zu mehr als zum 5:7 16 Sekunden vor Schluss reichte es nicht mehr.
Mit diesem Sieg konnte sich Floorball Köniz endlich über den ominösen Strich arbeiten. Für Unihockey Zäziwil-Gauchern dagegen wird die Luft bereits nach Halbzeit der Qualifikation recht dünn. Mit einer weiteren Niederlage gegen einen direkten Kontrahenten im Kampf um einen Finalpouleplatz haben sich die Emmentaler das Leben selber noch schwerer gemacht.
Uh Zäziwil-Gauchern - Floorball Köniz 5:7 (2:2, 1:2, 2:3)
Espace Arena, Biglen - 260 Zuschauer
SR: Erhard/Renz
Tore: 3. M. Gerber (Kronholm) 1:0, 8. Jungo (Marco Gerber) 1:1, 13. Balmer (Pergelius; Ausschluss Catocchia) 1:2, 14. Stucki (M. Gerber) 2:2, 22. Aeschlimann (Kronholm) 3:2, 28. Pergelius 3:3, 36. Balmer (Jungo) 3:4, 41. Pergelius (Dunkel; Ausschluss Kronholm) 3:5, 53. M. Gerber (Aeschlimann) 4:5, 55. Cantin (Balmer) 4:6, 58. Pergelius (Gehr) 4:7, 60. S. Lüthi (Markus Gerber) 5:7
Strafen: Zäziwil-Gauchern 2x2', Floorball Köniz 2x2'
Uh Zäziwil-Gauchern: Bruderer; Rindlisbacher, C. Gerber; Held, M. Gerber; Catocchia, Wyss; Aeschbacher, Karlberg, S. Lüthi; Aeschlimann, Kronholm, Stucki; Burkhalter, R. Lüthi, B. Lüthi; Trnavsky
Floorball Köniz: Steck; Jungo, Wermuth; Hunziker, von Gunten; Ott, Köstinger; Jonsson; Dunkel, Marco Gerber, Balmer; Cantin, Wanner, Bigler, Gehr, Bill, Pergelius; Holdener
Bemerkungen: Zäziwil ohne P. Gerber und Frey (beide verletzt); Köniz ohne Kissling und Zingg (beide verletzt); 23. Lattenschuss Dunkel, 35. Pfostenschuss Dunkel, 57.36 Timeout Uh Zäziwil-Gauchern (danach ohne Torhüter)
Best Players: Aeschlimann / Balmer