04.
2002
Herren NLA: GC nächstes Jahr mit 2 NLA-Teams
Viel spannender kann Sport gar nicht sein: Ein Tor sollte am Ende einer monatelangen Unihockey-Saison über alles entscheiden, darüber wer künftig in der NLA spielt und wer in der NLB. Umso grösser muss der Stein gewesen sein, der den Lakers und einem Grossteil der 550 Zuschauer in der Adliswiler Tüfi vom Herzen gefallen ist, als der Ball endlich im Netz und das Ende einer durchzogenen Saison zu ihren Gunsten besiegelt war. Dabei hatten die es beiden Mannschaften geschafft, die Entscheidung bis ins Äusserste hinaus zu zögern.
Unnötiges Hitchcock-Finale
Irgendwie wird man das Gefühl
nicht los, dass die Lakers spannende Entscheidungen lieben, hätten sie die
Partie doch bereits im zweiten Drittel für sich entscheiden können: In der 28.
Minute gelang es Luzius Anderegg, die Lakers mit 4:2 in Führung zu schiessen.
Zum ersten Mal im Laufe der drei Playoff-Begegnungen gelang einer der beiden
Mannschaften eine 2-Tore-Führung. Danach scheiterten die Lakers mehrmals am
Torgehäuse und am gegnerischen Keeper.
Und so kam es, wie es kommen musste.
Thun schoss zu Beginn des letzten Abschnitts den Anschlusstreffer und zehn
Minuten vor Schluss den Ausgleich. Danach war der Ausgang des kapitalen Spiels
wieder völlig offen, beide Mannschaften vergaben mehrere Chancen zur vorzeitigen
Entscheidung - dann ging es in die Verlängerung. Am Ende war es wohl das Glück,
das über die Ligazugehörigkeit entschied.
Freud und Leid
Was folgte, war eine Welle von Emotionen:
Grenzenlose Freude und bei den Lakers – bei Thun hängende Köpfe und
Enttäuschung. „Ich bin so glücklich, dass wir es noch geschafft haben – nach so
einer Saison“, sagte Lakers-Captain Andreas Helbling nach der Partie. Und sein
Trainer David Ahlmark: „Das ist sicher eine grosse Erleichterung für alle. Ich
bin froh, dass es jetzt vorbei ist“. Überglücklich sei er aber nicht, wenn er
auf die vergangene Saison zurück schaue, gesteht er. „Es war nicht immer einfach
für mich.“
Einfach wird wahrscheinlich auch nicht der bevorstehende Abschied
Ahlmarks. Der Schwede verlässt die Schweiz nach 7-jähriger Tätigkeit in der
Unihockey-Szene und geht zurück in seine Heimat. Für seine Rückkehr nach
Schweden nennt Ahlmark sportliche und private Gründe.
GC steigt ganz oben ein
Erleichtert waren wohl auch die
Verantwortlichen des neuen Grossvereins GC-Unihockey. Auf die kommende Saison
hin, verschmelzen die Lakers zusammen mit den Unihockey-Clubs Cosmic Zürich und
dem UHC Zürich zu GC-Unihockey. Durch die Zusammenlegung der drei Vereine
entsteht der grösste Unihockeyverein des Landes. Das Gelingen des Projektes
hängt nicht zuletzt davon ab, in welcher Spielklasse der neue Verein
spielt.
Zürich Lakers - UHC Thun 5:4 n.V. (1:1, 3:1, 0:2, 1:0)
Tüfi Adliswil - 550 Zuschauer
SR: Tönz, Zimmermann
Zürich Lakers: Brühwiller; Helbling, Schrafl; Ackeret, Anderegg; Steinholtz, Schäli, Rüeger; Probala, Stuhner, Schmid; Ambühl
UHC Thun: Portmann; Wittwer, Schönholzer, Kubli, Ackermann, Häusler, Bürki, Dähler, Fantuz, Frey, Nussbaum, Zoss, Zürcher, M. Aeschbacher, R. Aeschbacher, Stübi, Schmocker
Tore: 4. Helbling (Rüeger; Ausschluss R. Aeschbacher) 1:0. 6. Zoss (Bürki) 1:1. 23. Bürki (M. Aeschbacher) 1:2. 24. Schmid (Ackeret) 2:2. 25. Steinholtz (Schrafl) 3:2. 28. Anderegg (Probala) 4:2. 42. Fantuz (Zoss) 4:3. 49. Bürki (Zoss; Ausschluss Anderegg) 4:4. 64. Schäli (Steinholtz) 5:4
Strafen: Lakers 3x2 Minuten; UHC Thun 2x2 Minuten