Herren NLA: Sieg gegen den Leader SV Wiler Ersigen!

Alligator:Wiler das war mal Tempo, Spannung, Emotionen und Spektakel. Zu Beginn schienen die Akteure dies vergessen zu haben, selbst das Ticken der Stadionuhr war zu hören, das beste Indiz für gepflegte Langeweile. Wilers Raphael Keller schien den All-Star Games Rhythmus nicht zu stören, einen schnellen Angriff über Hedlund verwertete er im Nachschuss zum 0:1. Die Alligatoren brauchten noch ein Weilchen ehe auch sie endlich erwachten, ehe in der 8. min Powerflügel Ruof eine Helbling-Granate über die Linie stocherte. Dies schien die Herrschäftler zu beflügeln, denn sie nahmen nun das Heft konsequenter in die Hand. Eine schnelle Freistossvariante verwertete Natiback Helbling mit einem satten Schuss von der Mittellinie. Danach hielt aber wieder Bruder Schlendrian Einzug und das Niveau verflachte sich zusehends. Wiler-Verteidiger Michael Flury tankte sich dann in der 15. Minute der Bande entlang und bezwang Tönz zum 2:2. Den Alligatoren bot sich kurz vor der Pause die erste Überzahlmöglichkeit, doch ausser einem Schuss Capatts, der knapp am Ryffeltor vorbeizischte, blieben die Torchancen rar.

Nur noch wenige Sekunden hätte Wilers Luginbühl auf der Strafbank sitzen müssen, doch nur 21 Sekunden nach Wiederanpfiff erzielte Alligator-Captain Adrian Capatt mit einem seiner typischen Handgelenkschüsse das 3:2 Führungstor. Ebenfalls in Überzahl agieren konnten die Berner in der 23. Spielminute, Bösch musste nach einem hart gepfiffenen Körpereinsatz für 2 Minuten in die Kühlbox. Das Powerplay des SVWE wurde zwar flüssig und gekonnt vorgetragen, doch hielt Goalie Tönz seinen Kasten sauber. Nun gewann das Spiel endlich an Rasse und Klasse, das Publikum erwachte und die Körperchargen wurden nun härter geführt. Erstaunlicherweise gelang es dem Tabellenführer aber nicht sich in der Alligatorhälfte festzusetzen, die Hausherren waren von Coach Pettersson hervorragend eingestellt worden und kamen vermehrt gefährlich vors Tor von Reto Ryffel. Ein wenig entgegen dem Spielverlauf reagierte dann Hedlund bei einer unübersichtlichen Situation am schnellsten und erzielte den erneuten Ausgleich. In der 38. Minute wurde der aufgerückte Verteidiger Dieter Zimmermann vordem Tor vergessen und mit einem "Lupfer" erzielte er das 4:3 Pausenresultat.

Mit umgestellten Linien - Larsson spielte nun mit Lüthi und Bebi in der einen Linie, Bösch, Capatt und Ruof in der anderen - versuchte Malans-Coach Pettersson neuen Schwung in sein Team zu bringen. Die Massnahme fruchtete, wiederum nach einem Freistoss traf Bösch zum 4:4! Kurz danach streckte Keller Alligators Capatt vor dem Tor nieder und musste für 2 Minuten auf die Strafbank, doch konnten die Herrschäftler aus der Überzahlsituation keinen Profit ziehen. Das Spiel blieb spannend und auf beiden Seiten hatten die Torhüter alle Hände voll zu tun. In der 48. Minute kam nach einem Handspiel Lüthis wiederum Wilers Powerplayformation aufs Feld. Kaum war Lüthis Strafe erfolgreich überstanden, musste Pfiffner nach einem zu hohen Stock ebenfalls raus, doch auch diese brenzlige Situation überstanden die Alligatoren. Zugegeben, Glück war auch dabei als Hofbauer nur den Pfosten traf! Das Pendel schlug nun in die andere Seite aus, nach einer überharten Körperattacke fand sich Wilers Brechbühl auf der Strafbank wieder. Nun stand die Halle und schrie schon Tor, aber Stegmann verfehlte um Millimeter. Die Spannung blieb erhalten, bis Larsson all seine Routine ausspielte und mit einem Bogenlauf das 5:4 erzielte. Nun war Zittern angesagt, würde der hauchdünne Vorsprung reichen? Thomas Berger nahm 70 Sekunden vor Ende sein Time-out und beorderte seine besten Leute aufs Feld, sowie Keeper Ryffel auf die Bank. Doch wiederum stellte Larsson seine Klasse unter Beweis, als er einen Querpass der Hofbauer-Brüder unterband und Capatt auf die Reise schickte, welcher keine Mühe mehr hatte das leere Tor zu treffen!

Endlich, endlich hats wieder geklappt mit dem Heimsieg und dies im besten Moment! Die Alligatoren hatten aus den Fehlern gelernt und zeigten im letzten Drittel eine grosse Leistung und holten sich verdient die drei wichtigen Punkte. Böse Zungen werden nun behaupten, dass es besser wäre nicht in jedem Spiel in Führung zu gehen, wenn so ist, umso besser. Jedenfalls fällt der Blick auf die Tabelle nun ein wenig leichter und es bleibt zu hoffen, dass der Schwung mit nach Köniz genommen werden kann. Nochmals ein solcher Auftritt und die Geschenke können mit leichterem Herzen geöffnet werden.