03.
2004
Herren NLA: Heimschlappe in Spiel Zwei
Bestimmt kennen Sie die Bücher, in denen die ersten Zeilen einer jeden Seite mit „Liebe ist, wenn...“ beginnen. Und bestimmt hat der eine oder andere Könizer Akteur schon einmal ein solches Büchlein in seinen Händen gehalten. Ob darin auch folgender Spruch geschrieben stand? „Liebe ist, wenn man dem Gegner in jeder Beziehung stets und ohne Gegenwehr den Vorzug gibt.“ Im Rückblick auf das zweite Halbfinalspiel gegen den Kantonsrivalen Wiler-Ersigen am vergangenen Sonntag in der sehr gut gefüllten Lerbermatt scheint dies durchaus vorstellbar. Die Equipe von Johan Oestman erwies sich als ausgezeichneter Gastgeber und offerierte Wiler ein veritables Sonntagsmenü. Die Gäste liessen sich dieses Geschenk, wenn man es denn so nennen will, nicht entnehmen und sorgten mit fünf Toren in den ersten zwanzig Spielminuten für die frühe Entscheidung in einem bis zum finalen Sirenenton äusserst einseitigen Spiel.
Wo war Flooball Köniz
Vom ersten Pfiff an war es
nur eine Mannschaft, die auf dem Feld für die Musik sorgte; Wiler-Ersigen. Köniz
indes wirkte von Beginn weg wie paralysiert, unfähig dem Gegner sowohl
spielerisch als auch punkto Körperspiel entgegenzuhalten. Selbst als das Spiel
beim Stand von 0:5 entschieden war und Wiler einen Gang tiefer schaltete,
vermochte Köniz den Knoten nicht zu lösen. Die Berner Vorstädter agierten zu
kompliziert und liessen meist den Zug aufs Tor vermissen. Zudem zeigten sich in
der eigenen Zone eklatante Abstimmungsprobleme. Sinnbildlich für die
Stärkenverhältnisse beider Teams dient die Bilanz im Überzahlspiel: Derweil
Wiler die einzige gebotene Chance zu einem Torerfolg ummünzte, liess Köniz deren
drei Möglichkeiten ungenutzt.
Minder wurde bereits nach 20 Minuten aufs
Feld beordert.
Pause zum richtigen Zeitpunkt
Da am kommenden Samstag der
Cupfinal auf dem Programm steht, geht es mit Spiel drei der Serie erst am
Mittwoch, 24. März (20 Uhr, Sportzentrum Zuchwil), weiter. Für Floorball Köniz
scheint der kurze Unterbruch zum richtigen Zeitpunkt zu kommen. Die Lage ist bei
einem 0:2-Rückstand in der Serie zwar prekär, indes nicht aussichtslos. Die
Berner Vorstädter haben im bisherigen Saisonverlauf immer dann die besten
Darbietungen gezeigt, wenn sie mit dem Rücken zur Wand standen. Eine Steigerung
in allen Belangen ist jedoch von Nöten. Es wäre ein gefährliches Spiel, sich
einzig auf den Umstand zu verlassen, dass man bislang unter grossem Druck stets
zu Sonderleistungen bereit war.
Wiler in dieser Serie noch in die Knie zu
zwingen wird schwer.
Floorball Köniz – SV Wiler Ersigen 2:7 (0:5, 1:2, 1:0)
Lerbermatt, Köniz – 783 Zuschauer
SR: Servodio/Schwingenschrot
Tore: 9. Zimmermann 0:1. 11. Gerber (Luginbühl) 0:2. 11. Brechbühl (Mösch) 0:3. 16. Zimmermann 0:4. 18. Zimmermann (Hedlund/Ausschluss Uhlin) 0:5. 23. Brechbühl (Rüegsegger) 0:6. 27. Pergelius 1:6. 35. C. Hofbauer (Flury) 1:7. 58. Bigler (Uhlin) 2:7
Strafen: 1x2' Köniz. 3x2' Wiler
Floorball Köniz: Steck (ab. 20. Minder); Ott, Wälchli; Wermuth, Uhlin; Köstinger; Beyeler; Gerber, Dunkel, Cantin; Balmer, Bigler, Pergelius; Wanner, Kissling, Zingg; Holdener, Lüthi, Gehr
Wiler-Ersigen: Ryffel; Flury, Schneeberger; Luginbühl, Mühlethaler, Chr. Hofbauer; Ahlqvist, Bichsel; Hedlund, Gerber, Zurflüh; Moesch, Schärli; Brechbühl, A. Zimmermann, Rüegsegger; Koch, Reinmann
Bemerkungen: Köniz ohne Baldinger (überzählig), Yungo und Pons (beide verletzt)