01.
2004
Herren NLA: Mit "Stängeli" im Derby zum erstmaligen Qualifikations-Sieg!
Kennen sie das Gefühl eines nicht enden
wollenden Alptraums, das Warten auf das Erwachen, die unendliche Erlösung
danach? Nun, so ungefähr muss sich Zäziwil-Gauchern im Derby-Klassiker
vorgekommen sein. Mit dem feinen Unterschied, dass es kein Aufwachen gab,
sondern die harte Realität der Anzeigetafel, als Matthias Hofbauer drei
Sekunden vor dem Ende den 10. Treffer für sein Team erzielte. Ein "Stängeli"
gegen Zäziwil, dass hatte es zuvor noch nie gegeben. Ein brutales Resultat für
die Gäste, welche eigentlich zu einem Spitzenkampf Tabellenerster gegen
Tabellendritter angereist waren. Doch während Wiler praktisch alles gelang,
glückte den bedauernswürdigen Gästen nichts, gar nichts. So führte die
Berger-Truppe nach 40 Minuten bereits mit 6:1 und dass aus nur 20 Abschlüssen,
eine selten gesehene Effizienz. Zäziwil indes hielt zwar optisch phasenweise
durchaus mit, aber spätestens nach dem 1:4 (24.) verlor man sich in
Diskussionen mit den Schiedsrichtern, Einzelaktionen und Frustbewältigung.
Und Wiler-Ersigen? Nun, wer innerhalb von 14 Tagen den Tabellenzweiten mit 7:2
und den Dritten gar mit 10:1 besiegt, dazwischen den Cupfinaleinzug schafft und
erstmals die Qualifikation gewinnt, zudem die Playoff-Quali praktisch schon in
der Tasche hat, nun der darf sich zu Recht freung. Ganz bestimmt auch über
einen 10:1-Derbysieg. Doch das Team wird den Erfolg auch richtig einzuordnen
wissen. Auch die Berger-Truppe hatte einige Durchhänger in ihrem Spiel,
zeitweise zu viele Ballverluste. Aber das Spiel lief einfach für Wiler-Ersigen,
das mit einigen gelungenen Direktkombinationen aber auch zeigte, weshalb es an
der Tabellenspitze steht. Das Balltempo Wilers ist in der Schweiz unerreicht. Es
genügten in jedem Drittel die eine oder andere Druckperiode, um den Gegner an
die Wand zu spielen. Hinten zudem ein sicherer Reto Ryffel und vorne ein
magistraler Regisseur in der Person von Topskorer Matthias Hofbauer (drei Tore,
drei Assists). "Ja Zäzi scheint mir zu liegen", meinte der
Natispieler, zu seinen 15 Skorerpunkten, welche er in drei Spielen (inkl. Cup)
gegen die Kantonsrivalen erzielt hat. Er fühlte sich auch so sicher und
selbstbewusst, dass er den wichtigen Penalty zum Führungstreffer souverän
verwertete. "Heute haben wir sie wohl auch taktisch etwas
überrascht", bemerkt der Topskorer weiter, ohne aber näher darauf
eingehen zu wollen. Mit dem Qualifikationsverlauf ist Hofbauer sehr zufrieden,
"auch wenn wir uns noch in einigen Punkten verbessern müssen."
Erfreulich sei vor allem die Steigerung im Über- und Unterzahlspiel gegenüber
dem Saisonstart.
Finalrundensstart gegen Zäziwil
Der Spielplan will es so, dass Wiler-Ersigen zum Finalrundenauftakt am 15.
Februar zuhause erneut auf Zäziwil trifft. Wetten, dass dannzumal ein ganz
anderes Emmentaler-Team am Werk sein wird?! Im weiteren tritt Wiler noch gegen
Köniz (22.2) und Rychenberg (29.2) zuhause an. Dazu kommen die Auswärtspartien
gegen Malans (21.2.) und GC (6.3.), ehe am 13. März die Playoffs beginnen.
Im Cupfinal gegen Rot-Weiss Chur
Am Wochenende wurde auch geklärt, wer am 20. März Cupfinalgegner Wilers sein
wird. Es ist nicht unerwartet Cupholde Rot-Weiss Chur, der sich im anderen
Halbfinal gegen Waldkirch St. Gallen mit 5:2 durchsetzte. Wiler bekommt also die
Chance, sich gegen die Bündner für die Finalniederlage von 2000 (2:4) zu
revanchieren. Es ist im übrigen die letzte Partie in der Geschichte gegen
Rot-Weiss Chur, denn unter der Woche stimmten Rot-Weiss und Torpedo der Fusion
zu Chur Unihockey zu. Gleichzeitig wurde der Meister am Wochenende in die
Abstiegsrunde verbannt.
Wiler-Ersigen - Zäziwil-Gauchern 10:1 (2:1, 4:0, 4:0)
Sportzentrum, Zuchwil - 675 Zuschauer
SR: Baumgartner(Kläsi)
Tore: 5. M. Hofbauer (Penalty) 1:0, 5. Flury (M. Hofbauer) 2:0, 12. Schild (Karlberg, Ausschluss Rüegsegger) 2:1, 24. Chr. Hofbauer (M. Hofbauer, Ausschluss Zoss) 3:1, 24. A. Zimmermann 4:1, 25. M. Hofbauer (Chr. Hofbauer) 5:1, 40. Hedlund (Bichsel, Ausschluss St. Lüthi) 6:1, 46. Zurflüh (Koch) 7:1, 54. Gerber (Hedlund) 8:1, 58. Luginbühl (M. Hofbauer) 9:1, 60. M. Hofbauer (Chr. Hofbauer) 10:1
Strafen: Wiler-Ersigen 4x2', Zäziwil 5x2', 1x10' (Zoss)
Wiler-Ersigen: Ryffel; Flury, Bichsel; Chr. Hofbauer, M. Hofbauer, Luginbühl; Ahlqvist, Schärli; Hedlund, Gerber, Zimmermann; Moesch, Koch; Rüegsegger, Mühlethaler, Zurflüh
Bemerkungen: Wiler ohne Keller (verletzt), Kellenberger, Brechbühl, Schneeberger und Reinmann (Ersatz). D. Zimmermann und Zingg (nicht im Aufgebot)
Best Players: M. Hofbauer / Stucki